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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 4 (1876)

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Mozambique - Kanal hinein wehenden Südwindes waren die Strömungen un- 
bedeutend nord- und südwestlich 3 bis 6 Secm. per Etmal und nur am letzten 
Page wurden 15 Seem. nach S 74° W gefunden. Im folgenden Etmal, wo der 
Wind bei abflauender Brise von Süd nach Ost überging, fanden wir 40 Seem. 
Strom nach 583° W. Das Barometer, welches gegen Ende des Südwindes in 
28° 0‘ Süd-Br. und 39° 12‘ Ost-Lg. bis 766"" gestiegen war, sank nun allmälig 
%s zu 758" durchschnittlich. In den nächsten. drei Tagen hatten wir dann 
abwechselnd. nördliche und südliche Winde und mit dem nun erfolgten WSW- 
Kurs wahrscheinlich den eigentlichen Stromfluss, welcher mehr westlich der 
Küste zu lief, geschnitten, ohne dass gerade bedeutende Unterschiede in der 
Meerestemperatur eine solche Annahme unterstützten. '"Chatsache ist, dass wir 
mn den nächsten Tagen wieder geringere, doch je mehr wir uns der Küste 
aäherten, successive zunehmende Stromstärke beobachteten, nämlich: 
am 9./12. in 29%%8° Süd-Br. und 34!/2° Ost-Lg. Strom S 73° W 14 Seem, 
„ 10./12. „ 30° » „ 33° » „ S63°W16 
„ 11./12. „ 30%4° ” „ 31° „ S53°W26 
Meecreswärme 23.5 bis 23.8° C. 
In den nun folgenden zwei Tagen gelangten wir jedoch erst in das 
richtige Fahrwasser, der Wind war ziemlich frisch aus NE, der Strom S 43° W 
L5 Seem., womit dann am 13. Dezember 35° Süd-Br. und 24%/4° Ost-Lg. erreicht 
waren. Leider drehte sich hier der Wind schnell durch Nord und West nach 
Südwest und ging von dort wieder zurück nach West, bis zur Stärke 7 zu- 
nehmend. Vom 183. bis zum 14. Mittags fanden wir noch 45 Seem. Strom nach 
586° W und hatten 35° 21‘ Süd - Br. und 23° 49‘ Ost - Lg. erreicht, Anstatt 
des zu dieser Jahreszeit hier schon zu erwartenden mässigen Südost - Passats, 
trafen wir vorherrschenden Westwind, der zwar sehr veränderlich war und auch 
einmal für kurze Zeit durch Süd nach Ost ging, jedoch meistens flau uns ent- 
gegen wehte. Bis 34° 48‘ Süd-Br. und 21° 47‘ Ost-Lg. hatten wir dann noch 
in zwei Tagen 29 Seem. Weststrom. Von hier ab hielten wir uns auf der 
Agulhas Bank und näher am Lande, woselbst höchst unbedeutende Strömungen 
gefunden wurden. Die Meerestemperatur hielt sich hier gleichmässig und 
schwankte zwischen 20° und 21° C. Am 20. Dezember, nach 25 Reisetagen, 
wurde das Cap der guten Hoffnung passirt. 
Zur Vergleichung mögen die auf einer Reise um das Cap der guten 
Hoffnung. in entgegengesetzter Jahreszeit, im Juli 1873, von uns längs der 
Kante der Agulhas Bank beobachteten Strömungem hier angeführt werden; es 
st dabei zu bemerken, dass möglichst die Aussenkante der Bank gehalten wurde, 
Am 30. Juni 1873 in 29° 18‘ Süd-Br. und 32° 56‘ Ost-Le. Strom S 41° W 36 Seem, 
„ 1l.Juli „ „ 830°17‘ 31° 48‘ 538° W 66 
+ Z m „ 32° 54 59° 24 542° W 89 
; 8. ng ‚34° 6 7° 27“ 554° W 74 
4. 25° 36° :° 45 327° W 34 
De 35° 35° 5° 40° 733° W 33 
3. 36° 52 2° d3° 337° W 31 
Ü. ‚36°49 „ 21° 25‘ 570° W 41 
8. „36°23 „ 19° 24‘ 387° W 16 
» 9. „» „35°6 „ 17°36‘ 570° W 15 
» 10. 2 „33°18 „ 16°12° „ N29°W 14 
Die Hauptströmung findet sich etwa in 32° Süd - Br. und 30° Ost -Lg., 
worauf sie sich bis zum Meridian von 25° Ost nahezu bis auf die Hälfte ver- 
mindert, welch’ letztere Stärke dann bis zum Meridian von 20° Ost wieder bis 
auf die Hälfte reducirt wird, bis dann endlich nur vielleicht noch !/s des ganzen 
Stromes zur Umfliessung des Caps der guten Hoffnung übrig bleibt. Dieser 
wird beeinflusst durch die Winde, bald in grösserer, bald in geringerer Ent- 
fernung vom Cap nach Norden gedrängt, oder vermengt sich mit den Gewässern 
der antarktischen Oberflächendrift und fliesst theils nördlich zum Aequator, theils 
in südöstlicher Richtung im Indischen Ocean weiter. 
Nach Untersuchungen von Professor Meldrum in Mauritius erreicht der 
Nordwest-Monsun im Monat März seine grösste Ausdehnung und werden dann 
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