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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 4 (1876)

Die Insel ist in der Mitte hoch (etwa 200 bis 300 Met.) ohne hervor- 
ragende Unebenheiten und läuft nach NW allmälig in eine niedrige Spitze 
aus. Von den beiden Südostspitzen verläuft die westlichere ebenfalls flach, 
lie andere ist höher, etwas hüglig. Die südlich davon gelegenen Stirling- 
"nseln, welche dem Blanche-Hafen Schutz von Süd geben, sind niedrig. 
Wind, Wetter, Strom südwestlich der Salomons-Inseln bis zur Ostküste von 
Australien, 
Der SE-Passat scheint unter den Salomons-Iuseln, namentlich südlich der 
Insel Bougainville, im August und September einen ganz anderen Charakter an- 
zunehmen, als nördlich davon. Während hier, wie oben mitgetheilt, die Wind- 
stärke fast nie mehr als 3 bis 4 betrug und das Wetter, abgesehen von wenigen 
bald vorübergehenden Regenböen, als schön bezeichnet werden konnte, erfuhren 
wir beim Kreuzen von Bougainville bis Guadalcanar (von 7° bis 10!/° Süd-Br.) 
3inen ununterbrochenen Wechsel von Flauten mit Regenböen und Stürmen von 
;egnerischem, dickem, hässlichem Wetter begleitet. Die Winde wehten vor- 
1errschend aus den Richtungen zwischen SEzE und SSE, ab und zu aber auch 
aus den übrigen Richtungen zwischen Süd und Ost. In den englischen Wind: 
zarten ist gerade hier keine Windrichtung angegeben; der etwa weiter westlich 
efindliche aus SSE zeigende Pfeil passt nicht für diese Gegend, da SSH keines- 
yegs die Hauptrichtung ist. 
Ein fünftägiger Sturm aus den Richtungen zwischen Süd und EzS und 
von Stärke 6 bis 9 fing mit Südwind und etwas steigendem, demnächst fallen- 
em Barometer an. Das Barometer schwankt in dieser Jahreszeit zwischen 
761 und 766""., das Thermometer zwischen 24° und 29° C. 
Entgegengesetzt der unter den Salomons-Inseln in der englischen Strom- 
xarte angegebenen SE-Strömung wurde beständig eine Strömung von 0.s bis 
1.0 Seem. ermittelt, welche zwischen NWzW bis West (rw.) setzte. Nur west- 
lich von Treasury-Island wurde eine unbedeutende Strömung nach SEzS ge- 
‚unden, welche aus der Strasse zwischen Bougainville und Choiseul-Inseln zu 
zommen scheint. 
In jenen Wind- und Stromkarten ist für diese Jahreszeit (Juli bis Sep- 
jember) ferner südlich der Salomons-Inseln zwischen 155° und 160° Ost-Lg. aus- 
schliesslich ESE-Wind bis zu 15° Süd-Br. und ausschliesslich SSE-Wind bis zu 
20° Süd-Br. angegeben. Mit Ausnahme von einigen Stunden, wo auf 141° Süd-Br. 
lauer EKSE-Wind herrschte, sind obige Windrichtungen im September gar nicht 
rorgefunden, vielmehr frischer Passat mit gutem Wetter aus SE und SSE bis 
[4'/2° Süd-Br. und frische Brise aus Richtungen zwischen SWzW und Süd bis 
19° Süd-Br. 
Der Strom wurde bis zu 17° Süd-Br. und 157° Ost-Lg. nordwestlich 
0.s bis 1.o Knoten, von da ab bis zum Kenn Reef nordnordöstlich 1.9 bis 1,8 
Knoten gefunden, letzeres ebenfalls gar nicht in Uebereinstimmung mit jenen 
Karten, 
Nautische Bemerkungen, betreffend die Ostküste Australiens zwischen Cap 
Capricorn und Cap Moreton. 
In den Stromkarten wird eine starke SW-Strömung angenommen längs 
der Nordostküste von Australien, die sich bei Sandy-Island, der Küste folgend, 
südlich wendet. Obgleich zu zwei verschiedenen Malen im Bereiche des erst- 
arwähnten Theils dieser Stromangabe jedesmal mehrere Tage gekreuzt wurde, 
war nichts von südwestlicher, dagegen eine starke Strömung, zwischen NE 
und WNW setzend, bemerkbar, Erst auf der Breite von Sandy-Island ging 
der Strom von NW über SW nach Süd. Es hat danach den Anschein, als 
spalte sich zu gewissen Jahreszeiten wenigstens der von Ost auf Sandy-Island 
setzende Strom in einen Arm der nordwärts, und einen andern Arm der gsüd- 
wärts läuft. 
Die englischen Segelanweisungen für diese Küste sind zwar gut, aber 
viele ihrer Angaben bereits etwas veraltet, weshalb folgende kurze Angaben 
für den Navigateur von Nutzen sein mögen.
	        
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