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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 4 (1876)

Beiträge zur Meteorologie von Japan. 
Der Staffcommander Thomas H. Tizard von I. Br. M. S. „Challenger“ 
hat den Aufenthalt dieses Schiffes bei Japan von Mitte April bis Mitto Juni 
1875 u. A. dazu benutzt, um mehrere für die immer noch wenig bekannten kli- 
matologischen Verhältnisse von Japan wichtige Angaben zu sammeln und zu 
verarbeiten. 
Die Ergebnisse seiner Arbeit sind von dem Meteorological Committee zu 
London als officielle Publication No. 28 unter dem Titel: „Contribution to the 
Meteorology of Japan“ neuerdings veröffentlicht worden. Wir theilen nachstehend 
aus dieser interessanten Schrift den wesentlichen Inhalt derselben mit. 
Seit 1870 sind an der Südost- und Südwest-Küste von Japan und an der 
Inland - See mehrere Leuchtthürme errichtet worden; auf jedem derselben 
wird ein meteorologisches Register geführt, welches am Ende jedes Monates an 
das Hauptamt für Leuchtfeuer in Yokohama eingesendet wird. Zu Ende des 
Jahres werden alle diese Register zusammen gebunden, so dass sie als werth- 
volles Material für weitere Bearbeitung benutzt werden können. Die bei diesen 
Beobachtungen angewendeten Instrumente sind ein Quecksilberbarometer, ein 
Thermometer und ein Regenmesser, Ausserdem werden noch die Windrichtungen 
und der Zustand des Wetters zugleich mit dem Luftdruck und der Temperatur 
um 8 Uhr Morgens und 9 Uhr Abends notirt. 
Staffcommander Tizard hat durch den Ingenieur Mr. Brunton, den 
Oberaufseher über die japanischen Leuchtthürme und Baken, die Beobachtungs- 
register von 12 dieser Leuchtthürme und von 2 Feuerschiffen erhalten und für 
seine Arbeit benutzt und zwar sind dies 4 Leuchtthürme an der Südostküste 
von Japan zwischen 33.1°—35° Nord-Br. und 135.7°—139.7° Ost-Lg., 4 Leucht- 
thürme an der Südwestküste von Japan zwischen 31°—34° Nord-Br. und 130° 
bis 131° Ost-Lg., 4 Leuchtthürme an den Küsten der Inland-See in den Paral- 
lelen zwischen 34° und 35° Nord-Br. und zwischen 132.6°—135° Ost-Lg., end- 
lich die beiden Feuerschiffe zu Treaty-Point bei Yokohama und zu Hakodate auf 
der Insel /esso, 
Die Beoobachtungsangaben umfassen bei den vier Leuchtthürmen an der 
Südostküste und bei zweien an der Südwestküste einen Zeitraum von vier 
Jahren, nämlich von Januar 1871 bis Dezember 1874, bei den anderen Stationen 
aber einen mehr oder weniger kürzeren Zeitraum, wie aus nebenstehender(s.S.427) 
Uebersichts-Tabelle dieser 14 Stationen hervorgeht, wobei wir bemerken, dass wir 
neben den von Staff-Commander Tizard angeführten Namen die in dem neue- 
sten offieiellen japanischen Leuchtfeuerverzeichniss vom Jahre 1876 (heraus- 
gegeben von Ingenieur Brunton) angegebenen, und meist auch schon in dem 
englischen Verzeichnisse eingeführten hinzugefügt haben. 
Von allen diesen 14 Orten, welche innerhalb der Parallelen von 31° und 
35° Nord und den Meridianen von 130° und 135° Ost liegen, hat Tizard für 
jeden Monat die auf 0° und das Meeresniveau reducirten Barometerstände, die 
mittleren Temperaturen, die Regenmengen, sowie die Anzahl der Tage mit 
Regen und den Winden aus den acht Hauptcompassstrichen und mit Stürmen in 
der erwähnten Abhandlung mitgetheilt; die derselben beigegebenen Diagramme ver- 
anschaulichen in Curven den jährlichen Gang des Barometers, des Thermometers 
und des Regenmessers für alle die erwähnten Stationen nach den Angaben in 
den einzelnen Monaten, ferner sind auf drei Kartenskizzen die Isobaren und die 
vorherrschenden Windrichtungen in dem südlichen Theile der Japanischen Inseln 
für jeden Monat des Jahres graphisch dargestellt. — 
Bevor wir die aus diesen monatlichen Tabellen, den Diagrammen und 
Tafeln für die Witterungsverhältnisse von Südjapan sich ergebenden Schluss- 
(olgerungen Tizard’s wiedergeben, theilen wir in einer zweiten Tabelle (s. S. 427) 
die jährlichen Durchschnittswerthe für die 14 erwähnten Stationen mit, nach 
den Angaben von Tizardin seiner Abhandlung „Contribution to the Meteorology 
of Japan“ pag. 5—12. 
Die nach den monatlichen Tabellen entworfenen Diagramme zeigen unn 
zunächst, dass für den südöstlichen Theil von Japan die Curven für den Gang 
des Luftdrucks, der Temperatur und der Regenmenge unter sich sehr gut über- 
einstimmen, aber von denen des südwestlichen Theiles der japanischen Küsten
	        
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