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Patch (achteraus), welche man so lange verfolgt, bis man nach der Rhede von
Nikolajewsk kommt, woselbst man unterhalb der Insel Constantin in 12,8 bis
18.3 Met. Wasser ankern muss. ;
Für die Reise von Nikolajewsk nach der De Castries Bucht ist derselbe
Weg in entgegengesetzter Richtung einzuschlagen. Von der 4 - Faden - Bank
(7.3 Met.) bei dem Cap Suchoff ist der Kurs bis Dui SSO'/2O; diese Entfernung
beträgt 61 Seem.
Zwischen dem Cap Catharina und Lazareff setzt die Fluth nach NNO
und die Ebbe nach SSW mit 3 bis 4 Seem, Geschwindigkeit die Stunde. Bei
den Hagemiff-Inseln beträgt die Geschwindigkeit der Gezeiten-Strömung 2 bis
3 Seem. die Stunde.
Das Wasser des Amur ist bis zum Cap Dchaore frisch.
Schiffe können allenthalben im Fahrwasser ankern; die besten Stellen
dazu sind zwischen dem Cap Catharina und Nevelskoi auf 9 bis 11 Met, Wasser;
beim Cap Lazareff, nachdem man die Insel Ogby passirt hat, auf 9 Met. Wasser;
'/a Seem. NO von der Insel Tchakmut auf 11 Met, Wasser und bei dem Cap
Dehaore auf 5.5 bis 6.4 Met. Wasser.
3. Angaben über das Klima der Insel Sachalin und von
Nikolajewsk am Amur.
Diesen von Capitain Hummel nach langjährigen Erfahrungen zusammen-
gestellten Segelanweisungen für die Tartarische Meerenge und die Amur-
Mündung fügen wir hier noch einige Angaben bei, welche die über das Klima
jener Gegenden von Capitain Hummel gemachten Bemerkungen in einigen
Punkten ergänzen und vervollständigen.
Die „Zeitschr. der österr. Gesellschaft f. Meteor.“ theilt in ihrem VI. Bande
(1871) pag. 384 die Beobachtungsresultate einiger Orte an der Westküste
der Insel Sachalin mit, welche sie den Jahrgängen 1866 bis 1868 der „Annales
de l’Observatoire physique central de l’Observatoire central de Russie. Publiges
par H. Wild“ entnommen hat. Diese Orte sind der Posten Mouravievski in
Süd - Sachalin an der Strasse von La Peyrouse, Koussounoy (Kosunai) und der
Leuchtthurm von Dui an der Westküste von Sachalin; sie waren früher Beob-
achtungs-Stationen des russischen meteorologischen Instituts, scheinen aber jetzt
als solche aufgegeben zu sein. Die Beobachtungsstunden waren 6%, 2% 10%
Die in der nachstehenden Tabelle enthaltenen Angaben zeigen im Vergleiche
mit denen zu Nikolajewsk am Amur,*) dass das Klima von Süd- und West-
Sachalin (abgesehen von den Breitenunterschieden) weit milder ist, als das der
Mündung des Amur. Diese Erscheinung findet ihre Erklärung einerseits in
dem letzten Zweige der von Süden her aus dem japanischen Meere herkom-
menden warmen Tsusima - Strömung, welche sich von der La Peyrouse - Strasse
aus längs der Westküste von Sachalin nach Norden zu verliert, und anderer-
seits in der kalten Liman - Strömung, welche in dem kalten nordwestlichen
Winkel des Ochotzkischen Meeres von den Schantarischen Inseln ausgeht, längs
der Küste nach Südost läuft, in den Amur-Liman eindringt und dann von dem
Amurwasser überfluthet als Tiefenströmung durch das sogenannte Sachalinische
Fahrwasser südwärts in das Nord-Japanische Meer eintritt (s. „Hydrogr. Mitth.“
1874, pag. 234 und 235).
*) Für Nikolajewsk liegen uns zwei einjährige Beobachtungsreihen der Temperatur vor,
von Juni 1857 bis Mai 1858, in Dove’s Klimatologische Beiträge II., pag. 96, und vom Jahre 1872
in Wild’s Annalen vom Jahre 1872, St. Petersburg 1874, pag. 613—614, woraus wir auch die
Angaben über Luftdruck u. s. w. von Nikolajewsk entnommen haben. Die Angaben über Auf-
gang des Eises and über Schluss der Schifffahrt im Amur sind dem Preuss. Handelsarchiv 1865,
S, 198—200, entlehnt (vgl. Petermann, Geogr, Mitth, 1865, pag. 311).