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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 4 (1876)

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Jässig ist; etwaige Fehler werden am nächsten Tage in den Zeitungen berich- 
tigt. Dieser Zeitball ist auch in Sandridge zu sehen. 
Proviant. Fleisch, Brod, Mehl, Butter und Kartoffeln sind stets zu 
haben und sind auch preiswürdig. 
Geldwährung. Wechsel auf England erhält man, 60 Tage nach Sicht 
zahlbar, nur gegen Bezahlung yon !2 bis 1'/ pCt. Prämie. 
2. Sydney.*) 
Ansegelung. Man trifft gleich ausserhalb der Hafeneinfahrt Lootsen- 
boote (rothe Ruderboote) an; die Taxe ist 4 Pencce für die Registertonne, so- 
wohl für ein- wie ausgehend. Bei ungünstigem Winde kommen auch Schlepp- 
dampfer heraus und hat man 4 Pence für die Registertonne zu bezahlen; da 
aber viele solcher Schleppdampfer sind, so kann man unter günstigen Umständen 
auch zuweilen etwas billiger fortkommen. 
Hafenunkosten. Die Hafen- und Feuergelder betragen zusammen 
4 Pence für die Registertonne; Tonnengelder sind abgeschafft. Für das Ein- 
und Ausclariren des Schiffes hat man 2 Guinees und an die Zollamts - Agenten 
5 pCt. für sämmtliche Kosten zu zahlen; Lukenbesichtigung kostet gleichfalls 
2 Guinees. Die Maklergebühren betragen 3 Guinees und bei Befrachtung 5 pCt. 
der Fracht. An den Verlader hat man gewöhnlich 5 pCt. für Commission und 
bei einer Entnahme von Vorschuss 12'/2 pCt. zu zahlen. 
Laden und Löschen. Die Ladung wird an einer der verschiedenen 
Ladebrücken gelöscht. Schiffe, welche Kohlen laden, erhalten dieselben aut 
dem Flusse in Dampfern oder Fahrzeugen längsseit und bis an Deck geliefert. 
Schiffe, welche Ballast löschen, müssen, wenn sie Sand haben, und derselbe mit 
Leichterfahrzeuge von Bord geholt wird, 4 bis 5 Shilling für die Tonne zahlen, 
hat dagegen ein Schiff gute Steine, z. B. den Blaustein aus Melbourne, als 
Ballast an Bord, so erhält man 3 bis 4 Shilling für die Tonne, wenn man 
denselben an Land liefert. 
Die Haupt-Ausfuhrartikel sind Kohlen und Wolle, für letztere ist die 
Zeit von October bis Januar die geeignetste. In neuerer Zeit kommt auch ein 
Rohproduct (Kerosene Shale) zum Verladen; von diesem ladet ein Schiff aber 
circa‘ 10 pCt. weniger als WTotalgewicht. Für Arbeitslohn hat man 1 Shil- 
ling für die Stunde und an Pferdemiethe 20 bis 30 Shilling für den Tag zu 
zahlen. 
Ausrüstung und Proviant. Zimmerleute und Kalfaterer erhalten für 
den Tag 13 bis 14 Shilling. 
Fleisch kostet 4 Pence, Butter 1 Shilling das Pfund; Brod 17 Shilling, 
Kartoffeln 4 bis 6 Shilling das Hundertweight und Mehl 32 Shilling für den 
Sack von 2 Hundertweight. 
Zeitball. Auf dem Observatorium befindet sich ein höchst zuverlässiger 
Zeitball. 
Allgemeines. Trockendocks, Krähne etc. sind in vorzüglicher Güte 
vorhanden. Telegraphen - Verbindung hat man mit sämmtlichen Colonien und 
mit Europa. Desertionen kommen leider häufig vor. und giebt es dagegen keine 
Maassregeln. 
Auf der Reise von Ilo-1lo nach Sydney wurde die Bali-Strasse passirt und 
dabei auf der Meinderts (Meintje’s) Untiefe kein Leuchtfeuer gesehen, obgleich 
solches im Leuchtfeuer- Verzeichniss und der Segelanweisung **) angegeben war; 
nach eingezogener Erkundigung bei dem Lootsen soll noch nicht einmal mit 
dem Bau eines solchen angefangen sein. 
*) S. „Australia Directory“ Vol, I, pag. 475, 476, 502 bis 509. Vol. II, pag. 1, 2. 
**) Leider ist hier nicht angegeben, welches Leuchtfeuer- Verzeichniss und welche Segel- 
anweisung benutzt worden sind. In dem III. Theil des „Verzeichnisses der Leuchtfeuer aller 
Meere“, Berlin 1874, ist bei Meindert’s (Tit. X, No. 63, pag. 38,) angegeben, dass ein Leuchtfeuer 
daselbst zu errichten beabsichtigt wird. A. d. R.
	        
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