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dessen Spitze eine Pagode steht, dio mit geringen Kosten zu einem Leucht-
;hurm umgebaut werden könnte; dieser würde für den Hafen von grossem
Nutzen sein. Der Berg Seven-Star und die Taya-Inseln machen die Ansegelung des
dafens im Osten zu jeder Zeit leicht ausführbar. Die Pagode bildet für die
ansegelnden Schiffe gleichfalls eine ausgezeichnete Landmarke.
Bis zum 14. April 1876 waren diese Bänke nicht weiter untersucht
worden; erst an diesem Tage hat Capitain T.E. Cocker mit dem Zolldampfer
„Ling-Föng“ die für alle diese Punkte angegebenen Stellen wiederholt passirt
and dabei in genügender Weise festgestellt, dass dieselben der Schifffahrt nicht
hinderlich sind. In seinem Berichte sagt er: „Wir dampften von Hot-how
zuerst nach Norden und wendeten dann auf die Po-chin-Pagode zu. Auf diesem
Wege wurden nirgends weniger als 9 Met., aber mehrmals sogar 55 Met. Wasser
gelothet. Als Hainan-Head Süd peilte, wurde eine Linie, von ungefähr 12 Seem,
nördlich von Hainan-Head gerade auf die Po-chin-Pagode zu, ausgelothet; auf
dieser Linie wurden gleichfalls niemals weniger alt 9 Met., aber häufig mehr
Wasser gefunden. Ein sehr alter Dschunkenführer, der sich an Bord befand,
bestätigte, dass bis auf ein Riff und eine Sandbank, welche ungefähr 3 Seem.
weit sich bei Hainan-Head erstreckte, keine weiteren Untiefen daselbst vor-
handen waren. Diese Stelle ist zweifellos sehr gefährlich, da das Land daselbst
niedrig ist und das Riff sich sehr weit nach See zu erstreckt, aber im Norden
des Riffes ist bis 12 Seem. Abstand das Fahrwasser ganz frei von Untiefen,
Die einzige Sandbank, welche in der Nähe des NE-Endes der Insel liegt, be-
findet sich dicht am Lande, man kann aber dieselbe leicht vermeiden, wenn
man auf der Strecke von der NE-Spitze der Insel bis 1 Seem. vor der Pagode
wenigstens 5 bis 6 Seem. abbleibt. Der Lootse behauptete ferner, dass, wenn
man Hainan-Head passirt und 3 Seem, NE-Kurs eingehalten hat, man keine
Untiefen mehr antrifft. Dies muss aber doch noch durch weitere Untersuchungen
ıäher festgestellt werden.“
Die Vorsicht, mit welcher der Capitain Cocker die obige Behauptung
des Lootsen aufnimmt, wurde sofort durch Thatsachen gerechtfertigt, indem am
16. April 1876 Capitain Hunter mit dem Dampfer „Washi“ doch noch einige
neue Sandbänke entdeckt hat. Oestlich der in den Karten angegebenen .Bänke,
wurden 3 neue Bänke ausgelothet, von denen 2 von NE -SW zu liegen, mit einem
Fahrwasser zwischen sich, während die dritte quer vor der Mündung dieses
Fahrwassers lag. Auf dieser Bank wurden 9 Met. Wasser gelothet; auf den
andern beiden stand Brandung. Von der Einfahrt in das zwischen den Bänken
befindliche Fahrwasser (in 20° 17‘ Nord-Br.) peilte. der Gipfel von Hainan-
Head SW'/zW und der Berg Mo-fu S'/eK.!) Der in diesem Fahrwasser zu-
steuernde Kurs ist NEzE und wnunn man diesen Kurs 7 Seem. weit beibehält,
30 ist man von allen Untiefen frei.
Die Entdeckung dieser Bänke macht eine sofortige genaue Aufnahme
noch empfehlenswerther ; ebenso nothwendig ist es aber auch im Osten der
Binnen-Route, näher nach Now-chow, eine Untersuchung anzustellen,
Lootsen und Lootsengeld. ‚Zu Now-chow befinden sich viele, mehr
oder weniger fähige Lootsen für die Binnenroute. An Bord des Dampfers
„Ling-Föng“, als dieser den Ankerplatz erreichte, kamen 9 Lootsen sich an-
bieten, alle hatten Bescheinigungen von Schiffs-Capitainen, dass sie gelootst
hatten, bei sich. Das Lootsengeld für Schiffe von weniger als 10 Fuss engl.
(3 Met.) beträgt von Norden nach Now-chow 2 Dollars; von Now-chow nach
Hoi-how 10 Dollars und für dieselbe Tour und wieder zurück 22 Dollars.
I. Br. M. 8. „Egeria“ hat für die ersten 10 Fuss Tiefgang 1 Dollar pro Fuss
and für jeden Fuss Tiefgang mehr 2 Dollars bezahlt; jedoch wurden von der
ganzen Summe 15 °%o abgezogen. Da dieses Schiff 14 Fuss engl. (4.27 Met.) Tief-
zang hatte, so hat es mithin 15.30 Dollars Lootsengeld zu bezahlen gehabt.
Segelanweisung für die Hainan-Strasse nach Hoi-how. Die
„Hydrographic Notice“ No. 80, London 1876, bringt nachstehende Segelanwel-
sung, welche als Ergänzung zu den obigen Angaben dient,
1) Eine diesem Berichte beigegebene Skizze der Routen nach und von //v/-h0w stimmt nicht
‚enau mit den hier gegebenen Peilungen; wir bringen hier dieselben nach den im Texie gemachten
Angaben, A. d, R.