os. Inseln Flores, Lomblen, Pantar, Ombay, Wetta, Kambing, Nordosttheil von
Timor, Ombay-Strasse, Lucipara-Inseln.
Die Insel Flores zeichnet sich durch eine Reihe von hohen Piks aus, die
man bis auf 90 Seem. Entfernung und viele Stunden früher, als das übrige Land
dieser Insel, in Sicht haben kann,
Lomblen oder Kawello hat drei Berge, welche das dazwischen liegende
Land überragen: im Südwesten den flachkegeligen Mt. Lamararap, auf der nord-
östlichen Spitze einen hohen plateauförmigen Berg, wahrscheinlich Mt. Lobelolo,
und zwischen beiden einen weiter zurückliegenden von kraterförmiger Gestalt.
Horvorragende Berge mit etwas rundlichen, aber gespaltenen Kuppen sind die
beiden auf der Südspitze der Insel Pantar gelegenen, deren Westspitze ein
Hochplateau ist. Zwischen diesem und dem bei der Insel Lomblen erwähnten
Plateau ist der Eingang in die Allor-Strasse. Von den in derselben gelegenen
kleinen Inselchen ist die eine ebenfalls hoch und über 25 Seem. weit sichtbar.
Auch die beiden in der Pantar- oder Twerin-Strässe gelegenen Inseln
sind hoch: Gr. Para kraterförmig, Twerin Insel rundlich.
Da der höhere der beiden Berge auf der Insel Pantar (der östliche) eine
vorzügliche Peilungsmarke abgicbt, so folgt hier die von der „Gazelle“ be-
stimmte Position dieses Berges in Vergleich derjenigen der englischen und
holländischen Karten:
„Gazelle“, 0.04
Englische Karte . .
Holländische Karte I.
„ IL
+“
Die Insel Ombay (oder Allor) hat, von Südwest gesehen, keine hervor-
ragenden Berge, die Conturen des sie durchzichenden Gebirgsrückens sind indess
schroff, Achnlich, aber noch schroffer und zerrissener ohne hervorragende
Berge ist der Rücken der Insel Wetta, während Kambing - Insel drei höhere
Berge auf ihrem südlicheren Theile besitzt, welcher durch niedriges Land mit
dem aus möohreren kleinen Hügeln bestehenden nördlichen Theile zusammen-
hängt. Babi ist nicht sehr hoch und besteht aus einem’ öben flachen Berge
oder Hügel. Der nordöstliche Theil Timors ist ziemlich ebenso hoch, wie die
anderen Theile dieser Insel, indess sind dort nicht so viele hervorragende
Berge, es fällt vielmehr nur ein sehr hoher flachkegeliger Berg in die Augen,
Der Strom in der Strasse zwischen den Insoln Pantar und Ombay einer-
seits und Timor andererseits ist in seiner Richtung veränderlich,. Er wurde
zur Zeit des Südost - Passates zwischen WzN und SSO % bis 2 Knoten per
Stunde setzend gefunden; seine volle Stärke erlangt er erst in der eigentlichen
Ombay-Passage, d. h. zwischen Ombay und Kambing, wo er mit einer Stärke
von 3 Knoten und mehr auf die Insel Timor zu und an ihrer Küste südwest-
wärts setzt. Nach glaubwürdiger Mittheilung soll dieser Strom zuweilen sogar
6 bis 7 Knoten laufen.
Um diesem heftigen Strome bei einer Passage nordwärts zu entgehen,
thut man gut, dicht unfer der Insel Ombay entlang zu gehen, woselbst bis auf
mässige Entfernung vom Ufer keine Gefahren unter Wasser und nur ganz un-
bedeutender, zuweilen sogar etwas mitsctzender östlicher Strom läuft. Das
Riff an der SO-Spitze von Ombay kennzeichnet sich und ist daher zu vermeiden,
während die in den Karten an der Nordostspitze eingetragene kleine Insel nicht
existirt. Dagegen liegt eine mit einem Riff umgebene kleine Sandbank ungefähr
0SO von jener Nordostspitze. Die Spitze selbst wird von einem Riffo einge-
fasst, das mit jener Sandbank zusammenhängen mag.
Die Existenz des in der Englischen Admiralitätskarte östlich jener nicht
vorhandenen kleinen Insel als „reported“ eingezeichneten Felsen ist zweifelhaft,
da beim Passiren der Stelle keinerlei Anzeichen einer Untiefe bemerkt wurden.
Hier pflegt aber starke Strom-Kabbeling zu herrschen, welche für Riffsbrandung
gehalten sein mag. Trotzdem ist Vorsicht zu empfehlen, bis die Nichtexistenz
des Felsen durch sorgsames Suchen positiv constatirt ist.
Da in der Ombay Passage kein Ankergrund vorhanden ist, so verlangt
die Navigirung durch dieselbe bei Nacht mit Gegenwinden in Folge der star-