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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 4 (1876)

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passirt worden, missweisend SSE'/4E nach Holsteinborg gesteuert. Um 9 20m 
a. m. berührte das Schiff das 3'/2 Seem. von der nächsten der Knigth-Inseln 
gelegene Krarajulinguah-Riff. Es war. vorher kein Anzeichen einer Untiefe zu 
peobachten gewesen. 
Hafen Holsteinborg oder Sisimint und seine Ansegelung.') 
Auf einem 11 Met. hohen, dicht hinter der Kirche und dem Gouvernements- 
Gebäude befindlichen Berge ist ein 5.2 Met. hoher Flaggenmast errichtet. Die 
Position desselben wurde zu 66° 54‘ 14“ Nord-Br. und 53° 40‘ West-Lg. 
bestimmt. Das Observatorium hierselbst existirt nicht mehr. Auf dem höchsten 
von der Niederlassung nach See zu liegenden Berge befindet sich noch ein 
anderer 4.6 Met. hoher Flaggenmast. An diesem wird eine Flagge aufgezogen, 
sobald ein Schiff in Sicht ist; er ist aus allen Richtungen von See aus zu 
sehen, mit Ausnahme wenn der Mast von der Insel Frederick VII. verdeckt 
wird, aber nicht leicht zu erkennen. 
Beim Landen zwischen halber Fluth und Niedrigwasser muss man grosse 
Vorsicht gebrauchen, da sich mehrere Klippen vom Landungplatz nach der 
Einfahrt der Bucht hin erstrecken. Die Gezeit ist im Hafen kaum bemerkbar. 
Der Berg Cunningham, auch Kierlinghoetten (Nusuak) oder „Kopf- 
schleife der Frauen“ genannt, nach der Sitte, wie die Eskimo-Frauen ihr Haar 
tragen, ist ein leicht kenntlicher 660 Met. hoher Pik. Dieser Berg, sowie die 
eigenthümliche Abdachung des Landes an der nördlichen Einfahrt des Holstein- 
borg Fjord sind die besten Landmarken, um den Hafen aufzufinden; da dieselben 
aber häufig durch Nebel und trübe Luft verdeckt. werden, so sind die ausser- 
halb liegenden Inseln die einzigen Landmarken, 
Bei der Spitze an der Nordseite des Hafens, 4 Kblg. in Ost der Sneyd- 
Inseln, liegt 3 Met. unter Wasser eine Klippe. Dieselbe befindet sich ?/s Kblg. 
von der Küste entfernt. 
Von den Sneyd-Inseln, auch Artlerevih genannt, sind die beiden äussersten 
3 resp. 2.4 Met. hoch, der innere ist nur eine kleine Klippe. 
Der Bellot- oder Präste-Bergrücken liegt an dor Nordseite von Holsteinborg, 
ist 465 Met. hoch und erstreckt sich zu der am weitesten hervorspringenden 
Spitze des Festlandes. An der Nordseite ist ein ungefähr 275 Met. hoher Ab- 
sturz, welcher weiter in’s Land hinein an Steilheit abnimmt. 
Die Insel Stanton oder Asumiutserlersuat ist 13 Met. hoch, das dabei 
liegende kleine Inselchen ist 9 Met. hoch und in der Mitte von der Stanton- 
Insel aus unzugänglich. Die angrenzende Küste ist 6 bis 8 Met. hoch, steil an- 
steigend, weder Brandung noch Untiefen sind vom Lande aus zu bemerken. 
Die Insel Marryat, welche früher auf den Karten angegeben war, 
pexistirt nicht. 
Die Insel Zgdlutalik ist 71 Met. hoch; hier kann man Eskimo- Lootsen 
erhalten, welche: einige Worte Englisch sprechen können.“ Kin "Thal theilt die 
beiden Bergrücken und verbindet die beiden Meeresarme, welche sich in die 
Insel hinein erstrecken. 
Die Insel Auguarfik oder Round Island ist 16 Met. hoch. 
Der Fairway Rock, welcher 3 Met. hoch trocken fällt, liegt in dem nach 
dem Hafen führenden Fahrwasser, kann aber leicht vermieden werden. Der Fels 
ist steil abfallend und von 31 Met. Wasser umgeben; weiter ab wurde kein 
Grund gefunden, 
Die Insel Frederick VITI., oder auch Amerttok oder Krakertarmiut genannt, 
ist ca. 100 Met. hoch. Der auf derselben befindliche 4.9 Met. hohe Flaggen- 
mast, welcher „Bake“ genannt wird, ist eine weiss angestrichene Spiere, auf 
welcher die dänische Flagge aufgeheisst wird. Sie steht auf der höchsten 
Spitze, kann aber nicht weit gesehen werden, 
Die Insel Hummock oder Jiserkratinguah ist 29 Met. hoch. 
‘Die Insel Moller oder Annertusak ist an ihrem Nordende 24 Met. und 
an ihrem Südende 28 Met. hoch. Die Ostseite derselben, sowie ihr Südende 
sind schroff und steil abfallend, so dass hier ein Landen nicht leicht ausführbar 
ist. Der übrige Theil der Insel ist zugänglich. An ihrer Westseite befindet 
sich eine 2.7 Met. hohe Klippenreihe. 
ı) Vgl. Remarks on Davis Strait, Bafıın Bay etc, 1857 pag, 45.; Annal. d. Hydrogr. etc. 1876 
ag. 103.
	        
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