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Full text: 4, 1876

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Von den hierbei in Betracht gezogenen 103 Reihentemperatur-Messungen 
sind 4 nicht berücksichtigt worden, weil sie für die Herlcitung von allgemein 
gültigen Werthen nur als Ausnahmefälle zu betrachten sein dürften. Die erste 
'lieser 4 Reihentemperatur-Messungen (in 35° 20‘ Nord-Br. und 153° 39‘ Ost-Lg. 
ist in der aus dem Öchotskischen Meere herkommenden kalten Oberflächenströmung 
‘s, Hydr. Mitth., 1874, pag 235 ff.; Ann. d. Hydr., 1875, pag 273 und 340; 
1876, pag. 107) gewonnen worden, die zweite (in 5° 31‘ Nord-Br. und 145° 13‘ 
Ost-Lg.) in dem sogenannten Aequatorial-Gegenstrom (d.i. also dem eigentlichen 
Aequatorialstrom), und die dritte (in 2° 34‘ Nord-Br. und 149° 9‘ West-Lg.) 
und vierte (in 0° 42‘ Süd-Br. und 147° 0‘ Ost-Lg.) in einem Theile des süd- 
lichen Passatstromes, welcher cine grosse Stärke besitzt (vgl. pag. 522). 
Die nachstehende kleine Tabelle zeigt den ausnahmsweisen Gang der 
verticalen Temperaturvertheilung in jenen eben erwähnten 4 Fällen im Ver- 
gleich zu anderen, in nahezu gleichen Breitenparallelen, aber in verschiedenen 
Meridianen gelegenen, beobachteten Oberflächen- und Tiefen-Temperaturen. 
No. | 
der 
Lothung 
Ort der Lothung 
Breite | Länge 
35° 22’ N 
a5° 20° N 
35° 18‘ N 
148 | 5°31 N 
5954 N 
194 | 2°34' N 
2°15’ N 
1451 0°42 8 
0° 39‘ S 
69° 53’ 0 
‚58° 390 
47° 90, 
450130 | 
47° 2 W 
49° 9/W 
"46° 16‘ 0 
147° 00 
"880 55/0 
Temperatur (C°) in der Tiefe von: 
Ober | 100 200 | 300 | 400 | 500 | 600 | 700 | 800 900 A 
Ohr. | Fad. Fad. Fad. Fad.! Fad.| Fad.| Fad.| Fad.| Fad.| Fad.! Fad.! Fad.| Fad. Fad. 
1.4 
"8.2 
21.2 | 
278 
7,3 
26.4 
38.2 
28,8 
28.3 
134 99 61 43 34 31 29 
78 45 41 33 27 925 23 
16-7 133 83 52:38 33 | 2.9 
21.7, 8.8 7.4 6] 5.7 49 | 42 
15.0 8.9 72 60150 42 | 3.4 
6.8 10.9 8:2 |! 74! 58 50 | 43 
26.0 9.) 7.6 62 48 38 | 3.1 
25.0 11.2 7.8 | 6.6 | 5.9 | 53 407 
933 98 72 55 43 3.4! 81 
26 
D2 
2,8 
36 
28 
3,9 
36 
3,9 
7a 
2,8 
21 
26 
29 
2.4 
Ba 
2.2 
3.3 
925 
21 1.83 161 13 
19 Ltr Do] 15] 
24 238 | 217 1,9 
5 21 18 16 
dı eg 17 1.6 
30 ?e 23 22 
19,12 16 15 
2.7 2.0 pr -— 
9283| 9205 — | = 
1.2 
12 
183 
1.4 
1.3 
1.7 
1.3 
Die obige Tabelle der Maxima und Minima der Temperaturen des Stillen 
Oceans in verschiedenen Tiefen bis zu 2743 Met. ergiebt folgende Resultate: 
I) Zwischen den Parallelen von 33° Nord-Br. und. 40° Süd-Br. sind 
oberhalb der Tiefe von 200 Fad. (366 Met.) die Temperaturen im nördlichen 
Stillen Ocean höher als im südlichen, während sie unterhalb dieser Tiefe bis zu 
1500 Fad. (2743 Met.) im Nord-Pacifice am niedrigsten sind. 
2) Die oberen Temperaturen sind im westlichen Theil höher als in dem 
mittleren und östlichen; die Temperaturen in grösseren "Tiefen sind in dem 
westlichen Theil am niedrigsten. 
3) In einer Tiefe von 1500 Fad. (2743 Met.) ist die Temperatur von 
40° Nord-Br. bis 40° Süd-Br. nahezu dieselbe. 
4) Von dieser Tiefe an bis zum Meeresboden sind die Temperaturen 
im Süd-Pacific etwas niedriger als im Nord-Pacific; aber die Schicht kälteren 
Wassers ist im Süden viel dünner, als im Norden, nämlich von 40° 3‘ Süd-Br. und 
132° 58‘ West-Lg. bis Mocha - Insel an der Westküste von Südamerika beträgt 
die Mächtigkeit dieser kalten Schicht nur 2070 Fad. (3786 Met.), dagegen von 
Japan bis 38° 9‘ Nord-Br. und 156° 25‘ West-Lg. 2820 Faden (5157 Met.) 
5) Die Isotherme von 1.7° folgt nahezu (wie oben erwähnt) den Boden- 
conturen, aber nicht immer genau. In dem östlichen und westlichen Schnitt 
liegt der höchste Punkt dieser Isotherme nicht genau über der flachsten Stelle, 
sondern etwas westlich von ihr, und in dem Schnitt südlich von Tahiti etwas 
nördlich von der flachsten Lothung. Tizard leitet diese Erscheinung davon 
ab, dass die kalte Bodenschicht des Stillen Oceans ihren Ursprung in einem 
ziemlich starken, aus dem Antarktischen Meere kommenden Unterstrom hat; das 
nordwärts fliessende Wasser würde in Folge des Einflusses der Erdrotation nach 
Westen zurückbleiben und zwar um so mehr und merklicher, je grösser die Ge- 
schwindigkeit dieses Stromes ist.
	        
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