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benutzt, um eine Untersuchung der Compensation aller hierselbst befindlichen
Chronometer zu beginnen, Der Winter wird immer vorzugsweise hierzu benutzt
werden müssen, da zu dieser Jahreszeit sowohl niedrige als hohe Temperaturen
leicht herzustellen sind, während im Sommer bei der Schwierigkeit, einen
zrösseren Raum erheblich abzukühlen, und da es nicht statthaft ist, behufs
Erzeugung starker Temperatur-Differenzen die Erwärmung auf einen sehr
hohen Grad zu bringen, die Untersuchung immer weniger sicher ausfallen wird.
Es war nun bei der diesjährigen Compensations-Untersuchung die ‚Aufgabe
gestellt, mit möglichster Sicherheit die Coeffieienten des von der Temperatur
abhängigen Theiles der Chronometer-Gänge zu ermitteln. Um nun die Chrono-
meter keinen zu raschen Temperaturwechseln auszusetzen, wurde folgendes
Beobachtungsverfahren angewandt:
Die Chronometer wurden beobachtet:
10 Tage in gemässigter Temperatur,
10 „ in erhöhter 9
10 „ in gemässigter %
10 „ in erniedrigter »
10 „ in gemässigter ”
so dass eine vollständige Untersuchung der Compensation einen Zeitraum von
50 Tagen umfasst. Die häufigere Wiederholung der Beobachtungen in ge-
mässigter Temperatur hat sich deshalb als nothwendig herausgestellt, weil
der Gang häufig, nachdem die Chronometer in extremen Temperaturen ge-
wesen sind, nicht wieder bei Herstellung gemässigter Temperatur auf den
früheren Betrag zurückkommt, vermuthlich in Folge einer durch starke Er-
wärmung und Abkühlung bewirkten Aenderung der Beschaffenheit des Oeles.
Um nun von diesen Gangänderungen soweit als es möglich ist, unabhängig zu
werden, wurde aus allen Beobachtungen in gemässigter Temperatur, welche
also allein einen Zeitraum von 30 Tagen umfassen, das Mittel genommen, und
ebenso aus den 10tägigen Beobachtungen in grösserer Wärme und Kälte.
Man erhält somit drei Gleichungen in der Form:
8=g, +2 (t—15°) + b (t—159 ?
aus denen g,, @ und b abgeleitet werden können.
Aus den im Winter angestellten Beobachtungen wurden für diejenigen
Ühronometer, bei welchen die durch Temperatur-Differenzen entstehende Gang-
änderung nicht durch sonstige Unregelmässigkeiten verdeckt wurde, die
Temperatur-Coefficienten nach dem angegebenen Verfahren ermittelt. Da es
zon Interesse ist, für die verschiedenen Chronometer die Grösse namentlich
der vom Quadrate der Temperatur abhängigen Coefficienten (b) kennen zu
lernen, so werden hier die Coefficienten von 20 grösstentheils im Laufe des
Frühlings zur See gegebenen Chronometern angegeben.
Es fand sich für
Eppner No. 4°
&
7.153
JI17
),058
081
).063
)014
1058
J.022
A.171
).088
3.054
0.163
).033
1.408
).025
2.162
J.166
+ 0.046
-— 0.097
0.383
0
0.014
0.016
0.003
0.013
0.008
2.015
0.017
I.006
4.025
J.017
J.016
0.014
9,009
0.019
0.020
0.042
0.023
0,007
0.010
+ 0.035
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