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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 4 (1876)

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Von 11 Uhr 20 Min. Abends (s. Posit. B.) ab wurde abgehalten und ca. 
NWzW gesteuert. Bei einer Fahrt von 9 später 10.5 bis zu 12 Seem. die 
Stunde wurde beobachtet: 
Barom. I 
Wind, 
Stärke, 
Wetter, 
Bemerkungen, | 
1876 Mai 25, Mitternacht 
Mai 26. 2 Uhr Vm.. 
4 » » 
7 
PL. 
52.amm. 
‘9.0 
5.0 
340 
Südost | 10 | oqr1° 
; % oqr | 
” D oC* z 
» | 12 or 
Hohe See aus Südost 
Um 7 Uhr 30 Min. Vm. wurde über Backbordbug beigedreht (s. Posit, C.). 
Da das Schiff während der ganzen Zeit der Beobachtungen mit bedeutender 
Fahrt verschiedene Kurse steuerte, so kann man aus diesen Aufzeichnungen 
keinen einigermassen sicheren Schluss ziehen über die Richtung, in welcher das 
Sturmcontrum vom Schiff aus lag und über die Fortbewegung desselben. Die Be- 
obachtungen nach dem Beidrehen geben indess hierfür etwas genaueren Anhalt: 
Wind. | Stärke. | Wetter. 1 
1870 Mai 26. & Uhr Vm.'! 
10» » 
1; 5 | 
Mittag 
3 Uhr Nm, 
; . 
Bemerkungen. 
790.6mm. | 
1.4 2)! 
8 ) 
0 I 
»“) 
» 
27 „3) 
Südsüdost 
Südost 
Süd 
Südwest z. West 
Westnordwest 
Nordwest 
West 
2 or 
2 or |! 
19 or 
11 or 
l0—i1| oq 
10—11| oq 
Ce 
Hohe durcheinander- 
laufende See 
Die gewaltigen Bewegungen des Luftdruckes zeigen, wie sehr nahe das 
Sturmcentrum bei dem Schiff vorüberging.*) Das schnelle Drehen des Windes 
nach dem niedrigsten Barometerstande bei Südostwind über Süd und Südwest 
nach Nordwest lässt mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit annehmen, dass dieser 
Sturm in nordöstlicher Richtung fortschritt. Sobald man dies aber zugiebt, so 
wird eine Bewegung des Windes im Wirbel nach der Spiraltheorie fast zur 
Gewissheit, man müsste denn kurze Biegungen in der Bahn eines kreisförmigen 
Wirbelsturmes annehmen, welche in offener See, ohne Land in der Nähe, noch 
1icht constatirt sind. Das Diagramm II, zeigt die unter diesen Voraussetzungen 
ıach den meteorologischen Aufzeichnungen ausgeführte Construction mit dem 
relativen Weg des Schiffes zum Sturmcentrum in derselben Weise wie in 
Diagramm I. 
Beide Orkane ähnelten sich in. der Anordnung ihrer Windrichtungen, ihre 
Ausdehnung aber ist verschieden. Der Orkan der nördlichen Hemisphäre auf 
Diagramm 1I. hat offenbar steilere Gradienten wie der Mauritius-Orkan, denn 
auf einem Wege von 80 Seem. rechtwinklig zur Sturmbahn konnten hier 20m. 
Druckdifferenz registrirt werden, während auf Diagramm I. zwar etwas weiter 
vom Centrum aber auf einer Strecke von 180 Seem. nur 10m Unterschied be- 
merklich wurden. 
Man könnte geneigt sein, dem Diagramm 1I. Willkürlichkeit vorzu- 
werfen, und es ist kein Zweifel, dass es immer gewagt erscheinen muss, aus 
dem Loggbuch eines einzelnen Schiffes die Bahn des Sturms zu bestimmen. Ks 
soll aber auf die ziffermässige Angabe der Fortbewegung des Sturmcentrums 
(NE 5 Seem.) durchaus kein zu grosses Gewicht gelegt werden. Abweichungen 
davon in Grenzen, welche den zu Grunde gelegten Daten nicht widerstreiten, 
werden die Sachlage wenig ändern. 
Die Beispiele zeigen daher, dass sowohl auf südlicher wie nördlicher 
Breite, im Indischen wie im Stillen Ocean die Regel unzureichend ist, nach 
Position D. 
Dosition E. 
‚, Position F. 
+) Die Correetion des Barometers wird zu + 3.8mm. für mittlere Barometerstände angegeben. 
eser Werth scheint indessen sehr hoch anvenommen.
	        
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