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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 4 (1876)

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liton halten. Die Walfischfahrer hatten in der ersten Häfte des Monats Juni 
Upernivik passirt und bis zu der Zeit, als die Schiffe der Expedition ankamen, 
war von ihnen nichts zu sehen gewesen. 
Die nachstehenden Angaben über das Vorschreiten der Nordpolar-Expe- 
dition wurden von Capitain Nares auf den nahe an der Einfahrt zum Smith 
Sound liegenden Carey-Inseln niedergelegt und durch den Dampfer „Pandora“, 
Commander Allen Young, nach England gebracht. Das Schiff erreichte am 
16. October 1875 Spithead, nachdem es im Sommer versucht hatte, die Nord- 
west-Passage zu erreichen; es war bis zur Insel La Roquette im Peel-Sound 
vorgedrungen. 
„Die Schiffe „Alert“ und „Discovery“ langten hier (Carey-Inseln) am 
26. Juli 1875 um Mitternacht an und wollten dieselben um 6®* Morgens wieder 
verlassen, um nach dem Smiüh-Sound zu gehen, nachdem sie hier einigen Pro- 
viant und ein Boot niedergelegt hatten.“ 
„Wir verliessen Upernivik am Abend des 292, Juli und die Brown-Inseln 
am Abend des 23. Juli. Wir fuhren durch das Mitte-Eis während einer Wind- 
stille ohne einen Anstoss zu erleiden und erreichten am 25. Juli Cap York.“ 
„Dieser Sommer ist ein sehr eisfreier und wir haben deshalb die Aussicht 
hohe Breiten zu erreichen.“ 
„An Bord der Schiffe befindet sich Alles wohl.“ 
4. Br. M. S. „Valorous“ ankerte am 17. Juli 1875 bei Ritenbenks Kulbrud ') 
auf 31 Met. Wasser und lag daselbst mit aufgebänkten Feuern, um in kurzer Zeit 
Dampf haben zu können, sobald das Einnehmen von Kohlen beendet war. Bis 
ım Mitternacht am 21. Juli (die Stunde der Abfahrt) hatte sie in 89 Arbeits- 
stunden 105 Tons Kohlen eingenommen. 
Während. der Kohleneinnahme passirten Eisberge und loses Eis, in grosser 
Menge, welches die Strasse entlang zog; einige nordwärts treibende grosse 
Kisberge passirten dicht bei dem Schiff, und einige kamen dicht bei denselben 
auf den Grund, In einem Falle musste das Schiff flüchten, denn ein grosser 
Eisberg trieb gerade auf dasselbe zu. Das Schiff wurde darauf dichter unter Land 
auf 18 Met, Wasser innerhalb einer kleinen Einbuchtung der Küste verankert, 
musste jedoch schliesslich Disko wegen der treibenden Eisberge verlassen. 
Die Eisbewegung in der Waigat-Strasse scheint von der Richtung des 
Windes abzuhängen; es setzt nordwärts an dem Torsukatek-Gletscher, hält sich 
an der östlichen Küste der Waigat-Strasse bei Süd- und SW-Winden, kommt 
aber nach Disko oder der Westküste bei nördlichen und östlichen Winden. 
In dieser Weise drängt das Eis auf die steil abfallenden Küsten, so dass ein 
Schiff es nicht würde vermeiden können auf die Küste geworfen zu werden, 
wenn es zu lange zu Anker bleibt, auch würde es nicht mehr möglich sein, frei 
zu kommen, wenn das Schiff unter Segel ist. 
Während des Aufenthaltes I. Br. M. S. „ Valorous“ zu Ritenbenk Kulbrud 
wurden zwei Häfen der Halbinsel Atanckerdluk?) an der Ostküste der Waigat- 
Strasse untersucht. Der nördliche Hafen ist sehr tief und bei Süd-, SE- und 
SW-Winden gut geschützt, aber zu dieser Zeit (Juli) wegen Eises ganz unzu- 
zänglich, so dass ein Schiff, welches einläuft, in Gefahr kommt, eingeschlossen 
zu werden. Ein grosser Eisberg trieb in den Hafen, gegen einen starken Sturm, 
als das Boot der „Valorows“ sich in dem Hafen befand. . 
Der südliche Hafen war mit Eisbergen angefüllt, so dass ein Schiff, 
welches in einem dieser Häfen Schutz suchen will, und wirklich auch einen 
derselben durch die grossen Eismassen in der Strasse hindurch erreicht, diese 
Häfen nicht einmal zugänglich findet. 
Die „Valorous“ steuerte nordwärts durch die Waigat-Strasse um das 
Nordende der Insel Hare herum, da Mr. Krarup Smith behauptete, dass zwischen 
der Insel Hare und Disko blinde Klippen und Riffe sich befänden. 
Auf der Fahrt nach Holsteinborg wurde beim Umsteuern der Knight-Inseln 
cine sehr starke östliche Strömung beobachtet. Am 27. Juli um 8* 45% a. m. 
wurde, nachdem die Knight-Inseln in einer Entfernung von 1% bis 2 Seem. 
) S. diese Annal. pag. 102, 
’) S. a, a. pagı 103.
	        
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