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H. F. Anderson & Comp. und Kummer & Comp., welche sowohl wegen ihrer
prompten, als auch wohlfeilen Bedienung zu empfehlen sind, zu folgenden
Preisen entnommen:
Maschinenöl 6 sh. per Gallon; Olivenöl 15 sh. per Gallon; Brennöl
7 sh. 4 d. per Gallon; Talg 5'/% d. per Pfund; Seife 5 d. per Pfund; Segel-
tuch No. I—VII 1 sh. 7 d.—1 sh. 9 d. per Pfund; getheertes Tauwerk —
10 d. per Pfund; schwedischer Theer 3 sh. 6 d. per Gallon,
Proviantausrüstung:
Da, wo es sich bei Kriegsschiffen um eine schnelle: Ausrüstung für
längere Zeit handelt, dürfte ein australischer Hafen, Sydney oder. Melbourne
dem von Auckland vorzuziehen sein. In grösseren Quantitäten ist nur Reis,
Erbsen, Hartbrod und Mehl vorzufinden, Hartbrod und Mehl vorzüglichster
Qualität und zu sehr wohlfeilen Preisen. Man kann nicht darauf rechnen,
Pökelfleisch in grösseren Quantitäten anzutreffen; ausserdem soll das in
Auckland eingelegte nicht sehr dauerhaft sein, namentlich bei einem längeren
Aufenthalt in warmem Klima. Besonders ist dies mit dem Schweinefleisch
der Fall; für S, M, S. „Gazelle“ konnte dasselbe durch amerikanisches,
welches aus anderen Hafenplätzen herangezogen wurde, ersetzt werden,
Ebenso ist ein grösseres Quantum an präservirtem Fleisch, präservirten
Kartoffeln und Salzbutter nur durch Aufkauf an verschiedenen Orten zu
beschaffen. Bohnen waren nur zufällig in genügender Quantität und durch
Aufkauf an verschiedenen Orten zu erhalten. Bei einem längeren Aufenthalt
zines Kriegsschiffes, sowie für Kauffahriei-Schiffe wird Auckland allen An-
forderungen genügen, da solche Proviantartikel, welche augenblicklich nicht
vorhanden sein sollten, in kurzer Zeit von umliegenden Plätzen herbeigezogen
werden können,
Die Preise, welche S. M. S. „Cazelle“ bezahlt hat, sind folgende:
Mehl 1. Qual. 16 sh. per 100 Pfd.; Weichbrod 2 d. per Pfd.; Hartbrod
i. Qual. 23 sh. per 100 Pfd.; Reis 32 sh. per 100 Pfd.; Erbsen 33.5 sh.
per 100 Pfd.; Bohnen 32 sh. per 100 Pfd.; Pflaumen 9 d. per Pfd.; Butter
IL sh. 2 d. per Pfd.; Kaffe 1. Qual. 1 sh. 7 q. per Pfd.; Thee 2 sh. 6 d.
per Pfd.; frische Kartoffeln 7 sh, 6 d. per cwt.; präservirte Kartoffeln 7!% d,
per Pfd,; frisches Rindfleisch 6 d. per Pfd.; frisches Hammelfleisch 6 d. per Pfd,;
'risches Schweinefleisch 8 d. per Pfd,; präservirtes‘ Rindfleisch 8'% d. per Pfd.;
präservirtes Hammelfleisch 7 d. per Pfd.; Pökel-Rindfleisch 7 d. per Pfd,;
Pökel-Schweinefleisch 10% d. per Pfd.
Frisches Fleisch, sowie Pökelrindfleisch wurde von A. Dornwell, die
übrigen Artikel von der Firma Kummer & Comp., und Braun, Barret & Comp.
geliefert. Trinkwasser wird in eisernen Tanks durch Segelfahrzeuge längsseit
gebracht, von wo es mit den Schiffspumpen übergenommen werden muss. Der
Preis der Tonne beträgt 10 sh.
| Die Vorkehrungen, die man trifft, um die Chronometer zu reguliren,
sind nur mangelhaft. Zwar wird jeden Morgen um 9 Uhr von Wellington
aus die Zeit für einen mittleren Meridian von Neu-Seeland, der zu 172° 30“ Ost
oder 11* 30‘ von Greenwich angenommen ist, telegraphirt, doch sind die Appa-
rate des Telegraphenbureaus so mangelhaft, dass man zwar den ungefähren
Stand, nicht jedoch den Gang des Chronometers finden kann. Um die wahre
Zeit von Auckland zu erhalten, sind 9‘ 16.7“ zu addiren (bei einer mittleren
angenommenen. Länge zu 174° 49‘ 10“ Ost).
Der Schiffsverkehr in Auckland ist in stetem und schnellem Wachsen;
im Jahre 1873 liefen, abgesehen von 6628 Küstenfahrzeugen, daselbst 213 Schiffe
ein; ausklarirt wurden 247 Schiffe. Hauptausfuhrarfikel sind: Gold, Wolle,
Flachs, Kaurigummi, Holz, Getreide.
An Gold wurden im Jahre 1872 252,792 Unzen, im Jahre 1873:
91,627 Unzen ausgeführt. An Wolle wurden im Jahre 1873 exportirt 1,324,109 Pfd.,
Flachs 1872: 1,497 Tons im Werthe von 27,783 &, an Kaurigummi in den
Jahren 1870—72 4755 Tons im Werthe von 30—33 & per Tonne.
Postverbindung hat Auckland mit Australien 5 mal, mit England 2 mal,
mit San Francisco 1 mal im Monat.