Da die wahre Zeit in Greenw. = 17° 17,3‘ Ost ist, so hat man weiter
für 5° West für 6° West
t=22°17.5‘ Ost log cos =9.9663 %t=23° 17.s‘Ost log cos — 9.9631
b = 69° 52.7 log tang — 0.4361 log tang — 0.4361
v— 68° 24.0‘ log tang = 0.4024 v= 68° 15.3 log tang = 0.3992
u(v) — 5695.5 u(v) =— 5671.9
6 — 2033.7 c =— 20833.,7
u(g)=— 3661.8 u(g) = 3638.2
@ — 51° 58.0‘ Nord @ = 51° 43,3‘ Nord.
Die Meridiane von 5° und 6° West werden mithin in bezw. 510 58.0‘ Nord
und 51° 43,3’ Nord geschnitten. Tafel I bringt die geführte Rechnung zur An-
schauung. Es versteht sich von selbst, dass die Berechnung des Azimutes, so-
bald mehr als ein Punkt der Höhencurve berechne$ wird, fehlen kann; indess
bleibt die Kenntniss des Azimutes immer wünschenswerth, weil es dazu dienen
kann, etwaige grobe Rechenfehler zu entdecken. Ist die Sonne mit dem Kom-
pass gepeilt, so wird man die Berechnung des Azimutes nie unterlassen, indem
man hierdurch bei Bestimmung der Missweisung ungleich zuverlässigere Resul-
tate erhält, als wenn man dasselbe aus der Karte durch Construction einer
Senkrechten auf die Standlinie entnehmen wollte.
31) Das vorige Beispiel zeigt sattsam, wie eine einzige Höhe in der
Praxis benutzt werden kann, um über die Position des Schiffes Aufschluss zu
geben. Ein etwaiger Fehler in der Messung verschiebt die Standlinie nur in
der Richtung des beobachteten Gestirns oder gerade entgegengesetzt parallel
mit sich selbst. In dem Sumnerschen Beispiel ist das Azimut der Sonne nahe
SSE und daher kann ein Höhenfehler die Standlinie — siehe Tafel I. — nur
nach SSE (wenn nämlich die Höhe zu gross beobachtet wird), oder nach NNW
(wenn sie zu klein gemessen wurde), verschieben. Da Sumner den Leuchtthurm
recht voraus in Sicht bekam, die Standlinie aber etwa 3 Seem. davon NNW
frei läuft, so ist anzunehmen, dass die Höhe zu klein beobachtet wurde. Wäre
dies nicht der Fall, so hätte eine aus dem St. Georgs-Kanal heraussetzende
oft sehr starke Strömung das Schiff in südlicher Richtung versetzen müssen;
indess muss wieder berücksichtigt werden, dass der heftige Südoststurm die
etwa bestehende Strömung aus dem Kanal heraus in ihrer Wirkung stark beein-
trächtigen musste und es kommt noch hinzu, dass Sumner den Leuchtthurm
schon nach Verlauf einer kleinen Stunde ENE!/E dicht vor sich hatte, in
welcher Zeit also unter solchen Umständen noch keine erhebliche Stromver-
setzung eingetreten sein konnte.
32) Ist es nicht möglich, das Höhencurvenelement geradezu wie im vorigen
Beispiele zur Segelung zu benutzen, so wird man eine Parallele dazu oft schr
vortheilhaft verwenden können, wie folgendes Beispiel zeigen soll.
Gesetzt den Fall, dass ein von der deutschen Nordseeküste abgesegeltes
Schiff nach SAhields bestimmt sei. Dasselbe habe in der Nordsee wegen dunklen
Wetters und Nebel in den letzten Tagen der Reise keine Beobachtungen machen
können und befinde sich nach der gewöhnlichen Loggrechnung am Vormittage
des 17, Nov. 1876 auf 55° Nord-Br. und 0° 20‘ West von Greenw. Gegen
10% Uhr aber kommt die Sonne auf einige Augenblicke durch und man be-
bachtet nach einem Chronometer, dessen Stand und Gang berücksichtigt ist, um
Mittl. Greenw. Zeit 10* 21=in. 26%“ a, m.; 2. = 13° 29;
Augeshöhe 5 Met.
Der Kurs des Schiffes sei NWzW rechtweisend bei 6 Knoten Fahrt,
Wind sei südlich,
Corrigirt man den beobachteten Kimmabstand für Kimmtiefe ete., so wird
wahre Sonnenhöhe = 13° 37’ also cz = 76° 23%
ferner ist für den Augenblick der Beobachtung
od=—19° 8,7 Süd und Zeitgl. —= — 14win. 47». an wahre Zeit.