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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 4 (1876)

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Fiji-Inseln. 
S.M. S. „Gazelle“ entnahm von der Firma Gustayr Hennings in Levuka 
Kohlen ä 54 sh. per Tonne; Trinkwasser ä 4 sh. per Tonne; Brennholz ä 14 sh. 
per 1! cord. Sonstige Schiffsmaterialien sind, wie auch Proviant, nur spärlich 
am Platze und anlässlich des (gewöhnlich von Australien erfolgenden) Imports 
meist hoch im Preise. Einige wesentliche Artikel der Proviant- und Materialien- 
Ausrüstung fehlen hier ganz. Lebendes Vieh und Frischfleisch ist immer zu 
haben, obschon zu nur sehr hohem Preise, 
Tonga-Inseln. 
Ausser lebendem Vieh, das von den Agenten der Faetorei von J. U. Go- 
deffroy & Sohn zu mässigen Preisen bezogen werden kann, ist an Schiffsbedarf 
auf den Inseln Nichts zu erlangen. 
Samoa-Inseln. 
S. MS. „Gazelle“ entnahm von der Factorei J. C. Godeffroy zu Apia 
auf Opolu: Kohlen ä 80 sh. per Tonne; Maschinenöl 50 sh.‘ per 50 Pfd.; Brenn- 
holz ä 16 sh. per Faden; Talg für die Maschine ä 16*/s d. per Pfd.; ferner von 
dem Herrn J. W. Williams daselbst: frisches Rindfleisch ä 1 sh. per Pfd.; Yams 
statt Kartoffeln 80 sh. 8 d, für 672 Pfd. 
Die Vorräthe der genannten Factorei an Proviant und Schiffsmaterial 
sind bezüglich der meisten Artikel in der Regel so reichlich, dass dort ankern- 
den Kriegsschiffen fast stets davon überlassen zu werden vermag, indessen wird 
es nur bei wenigen Artikeln möglich sein, einem mehr wöchentlichen Ausrüstungs- 
bedarf zu entsprechen, auch kommt es zuweilen vor, dass einzelne Artikel von 
der Factorei und deren Schiffen soweit consumirt werden, dass Kriegsschiffen 
die Entnahme bis zur Wiederauffüllung vorenthalten werden muss, Die letzteren 
dürfen sich deshalb nicht .darauf verlassen, ihre Vorräthe hier, eben so wenig, 
wie auf den Fiji-Inseln, wieder ergänzen zu können. Die Preise sind, wie schon 
aus obigen Notirungen ersichtlich ist, ziemlich hoch. Lebendes Vieh, das nur in 
einer dem Inselbedarf entsprechenden Quantität vorhanden ist, ist kaum käuflich. 
Kleine hydrographische Notizen. 
1. Einsegelung nach Bergen. Der Commandant S. M. S. „Undine“, 
Corvetten-Capitain Hollmann, berichtet über die Einsegelung nach Bergen: 
„Sowohl der Selboe-Fjord, als der Kors-Fjord sind unschwer einzusegeln, 
sobald man einmal die in den „Norske Lods“ sehr anschaulich wiedergegebene 
Landmarke in Sicht hat. Dagegen bleibt die Hülfe eines Lootsen unentbehrlich, 
sobald man weiter in die Fjords hineingeht. Da Strom und Wind häufig wechseln, 
so hat man, während man mit raumem Winde segelt, jeden Augenblick zu ge- 
wärtigen, bei der nächsten Ecke den Wind von vorn zu bekommen. Für Kauf- 
fahrteischiffe besteht deshalb auch Lootsenzwang. Innerhalb des Selboe-Fyords 
segelt man zwischen Scheeren, die ihrer Enge wegen selbst für kleine Schiffe 
das Kreuzen unbedingt ausschliessen. Die für die Einsegelung in den Kors- 
Fjord als Landmarke fast unentbehrliche Bake auf der Insel Marsten ist nicht 
mehr vorhanden; sie ist abgebrochen worden, weil an derselben Stelle ein 
Leuchtthurm erbaut werden soll.*) 
Der Vatteström ist für ein Schiff von dem Tiefgang der „Undine“ nur 
bei günstigen und frischen Winden zu passiren, keineswegs bei Winden zwischen 
1) Als provisorische Landmarke ist an ihre Stelle ein aus Latten angefertigter Windmühlen- 
flügel aufgestellt, welcher nach dem Berichte des Commandanten S. M. S. „Musquito“, Corv.-Capt. 
v. Werner, bis auf ungefähr 2 Seem, Entfernung erkannt werden konnte. (Vgl. Nachr. f£. Seef, 
1876 No. 493.)
	        
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