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Häusern ‘und einem Fort auf einem Hügel. Zu Kei-cho hat die französische
Regierung gleichfalls einen Streifen Land überwiesen erhalten,
Zwischen dem Delta und Hai-Dzenong hat der auslaufende Strom eine
Geschwindigkeit von !/a bis 1 Knoten. Oberhalb Hai-Dzenong hat der Strom
in einem nach Bac-ninh führenden schmalen Kanal die Geschwindigkeit von 1'/2
bis 2 Knoten die Stunde. Das Wasser des Flusses ist trübe und von rother Farbe.
Ankerplatz. Tür Schiffe mit nicht mehr als 5.5 Met. Tiefgang ist bei
Apowan ein guter Ankerplatz; mit geringen Kosten würde sich hier ein Kohlen-
hafen errichten lassen, da derselbe nahe bei den Kohlenlagern von Quangsi liegt.
Der Ankerplatz ist beinahe ganz von Land eingeschlossen und gegen alle Winde,
bis auf Westwinde, geschützt.
Westlich von Petit Rade soll sich auf 6.9 Met. Wasser ein guter Anker-
platz befinden, selbst bei einem Teifun; aber wenn daselbst die Anker eines
Schiffes nicht halten, so ist der Verlust sicher. Der Ankerplatz für Kriegs-
zschiffe ist auf 4.s bis 8.2 Met. Wasser.
Die Bevölkerung zu Apowan besteht aus Seeräubern und Fischern,
Gezeiten. Nach den Beobachtungen des französischen Marine-Lieutenant
T. Pepham, fällt und steigt das Wasser auf der Barre der Cua-cam-Mündung
des Song-ka-Flusses wie folgt: Wenn die Declination des Mondes Nord ist,
fällt das Wasser beim Mondaufgang und beginnt zu steigen, sobald derselbe
untergeht; und wenn die Declination des Mondes Süd ist, so beginnt das Wasser
zu steigen, wenn der Mond aufgeht und zu fallen, wenn derselbe untergeht.
Die grösste Fluthhöhe beträgt 3.06 Met.
Insel Gow-tow.!) Das Fahrwasser von der Insel Ching-moy-tow nach
Gow-tow bei der Ye-moon-Passage und auch noch der F%etze-loong-Bucht ist von
dem 2.144 Met. tiefgehenden ' chinesischen Kanonenboot „Anlan“ 1875 mehrmal
besucht worden und sind daselbst keine Untiefen entdeckt worden. .
Mr. W. Cuthill, der Commandant dieses Kanonenbootes, berichtet, dass
Hat Island von Osten gesehen, Aehnlichkeit mit einem chinesischen Hut hat, und
Jadurch auch ihrsn Namen erhalten hat.
Wetter, Teifune ete. Teifune treten — wie Dr. Dennys weiter be-
richtet — zuweilen zu Hat-phong auf, und richten dann auf dem die Stadt um-
gebenden Lande, da dieses sehr niedrig ist, grossen Schaden an. Heftige Böen
ven NW kommen zuweilen auf dem Ankerplatz vor, bei welchen mehrere Schiffe
strandeten, was allerdings noch öfter bei den Teifunen stattfindet. Der Hafen
ist aber erst so kurze Zeit geöffnet, dass es nicht möglich ist zu sagen, ob
Schiffe mit europäischem Ankergeschirr diese Stürme nicht würden abreiten
können. Die allgemeine Ansicht ist, dass die Schiffe auf dem Schlamme
stranden. würden, aber Bestimmtes kann hierüber nicht gesagt werden.
Proviant und Wasser. Den nothwendigsten Proviant können Schiffe
erhalten; Fleisch von geringer Güte kann man von chinesischen Händlern
kaufen. Gemüse, wie Yams, Kohl ete. sind auf dem Markte zu haben. Gutes
Fleisch und Brod kann man von dem französischen Offizier in dem Commis-
sariat-Fort erhalten; Fremde (d. h. die keine Annamesen oder Chinesen sind)
zahlen nur den Selbstkostenpreis. Ferner befinden sich 5 französische Hand-
lungshäuser, von denen man Weine und Liqueure etc, beziehen kann; diese
Artikel sind billig und gut. Trinkwasser erhält man von den Chinesen für
L Dollar für die Bootsladung, welche ungefähr so viel wie eine Tonne beträgt.
Aber auch dieses kann man leichter und besser von dem Commissariat erhalten,
wenn man es ein bis zwei Tage vorher bestellt. Dasselbe kostet 3: Dollars
die Tonne; der höhere Preis entsteht dadurch, dass dieses Wasser von den
um Hai-phong, mehrere Seem, landeinwärts, liegenden Bergen geholt wird.
Die Kulis tragen in irdenen Gefässen dasselbe von den Bergen nach den
Booten, mit denen es nach dem Commissariat - Fort gebracht, und wo es dann
aufgehoben wird.
.Land-Verbindung. Die Flussufer sind flach und bestehen aus weichem
Schlamm, die einzigen Landungsplätze sind die 4 Holzmolen in dem Flussarm,
!) a. a. O0. Dvay, 368.