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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 4 (1876)

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route aller aus- und heimreisenden Schiffe, welche südwärts der Linie bestimmt 
sind, und den nördlichen und südlichen Atlantischen Ocean durchkreuzen müs- 
sen; deshalb liegen auch für dieses Quadrat die meisten aller Beobachtungen 
für den Atlantischen Ocean vor, nämlich 60 Procent.“ 
Als eine Erweiterung dieser Arbeit ordnete das Committee die Bearbeitung 
und Veröffentlichung der gleichen Angaben betreffend die acht das Quadrat 3 
umgebenden Quadrate (38, 39, 40, 2, 4, 301, 302, 303) an,!) deren Besprechung in 
dieser Abhandlung des Capitain Toynbee erfolgt ist, während das eigentliche 
Kartenwerk sich gegenwärtig im Druck befindet. 
„Das hier behandelte Gebiet umfasst“, — wie Capitain Toynbee be- 
merkt, — „gerade denjenigen Theil des Atlantischen Oceans, wo die beiden 
Passate stets zusammentreffen, obgleich die geographische Breite, in welcher 
sie sich treffen, mit der Jahreszeit wechselt. Diese Arbeit giebt daher den Me- 
;eorologen eine günstige Gelegenheit, die Bewegung der Luft bei dem Zusammen- 
stossen zweier Luftströmungen und den hieraus folgenden Witterungszustand zu 
untersuchen. 
Ausserdem sind die Passatwinde anch noch die hauptsächlichen Ursachen 
zweier Meeresströmungen, welche in ihrer Geschwindigkeit durch die von den 
winterlichen Stürmen jeder Halbkugel gegen Afrika hingedrängte Wassertrift 
verstärkt werden. Die Richtung der Passatwinde strebt dahin, das Wasser von 
der afrikanischen Küste wegzutreiben; da nun das Land einen Zufluss des 
Wassers von Westen her verhindert, so erfolgt ein dritter Strom oder ein nach 
Osten gerichteter, in den Meerbusen von Gwinea folgender Rückstrom (back 
Ärift) des von den Passatwinden westwärts fortgetriebenen Wassers. Dies ist der 
wohlbekannte Guinea-Strom (ein äquatorialer Gegenstrom), welcher haupt- 
3ächlich das Resultat der Schwere ist.“ 
Umstehende Tabelle enthält die Zusammenstellung aller Angaben des 
Luftdrucks sowie der Temperatur der Luft und der Meeresoberfläche innerhalb 
der Streifen von je 10° Breite zwischen den dreissig Längengraden von 10° 
bis 40° West-Lg. 
Aus dieser Tabelle ergeben sich zunächst folgende nicht unwichtige Be- 
ziehungen zwischen den Temperaturen der Luft und der Meeresoberfläche.?) 
Zwischen 20° und 10° Nord-Br. ist: 
das Wasser wärmer als die Luft von Juli bis Februar, 
» kälter „  » » März bis Mai, ; 
8 # ebenso warm „ =» im Juni. 
Zwischen 10° Nord-Br. und dem Aequator ist: das Wasser wärmer als 
die Luft das ganze Jahr hindurch. 
Zwischen dem Aequator und 10° Süd-Br. ist: 
das Wasser wärmer als die Luft von März bis August, 
» % kälter „  » m» » September bis Februar. 
Die aus den, für jeden Monat innerhalb der oben bezeichneten Grenzen 
zusammengestellten Angaben über Luftdruck, Wind, Temperatur der Luft und 
der Meeresoberfläche, über Strömungen und verschiedenen zur See beobachteten 
Vorkommnissen und Erscheinungen (das organische Leben mit inbegriffen) ge- 
zogenen Schlussfolgerungen sind nach Capitain Toynbee’s Darstellungen 
folgende: 
„Luftdruck. Der höchste Luftdruck nordwärts vom Aequator ist stets in 
dem nordwestlichen Theile des bezeichneten Gebietes, während er südwärts 
vom Aequator fast immer in dem südöstlichen "Theile des Gebietes angetroffen 
wird. Dieser Umstand rührt wahrscheinlich von der relativen Lage des be- 
a9 
!) Ueber die Eintheilung der Erdoberfläche, speciell der Meeresoberfläche in Felder von 10° 
ım Quadrat nach dem Vorschlage von Mr. Marsden, früherem Secretair der englischen Admiralität, 
4 Ann. d, Hydrogr. ete. 1875 pag. 134. In dem diesem Artikel beigegebenen Diagramm sind diese 
neun Zehngradfelder mit grösseren Ziffern bezeichnet, und zur Uebersicht über die Art der Eintheilung 
and Benennung der Zehngradfelder sind die Zehngradfelder zwischen den Meridianen von 10° 
»is 40° West, und von 20° bis 30° Nord-Br., und von 0° bis 20° Süd-Br. mit kleineren Ziffern bezeich- 
let, nämlich mit 74, 75, 76 bezw. 300, 335, 371, 336, 337, 338, 3839. A. dd. R, 
2) Die Oberflächentemperaturen in den Aequatorialgegenden des Atlantischen Oceans sind in 
Jiesen Annalen etc, 1875 pag. 213 von C. Koldewey eingehend behandelt und zwischen 10° Nord- 
Br. bis 10° Süd-Br. und 5° Öst.-Lg, bis 60° West-Lg, für die einzelnen Felder von je 2° Breite und 
)° Länge speciell diseutirt worden. A. dad. R.
	        
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