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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 4 (1876)

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Tage trat sie ihre Weiterreise, zunächst lach Rio de Janeiro, an, woselhst sie 
ım 12, Dezember eintraf, 
Ueber die während dieser letzteren Reise, stattgehabten Wind- und Wetter- 
verhältnisse berichtet Graf von Monts: 
„Der Wind blieb dir ersten Tage (won Madeira aus) rw. Ost bis ESE bei 
einer Stärke von 3 —5 wit einzolne» Schwachen Böen und bei sonst klarem 
Himmel bis zum 27. November aut 7° 22‘ Nord-Br. und 26° 10‘ West-Lg. (über- 
oinstimmend mit den Windkwrten für Dezember). Der Uebergang in die Re- 
zion der Calmen war schr plötzlich. Während am 27, November‘des Vormit- 
tags der Wind noch rw. aus NE und ENE mit der Stärke 4—6 wehte und das 
Wetter noch klar und schön war, war der Wind des Nachmittags zwischen 
"w, ESE und SSE mit der Stärke 2—4 und in Regenböen bis zur Stärke 7. 
In der Region der Calmen war die durchschnittliche Windrichtung rw. 
Süd mit der Stärke 0—3 und mit täglichen, häufigen Regengüssen von drei- 
bis fünfstündlicher Dauer, wie ebenfalls die Windkarten angeben. 
Am 1. Dezember wurde in 26° 50‘ West die Linie passirt. Am 2, De- 
zember in 1° 15‘ Süd-Br. und 26° 30‘ West-Lg. setzte der Südost-Passat in der 
Stärke von 6 und mit einzelnen Regenböen ein; der Calmengürtel muss somit 
3° breit sein (zwischen 7° Nord- und 1° Süd-Br. vergl. S. 56). 
Am 3. Dezember auf ca. 3° Süd-Br. und 28° West-Lg. kam „ Vineta“ 
in die Region des stärksten Südost - Passates, der Wind war rw. SE mit der 
Stärke 5—7. Am 9. Dezember in ca, 18° Süd-Br. und 37° West-Lg. wurde 
der um diese Jahreszeit an der brasilianischen Küste wehende NNE in einer 
Stärke von 4—7 mit hellem, klarem Wetter angetroffen; dieser Wind hielt an 
ois Cap Frio, welches am 11. Dezember erreicht wurde. Von hier ab wechselten 
Windstille mit schweren Gewitterböen ab, und „Vineta“ dampfte am 12, De- 
zember nach der Rhede von Rio de Janeiro.“ 
Aus den Reiseberichten S. M. S. „Luise“, Corv.-Capt. Ditmar. 
Wind und Wetter während der Reise von Madeira nach Rio de Ja- 
neiro vom 24. November bis 29. Dezember 1875. 
S. M, S. „Luise“ hat unter dem Commando des Corvetten-Capitain Dit- 
mar am 26. October v. J. aus Wilhelmshaven ihre Reise nach den chinesischen 
xcwässern angetreten, traf am 29. October zu Plymouth und am 22, November 
auf der Funchal - Rhede, Madeira, ein. Letztere verliess sie am 24, November 
und setzte ihre Reise zunächst nach Rio de Janeiro fort, woselbst sie nach 
nd durch ungünstige Windverhältnisse verzögerten Fahrt am 29, Dezember 1875 
anlangte. 
Uorvetten-Capitain Ditmar berichtet über diese Reise Folgendes: 
„Am 24. November Nachmittags 2 Uhr verliess 8. M. S. „Luise“ die 
Rhede von Funchal bei leichtem südöstlichem Winde und dampfte bis zum 
nächsten Tage. Da alsdann günstiger Wind einsetzte, wurde von da ab ge- 
segelt. Doch war die Fahrt bis zum Aequator ungünstig, Statt des Nordost- 
Passates trafen wir von 23° bis 12° Nord-Br. (vom 80. November bis 11. De- 
zember) südliche und westliche Winde an (s. S. 63), abwechselnd mit Stillen 
und Regenböen. Während dieser Zeit lief fortwährend eine gewaltige Dünung 
von Nordwest, doch kam kein Wind aus dieser Richtung, den ich jede Stunde 
erwartete; dabei war die Hitze gross. 
Vom 11. bis 14. Dezember wehte frischer Passat (zwischen 12°—6° 
Nord-Br. und 28°—27° West-Lg.). Auf 5'%° Nord-Br. trat „Luise“ in die 
Calmen und auf 1'/2° Nord-Br, setzte der Südost-Passat ein; am 17. Dezember 
wurde der Aequator auf 27° Länge geschnitten, Es zeigte sich als ganz prak- 
sisch, dass ich die Linie so östlich schnitt, denn der Südost-Passat setzte sehr 
südlich ein und die Stromversetzung nach Westen war bedeutend — vom 18. 
vis 19, Dezember 71 Secem. nach Westen.
	        
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