317
Aneroid; zu Tamsui an einem Quecksilberbarometer beobachtet. Aus den ein-
yesendeten Zahlenangaben geht nicht hervor, ob die Barometerbeobachtungen
reducirt sind, oder nicht, Jedenfalls lassen sie den Gang des Luftdruckes von
Monat zu Monat deutlich erkennen, den niedrigen Luftdruck in den Monaten
Juli und August, zur Zeit, wo der sonst ziemlich unregelmässige Südwest-Mon-
zun am stärksten und beständigsten weht (ef. a. a. O. pag. 7) und den hohen
Luftdruck zur Zeit des Nordwest-Monsuns von Oktober bis April. Das rasche
Steigen des Barometers vom September zum Oktober und das ebenso rasche
Fallen vom April zum Mai bei den Uebergängen der Monsune von dem einen in
den andern tritt in obigen Zahlenangaben besonders deutlich hervor.
In den Monaten Juni und Juli treten hier häufig heftige Teifune auf,
welche überhaupt hier in der Zeit von Mai bis November beobachtet worden
sind, die stärksten im September. In der Nacht vom 17. zum 18. Juli 1874
wüthete zu Kelung ein heftiger Teifun, bei welchem das Barometer bis auf
734.550m fiel. Am 27. Juni Nachmittags wurde ein Erdstoss bemerkt.
Segelanweisung für die Ostküste von Irland, von dem Wicklow-
Hafen bis zur Insel Dalkey. .
Nach einer von dem Staff- Commander James H. Kerr, R. N., an-
yestellten Revision der „Sailing Directions for the Coast of Ireland, Part. I“
3zind von der britischen Admiralität nachstehende Aenderungen und Zusätze für
lie Küstenstrecke von dem Wicklow Hafen bis zur Insel Dalkey*) in der „Hy-
drographie Notice“ No. 7, London 1876, veröffentlicht worden. Die dabei vor-
kommenden Peilungen sind missweisend; die Variation beträgt 22° 40‘ West für
das Jahr 1876.
Von dem Wicklow Hafen bis zur Insel Dalkey.
Der Wicklow Hafen ist ein schmaler Meeresarm, durch welchen das
Wasser des Broadwater Lough sich in die See ergiesst; derselbe hat eine Barre
mit ungefähr 2.4 bis 2.7 Met. Tiefe bei Hochwasser Springzeit. Der Haupt-
verkehr des Hafens wird durch kleine Küstenfahrzeuge vermittelt, welche Kohlen
bringen und Fichtenholz und Seegras aus der Umgegend holen, sowie die Pro-
dukte der Dampf-Kornmühle und der chemischen Fabriken fortschaffen, Wicklow
ist eine Stadt der Grafschaft und liegt an der Südseite des Hafens; dieselbe
steht mit Dublin und Wexford durch eine Eisenbahn in Verbindung; im Jahre 1871
1atte sie 3164 Einwohner. Der Ankerplatz in der Wicklow Bucht ist gegen Winde
son Nord über West bis SW geschützt, die Wassertiefe desselben beträgt 7.3 Met.;
der gut haltbare Grund besteht aus Lehm. Man peilt von demselben das
Vorgebirge Wicklow gerade frei von dem Vorgebirge Bride in SzO und die
Hafeneinfahrt zwischen West und SW. Zu Wicklow befindet sich eine Rettungs-
station mit einem Rettungsboot.
Die Küste von Wicklow bis zum Vorgebirge Bray, eine Ent-
fernung von 12 Seem., ist ein niedriger Kiesstrand, auf dem die Eisenbahn sich
anzieht. Zwischen Wicklow und der Spitze Six-miles beträgt die Wassertiefe
nnerhalb 1'/a Seem, von der Küste weniger als 18 Met. und diese flacht all-
mälig nach dem Strande zu ab; von der Spitze Six-miles bis zur Spitze Grey-
stones ist die Wassertiefe unregelmässig und die beiden Bänke „Breaches“ und
„Moulditch“ befinden sich daselbst.
Ankerplatz. — Zwischen der Spitze Greystones und dem Vorgebirge Bray
ist bei ablandigem Winde auf 7.s bis 12.8 Met. Wasser, Lehmgrund, in einer
Entfernung von !/a Seem. vom Lande, ein guter Ankerplatz.
Landungsplatz. — Bei der Spitze Greystones ist an einer kleinen Fischer-
mole ein guter Landungsplatz. Daselbst befindet sich auch eine Küstenwacht-
station.
1 S. „Sailing Directions, Coast of Irelands“, Part I, pag. 87 — 98 und „Annal. d. Hydr.“
1875, pag. 194—201 und 294—301.