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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 4 (1876)

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ben Seite wird nach einem Berichte vom Capitain Bullock, R. B., über die Ost- 
küste von Nipon mitgetheilt: „In dem letzten Theile des Monat Juli wurden 
Nebel zwischen 36° — 37° Nord-Br. wahrgenommen; schönes Wetter mit Land- 
und Seewinden herrschten vor: nördlich von 38° Nord-Br. wehten steife Brisen 
aus West einige Stunden lang. An der Südostküste scheint das Wetter ein 
ganz verschiedenes zu sein, Die Nebel waren hier bei der Berührung mit dem 
warmen Wasser des Japan-Stromes in einzelne Bänke oder Wolken aufgelöst, 
welche über Meer und Land schweben und die Hügel fast bis zu ihrem Fusse 
verhüllen. Kin heftiger SW-Wind kann hier angetroffen werden ,‚ wenn an der 
Ostküste Ostwind oder Stille vorherrschen. Im August und September 1871 
wurden bei der Rückkehr vom Rock-Island-Leuchtthurm nicht weniger als 16 
Stürme verzeichnet, 
Das amerikanische Geschwader unter Commodore Perry erfuhr im Juli bei 
Yedo einen heftigen Sturm und in demselben Monat i. J. 1874 traf I. Br. M. 8. 
„Jron Duke“ zwischen Yedo und dem Kü-Kanal einen heftigen Sturm. I. Br. 
M. S. „Furious“ berichtete über häufige und heftige Stürme aus ENE durch Süd 
bis SW in den Monaten August und September 1858. I. Br. M. S. „Princess 
Royal“ überstand einen heftigen Sturm im August bei der Vries-Insel und I. Br. 
M, S.. „Iron Duke“ in demselben Monat bei Mela-Head. 
Der vorherrschende Wind in diesen Monaten ist südlich. Teifune können 
angetroffen werden, wenn sie aus der China-See in den Stillen Ocean eindringen, 
gewöhnlich aber trifft man sie südlich von Japan an. 
Im October hat sich der Wind wieder nordwärts gewendet, der Luftdruck 
nimmt zu und wird gleichmässiger; in Folge dessen kommen weniger Stürme 
7or und das Wetter wird schöner, indessen fällt an der Südostküste viel Regen. 
Im November ist der Luftdruck nahezu gleichmässig und das Wetter ist, 
schön und klar, der Wind vorherrschend nordöstlich und östlich und der Regen- 
fall nur mässig. 
Luftdruck und Temperatur der Luft und der Meeresoberfläche im 
Stillen Ocean zwischen 30° bis 40° Nord-Br. und 120° bis 140° Ost-Lg. 
Das Meteorological Committee hat als Anhang zu der Arbeit von Tizard 
über die Meteorologie von Süd-Japan (s, pag. 426) aus dem reichen von dem 
verstorbenen Admiral Fitz-Roy über den Stillen Ocean angesammelten mete- 
orologischen Material eine Anzahl von Tabellen veröffentlicht, welche uns ein 
Bild der meteorologischen Verhältnisse des Gebietes des Stillen Oceanes, welches 
zwischen 30° bis 40° Nord-Br. und 120° bis 140° Ost-Lg. gelegen ist, gewähren 
und für die genauere Kenntniss der Meteorologie jener Meerestheile zwischen 
Öst-China und Süd-Japan von grosser Wichtigkeit sind. 
Diese Tabellen geben für jeden Monat, theils nach Fünfgrad-Feldern ge- 
ordnet, theils für bestimmte Küstenstrecken und Küstenplätze mit gleichzeitiger 
Angabe der hierzu benutzten Anzahl der Beobachtungen, die aus diesen herge- 
ıeiteten Durchschnittswerthe des Luftdruckes, der Temperatur der Luft und des 
Meeres, der Bewölkung und des Zustandes des Wetters, sowie endlich der 
Windrichtungen und Windstärken. 
Wir haben aus diesen Tabellen für 8 Gebiete die Angaben des Luft- 
druckes und der Temperatur der Luft und des Meeres zusammengestellt (s. S. 430), 
als erste Annäherung zu einer ähnlichen Darstellung der Meteorologie des Stillen 
Oceanes, wie wir sie für den Atlantischen Ocean zum grossen Theile schon 
besitzen. Die in den erwähnten Tabellen gemachten Angaben über Bewölkung, 
den Zustand des Wetters und über die Windbeobachtungen können aber erst 
dann zu vergleichenden Betrachtungen benutzt werden ‚ wenn sie in Procent- 
Zahlen umgesetzt werden, weil die Anzahl der Beobachtungen, welche den ein- 
zelnen Angaben für jede Localität zu Grunde gelegt sind, zu ungleichmässig ist 
und zwischen 1 oder 2 und mehreren Hunderten schwankt. 
Innerhalb des in der Uebersichts-Tabelle angegebenen Gebietes zwischen 
30° bis 40° Nord-Br. und 120° bis 140° Ost-Lg. sind in den Beobachtungs- 
Registern des Admiral Fitz-Roy nachstehende höchste und niedrigste Baro- 
meterstände aufgeführt:
	        
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