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und September, in welcher Zeit starke NE-Winde herrschen, hat man auf diesem
Ankerplatz keinen Schutz. Im März 1874 lag daselbst eine Bark zu Anker,
Insel Mohilla. Hafen Numa Choa. Hält man bei Annäherung dieses
Hafens das Südende der kleinen Insel, welche östlich der Insel Choa Moa liegt,
und das Nordende der Insel Choa Moa, in S 80° E, in Deckpeilung, so führt
diese Richtung zwischen der Insel Mohilla und den ausserhalb liegenden Inseln
hindurch. Die kleine Insel östlich von Choa Moa ist leicht an der nahe an
hrem Südende befindlichen senkrechten Spalte zu erkennen; das Nordende der
Insel ist säulenförmig. Nachdem man Choa Moa passirt hat, so bekömmt man
den rothen hohen Abhang, welcher sich im Innern des Hafens Numa Choa be-
findet, in Sicht. Das westliche, schroffe Ende desselben muss man dann mit den
ıanterhalb des Abhangs auf einem Sandstrande stehenden grossen Mangobäumen, in
NWzW'/aW, in Deckpeilung bringen und darauf zu halten; diese letzte Richtung
führt in den Hafen, Wenn man den Abhang in NWzW1!/AW peilt, so hat man
einen spitzen Berg, der ungefähr 1 Seem, im Osten des Hafens Miremani liegt,
iber den Mangobäumen und über der Mitte einer Sandzunge, gerade frei vom
Abhange, in Sicht. Beim Einsegeln in den Hafen darf man diesen Berg nicht
eher mit dem östlich davon gelegenen Abhang in Deckpeilung bringen, als bis
lie Insel Choambouhou gut frei von der Insel Choa Sanzi ist, von wo aus
der Kurs des Schiffes nach Norden zu ändern ist, um auf 14.06 bis 18.3 Met.
ankern zu können.
Das Riff um den Hafen ist steilabfallend und kann vom Topp aus er-
kannt werden.
Die „Vulture“ bekam in der obenerwähnten Richtungslinie, mit 36 Met.
Lothleine, nicht eher Grund, als bis Mbouhow nördlich frei von Choa Moa war.
An dieser Stelle wurden 18.3 Met. gelothet und im Innern des Hafens wurden
einmal 23.3 Met, Wasser gelothet.
Der innere Ankerplatz ist gewöhnlich mit Dhows (Fahrzeugen) angefüllt,
da dieser Ort von allen während des NE-Monsums nach Zanzibar, der angren-
zenden Küste Afrika’s und der NW-Küste von Madagascar bestimmten Dhows
angelaufen wird, um hier Holz und Wasser einzunehmen oder Reparaturen aus-
zuführen.
Die Stadt Numa Choa liegt westlich des erwähnten Abhangs im Hafen,
an einem Sandstrande; sie ist ziemlich gross und von Mauern umgeben. Die
Häuser sind aber grösstentheils nur aus Matten hergestellt. Der Haupthandel
besteht hierselbst in Kokosnüssen, die nach Madagascar versandt werden. Die
Einwohner sind geschickte Handwerker, deshalb werden auch die nach den
Zomoren und Johanna gehörigen Dhows dahin zur Reparatur gesandt. Während
des SW-Monsums wird dieser Hafen nicht von.den Dhows besucht, denn zu
dieser Zeit gehen dieselben nach Doany (Fumboni), dem Hauptorte der Insel
Mohilla.
Winde. Der SW-Monsum setzt zu Numa Choa Mitte März ein; zu dieser
Zeit hat man heftige Böen aus Westen und viel Regen zu erwarten.
Ueber das Verhalten der Chronometer an Bord S. M.S, „Gazelle“
auf der Reise von Kiel nach Capstadt.
Von Dr. C. Börgen, Vorstand des Observatoriums zu Wilhelmshaven,
S. M. 8. „Gazelle“ war für ihre Erdumsegelung mit 8 Chronometern
versehen, welche auf der Sternwarte in Kiel einer längeren Untersuchung mit
Bezug auf ihr Verhalten bei verschiedenen Wärmegraden unterworfen waren,
Bei dem grossen Interesse und der Wichtigkeit, welche der Frage einer
rationellen, für wissenschaftliche wie rein praktische Zwecke ausreichenden und
arforderlichen Behandlung des Ganges dieser Instrumente beizulegen ist,
dürfte es angemessen sein die Resultate, welche durch die Discussion der Beob-
achtungen gewonnen worden sind, und die praktischen Regeln, welche sich er-
yeben haben, in möglichster Kürze, jedoch so hier zusammenzustellen, dass sie
‚ugleich als Beispiel für ähnliche Untersuchungen dienen können.