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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 4 (1876)

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und die eine derselben ist 7.3 Met., die andere 9.1 Met. hoch. Die Spitze der 
ersteren befindet sich 20.1 Met. und diejenige der zweiten 27.4 Met. über der 
Meeresfläche. Beim Einsegeln muss man in der Deckpeilung dieser beiden 
Baken steuern, 
Von Süden kommende Schiffe haben an dem Leuchtthurm auf der Insel 
Clostercamp eine ausgezeichnete Landmarke, Die Insel hängt mit dem Fest- 
{ande durch eine niedrige Steinreihe zusammen. Bei der Spitze ist eine gut 
sichtbare weisse Klippe (Sail Rock), welche, aus einiger Entfernung gesehen, 
wie ein Schiff unter Segel aussieht. Sobald man die Insel Clostercamp passirt 
hat, legt die Bucht offen und man muss dann nach der Südspitze der Insel 
Ubservatory steuern, indem man sich in der Deckpeilung der obenerwähnten 
beiden Baken hält und zwischen dem Riffe Wostock und demjenigen bei der 
Insel Oyster hindurch passiren. 
Nachdem man sich der Insel Observatory genähert hat, muss man in der 
Deckpeilung zweier anderer Landmarken, welche rechts von der Ansiedelung 
stehen, steuern, mit welchem Kurse man bis auf den Ankerplatz der Binnen- 
rhede gelangt, Die kleine Bank, welche sich von der Südspitze der Insel Obser- 
vatory erstreckt, ist durch eine Stange mit weisser Flagge gekennzeichnet. 
Schiffe von grösserem Tiefgang müssen zwischen der Insel Observatory und der 
Küste auf 9.1 bis 11 Met. Wasser ankern, kleinere Schiffe können auf 6.4 bis 
7.3 Met. Wasser zu Anker gehen. Das Fahrwasser zwischen den Inseln Obser- 
vatory und Basalt ist gleichfalls frei und schiffbar. 
Die Hafenzeit ist 10* 30" und die Fluthhöhe beträgt 1.2 bis 2.7 Met. 
An Proviant kann man Mehl, Zucker und zuweilen auch Fleisch und 
Kartoffeln aus einem kleinen Vorrathshause erhalten und gute Fische, wie z. B. 
Lachsforellen, Steinbutt und Kabeljau kann man von den Eingebornen zu kaufen 
bekommen. Wasser, welches man mit Fässern holen muss, findet man in dem 
kleinen Flusse bei der Ansiedelung, dicht neben der Telegraphenstation. 
Wenn man nach dem Amur bestimmt ist, so kann man die De Castries 
Bucht sowohl nördlich als südlich der Insel Observatory verlassen und auf das 
Cap d’Assa zusteuern; von letzterem muss man '% bis 1 Seem, weit entfernt 
bleiben. 
Nordwärts der De Castries Bucht bildet die Küste drei Halbinseln, von 
denen jede zwei Caps hat; zwischen den Halbinseln sind grosse Buchten, welche 
alle mehr oder weniger unbekannt sind, da noch keine genauen Vermessungen 
daselbst ausgeführt sind. Die Namen der sechs Caps von Süd nach Nord sind: 
Sutchoff, Tehichatehoff, Catharina, Nevelskoi, Murawieff und Lagareff, 
In der Bucht zwischen den Caps d’Assa und Sutchoff mündet der Fluss 
Taba, durch welchen die Bucht mit dem See Kisi in Verbindung steht. Un- 
yefähr 0.9 Seem. nördlich des Cap d’Assa ist ein kleiner Wasserfall, der bei 
nebligem Wetter durch sein silberblinkendes Wasser eine vorzügliche Land- 
marke bildet. Nördlich des Cap Sutchoff ist eine kleine Bucht, in welcher man 
auf 7.3 bie 9.1 Met. Wasser ankern kann, wenn man das Cap SSO peilt. 
Von der Insel Glasenap bis zu dem Parallel des Cap Tehichatchoff er- 
streckt sich eine lange schmale Untiefe, die sich nur 0.s Met. über dor Meeres- 
fläche befindet und Fox-Bank heisst; dicht an dieser. Bank sind 5.5 bis 7.8 Met, 
Wasser. Die Caps Catharina und Nevelskoi sind von mässiger und gleicher 
Höhe und dicht mit Bäumen bedeckt. 
Westküste der Insel Sachalin.*) Von dem Cap: Crillon, der Süd- 
spitze der Insel Sachalin, erstreckt sich die Küste 40 Seem. nach Nord; die- 
selbe ist 30 bis 46 Met. hoch und 1’!/2 Scem. von ihr entfernt findet man bereits 
36 bis 46 Met. Wasser. 
Die Nevelskoi Bucht liegt zwischen 46° 50‘ und 47° 10‘ Nord-Br. und 
besteht aus 20 kleinen Buchten, von denen die grösste die Endungomo oder 
*) S. Findlay a. a. O. pag. 573—578. Der Name Sachalin oder Saghalin bezieht sich 
eigentlich nur auf den Fluss Amur oder Sachalin. Der richtigste Name der Insel ist Karaftu 
(oder Krafto), der von den Ainos der benachbarten Insel Jesso herstammt und auch von den 
Japanern angenommen ist. Die Mandschuren am Amur nennen die Insel Namu d.h. Meer, Der 
Name Tarakai für diese Insel stammt von dem grossen Dorfe Taraika am Golfe der Geduld 
her, welches früher besonders mit der Mandschurei in Handelsverbindungen stand (s, Petermaun 
yeogr, Mitth, 1869, pag. 432.) A. d. R.
	        
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