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Die Süd- und West-Küste der Blanche-Bai bestehen aus nicht hohen
Hügelzügen von 100 bis 250 Met. Höhe, welche, aus nur theilweise bewaldetom
T’uffgestein gebildet, einige hundert Schritte von dem vielfach mit Palmen bestan-
lenen Strande ziemlich steil ansteigen und eine hügelige Hochebene bilden.
Diese Südküste endet ostwärts in dem gleichmässig in Höhe von 50 bis 60 Met.
verlaufenden, nach See aber steil abfallenden Cap Gazelle. Das Cap ist im
Mondschein auf eine halbe bis eine Seem. Entfernung passirt worden, ohne mit
28 Met. Leine irgendwo Grund zu erhalten, es schien indess, als sei es von
einem kurzen Riff umgeben,
Von hier zieht sich die Küste südwärts zurück und springt erst bei Cap
Palliser wieder nach Ost in den St. Georg-Kanal hinein. Letzteres Cap erscheint
als ein kurzer und niedriger Ausläufer eines hohen zwischen ihm und Cap Buller
gelegenen Gebirgszuges, von einem Art Kopf allmälig zum Meere sich senkend.
Ungefähr 8 Secem. westlich des Cap Gazelle springt die Südküste der
Blanche-Bai etwas aus, welcher Punkt von der Bai aus gesehen, dieselbe im
SE abzuschliessen scheint. Der Punkt ist in der englischen Karte vom St.
George-Channel (1873) Lesson Point genannt und irrthümlich als östliches
Dap eingezeichnet worden. Wahrscheinlich hat das von Nord aus noch weiter
östlich gesehene Land (nach Cap Gazelle hin) zu der ferner irrthümlichen durch
Punktirung kenntlich gemachten Eintragung einer Reihe von „low islands“ zwi-
schen dem Lesson Point und der York-Insel geführt. Ausser den dicht bei ein-
ander gelegenen beiden kleinen Credner-Inseln, welche ziemlich in der Mitte der
Strasse liegen (in der Englischen Karte sind diese Inseln viel zu weit nördlich
angedeutet), und der Breusing-Insel, existiren andere Inseln hier nicht.
Für eine eventuelle Navigirung nach jener Karte muss noch bemerkt
werden, dass (abgesehen von geringfügigeren Unrichtigkeiten) der Kanal zwischen
Point Praed und der York-Insel in Wirklichkeit fast doppelt so breit ist; als
'n dor Karte, nämlich ca. 11 anstatt 6.3 Seem.
Die mehrerwähnte Küste curvt von Point Lesson aus der West-Richtung
nach Nord und schlieselich nach Ost zurück, dadurch, dass sie westlich hinter
die Krater-Halbinsel tritt, den Simpson- und Greet-Hafen bildend. In der Mitte
zwischen Point Lesson und der Nordseite der Bucht (wo die Küste sich ost-
wärts wendet) ist wiederum ein Vorsprung, die Huck Schulz, während 3 Seem.
nordwestlich derselben eine schmale Korallenbank sich eine Seem. weit quer
ab von der Küste in nordöstlicher Richtung in die Bai hinein erstreckt. Hinige
Felsblöcke dieses Riffs, von denen die äussersten fast auf seiner Spiize liegen,
zeigen sich über Wasser. Zwei Kblg. in ENE davon sind 48 Met. Wasser,
ebensoweit nördlich davon aber nur 9 bis 17 Met.
Zu der anderen Küste der Bai übergehend, läuft von Praed Huck, zu
welcher die südliche Tochter abfällt, die Küste westlich zwei Seem. nach
Sulphur-Huck und dann vier Kblg. nach der Huck Taube, einer felsigen Spitze,
zu Welcher ein nordöstlich von ihr gelegener noch rauchender kahler Krater
von 228 Met. Höhe und mit einer im SW davon gelegenen Seitenöffnung, ab-
fällt und welche den Greet-Hafen im SE abschliesst. Die Küste bildet auf der
Strecke Praed- und Sulphur-Huck zwei flache Einbuchtungen, die Albino- und
Escape-Bai, von welchen die erstere gleich hinter der Praed-Huck liegt und
Ankergrund (26 Met.) besitzt, wennschon man sie wegen der Nähe des Greet-
hafens als Ankerplatz schwerlich benutzen wird. Die Küste hat hier sowohl wie
nach ihrer nördlichen Wendung hinter Sulphur-Huck genügende Wassertiefen bis
dicht heran, ausser westlich der Sulphur-Huck, wo sie von einer Bank in Breite
einer Kblgy. umgeben ist.
Der Greethafen entsteht durch eine 1 Seem. tiefe Einbuchtung der süd-
westlichen (innern) Küste der Krater-Halbinsel nach NE zwischen Sulphur- und
ler in WNW von ihr gelegenen niedrigen Bridges-Huck. Im SW wird diese
Bucht von der palmenbedeckten Insel Maputi (oder Henderson Island) geschlos-
sen, welche von Bridges-Huck nur durch einen ca. zwei Kblg. breiten und
J.9 bis 1.8 Met. tiefen Kanal getrennt ist,
Drei Kblg. östlich dieser Insel liegt zwischen ihr und der Huck Taube
eine Stelle mit 5.s bis 6.4 Met. Wassertiefe. Um in den Greet-Hafen zu laufen,
halte man sich daher in nicht grösserer Entfernung als ein bis zwei Kblg. von
ler Huck Taube,