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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 4 (1876)

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23. auf den 24. Dezember passirt. Der Kurs sollte uns in gleichem Abstand an 
den Inseln Ponafidin und Lots wife vorbeiführen und zwar auf 20 Seem. Da 
aber die erstere, wie erwähnt, auf 4—5 Seem. passirt wurde, so hätte auch 
Lots wife in gleichem Abstand passirt werden müssen. Dagegen wurde letztere 
insel überhaupt nicht gesehen, trotz sehr klaren Wetters. Unter der gerecht- 
fertigten Annahme, dass Lots wife annähernd richtig liegt (s. List of Reported 
Dangers pag. 32), ist daher zu schliessen, dass auch Ponafidin und zwar um 
LO‘ zu weit östlich in der Karte verzeichnet liegt. Vor Port Lloyd (Bonin- Inseln, 
s. pag. 266) zeigten die Chronometer keine nennenswerthe Differenz. Die vor- 
aandene Karte (Brit. Adm.-K. No. 1100 Tit. XI, No. 369) von genanntem 
Hafen ist in jeder Hinsicht ausreichend und gut. 
Nähere Erkundigungen über Wind und Wetterverhältnisse bei den Bonin- 
Inseln haben Nachstehendes ergeben. 
Von April bis September herrschen leichte Winde von SE bis NE, begleitet 
7on schönem Wetter, October ist der Monat der Teifune, während in den 
Wintermonaten bis April Winde von SW bis NW mit stürmischer und 
regnerischer Witterung wehen. Die Teifune beginnen gewöhnlich mit SE-Wind 
ınd feinem Regen und die Windrichtung geht für die Inseln über Süd nach SW 
ınd NW; die Inseln befinden sich demnach auf der rechten Seite der Bahn 
eines aus südlicher Richtung kommenden und unweit westlich von ihnen, 
21ach nordnordöstlicher Richtung umbiegenden Wirbelsturmes. Auch im Mai 
sind Orkane beobachtet worden und diese sollen sich besonders durch Heftig- 
keit auszeichnen, 
Die Gezeitenströmung ist insofern unregelmässig, als die Fluth länger 
läuft, als die Ebbe, und die Nachtgezeiten höher sind, als diejenigen am Tage. 
Bedeutender Strom ist jedoch nur in den engen Meeresarmen bemerkbar, z. B. 
zwischen den Inseln Peel und Buckland bis 9 Knoten Geschwindigkeit bei 
Springfluthen, 
Die auf Befehl des Commodor Perry von dem Commando des V, St.- 
Schiffes „Plymouth“ im Jahre 1854 angefertigte Karte der Cofin oder Bailey- 
Gruppe, ist nach den eingezogenen Krkundigungen als correct und ausreichend 
für die Navigation anzusehen. 
Der am 28. Dezember umspringende Wind setzte am darauf folgenden Tage 
südlich von der Baüiley-Gruppe nördlich und später nordöstlich ein, mit schönem 
Wetter. Beim Durchsegeln des Kuro-Siwo wurden keine Striche geringerer 
Wasserwärme beobachtet; vielmehr nahm die an der Nordgrenze der Strömung 
19°—20° C° betragende Wasserwärme mit der südlicheren Breite allmälig aber 
stetig zu. Ausserhalb des Kuro-Siwo auf 22'/2° Nord-Br. war die Wasserwärme 
auf 25° C° gestiegen. 
Am 1, Januar 1876 kam die nördlichste Insel der Marianen, Farallon 
de Pajaros, ein aktiver Vulkan in Sicht. Die astronomischen Beobachtungen 
wew gen 
Farallon, de-Pajaros 
argaben, dass dieselbe, die Richtigkeit der Chronometer vorausgesetzt, eben- 
falls zu weit östlich in der Karte niedergelegt war. Wie vorstehend erwähnt, 
stimmten die Chronometer mit der vor Port-Lloyd ermittelten Länge ganz 
zut überein. Die Höhe des Vulkans, welche mit 366—396 Met. (12—1300 
engl. Fuss) verzeichnet ist, wurde nur zu 260 Met, (855 engl. Fuss) berechnet, 
Die Insel ist rein von allen Untiefen und hat sehr tiefes Wasser bis in die 
allernächste Nähe. An der Südwest-Seite derselben wurde zur Anstellung von 
Beobachtungen gelandet und wurde die Lage der auf dem Südende erwählten 
3Zeobachtungsstation, wie folgt, ermittelt: 
Geographische Breite = 20° 32‘ 58“ Nord 
Länge = 144° 48'.5 Ost
	        
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