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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 4 (1876)

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Noth etwas mangelhaftes Wasser einzunehmen vermögen. Holz. ist nur sehr 
wenig vorhanden, 
Nicolsbay ist ein mangelhafter Ankerplatz; auch befindet sich dort keine 
Niederlassung. Der einzige Platz dieser Gegend, wo man schlechtes Wasser 
und einzelne Vorräthe, namentlich frisches Fleisch, bekommen kann, ist der 
Tientsin-Harbour mit der Niederlassung‘ Cossac, als Vorort der !Farmerstadt 
Roeburn. Kohlen sind hier nicht zu haben und sollen alle Vorräthe sehr theuer 
sein. Für grössere Schiffe ist die Tientsin-Rhede ebenfalls sehr mangelhaft, 
namentlich im Südost-Monsun, der mitunter sturmartig weht und hohe See er- 
zeugt (8. „Annal. d. Hydr.“ ete. 1875, pag. 401). 
Il. Die kleinen Sunda-Inseln. 
a. Dana- oder New-Island, Inseln Savouw und Benjoan. 
Auf der felsigen Korallen-Insel Dana, welche ca. 18 Seem. weit zu sehen 
ist und nur an der Nordostseite Ankergrund hat (mit 11 Faden [oder 20 Met.] 
Hegt man circa '/s Seem, vom Sandstrande) kommen noch gegenwärtig wilde 
Ziegen und grosse Seeschildkröten vor, die leicht zu erlangen sind. Das Wasser 
in der Mangrove-Lagune, welche die Insel hat, ist brack. 
Die Lage dieser Insel (Nordostseite) ist zu 10° 49‘ Süd- Br. und 
121° 16‘ 27“ Ost-Lg. bestimmt worden. *) 
Die Inseln Savow (Raihawu) und Benjoan (Raidjura) sind beide bergig 
und weit zu sehen. Von Savou sieht man von Nord her in 30 Seem.. Ent- 
fernung einige Berggruppen, zwischen welchen das verbindende niedrige Land 
in dieser Entfernung grossentheils noch unter dem Horizont bleibt. **) 
b. Insel Timor mit Koepang und Atapopo, Insel Semao. 
Timor ist eine sehr hohe, durchweg gebirgige Insel. Von West kommend, 
tritt der an der nordwestlichen Huck der Insel gelegene Berg Binima oder Timu 
als ein flachkegeliger Berg bereits auf einer Entfernung von mehr als 80 Seem. 
über den Horizont, welchem bald eine Bergpartie mit dem charakteristischen, 
einen schräg abgeschnittenen Kegel bildenden Fatu Lco (der g6heimnissvolle 
Berg) folgt, welch letzterer nordöstlich der Koepang-Bai liegt. 
Nach der Segeldireetion von Horsbourgh (pag. 691) soll Semao - Insel 
einen ähnlichen Anblick gewähren wie Timor. Semao-Insel kommt indess als 
Land mit mehr langgestreckten flachen Hügeln in Sicht und bildet einen grossen 
Gegensatz zu den schroffen Formen des Gebirgslandes von Timor,. Nur die- 
jenige Halbinsel Timors, welche Koepang- Bai im Süd begrenzt, hat in den 
Formen einige Achnlichkeit mit Semao, da sie keine hervorragenden Berge 
besitzt und niedriger ist, als das übrige Timor. Semao ist wohl auch nur als 
ein durch einen schmalen Kanal von dieser Halbinsel abgetrennter Landestheil 
zu betrachten. Die Bemerkung der Segeldirection mag daler zutreffen, wenn 
man Timor vom Süden sichtet. 
Die Einfahrt in die Koepang-Bai bietet der Navigirung keine Schwierig- 
keit. Sandy oder Kera-Island kommt nicht als sandige Insel in Sicht, wie man 
nach dem Namen vermuthet, sondern als eine niedrige mit Sträuchern be- 
wachsene Insel. 
Wenn man auf 55 Met. Wassertiefe vor Koepang ankert, wie in den 
Segeldirectionen empfohlen, so liegt man gegen 2 Seem. von der Stadt. 
Während des Südost-Monsuns kann man olme Bedenken bis auf 33 bis 
37 Met. herangehen, wo man dann noch fast 1 Seem. abliegt. Ein guter Anker- 
platz ist das Fort Concordia, welches unmittelbar an der Westseite der Stadt 
liegt und an seinen Erdwällen und der Flaggenstange (allerdings erst auf kurzer 
Entfernung) kenntlich ist, in SS0120 0.8 bis 1 Meile Distance, 
*) Nach Raper ist dies die Lage der Südseite, 
**) Nach Raper liegt der Ostpunkt der Insel Savou in 10° 27‘ Süd-Br. und 122° 0’ Ost-Lg., 
der Westpunkt in 10° 34‘ Süd-Br., und 121° 41‘ Ost-Lg. Vergl, auch Horsburgh’s India Directory 
pag. 693. Der SW-Punkt der Insel Benjoan liegt nach Raper in 10° 37‘ Süd-Br, und 121° 31° 
Ost-Le,
	        
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