224
auch in den gemessenen unbedeutenden Strömungen wiederspiegelt, deren Gebiet
wahrscheinlich sehr localer Natur ist, da der Bestecksstrom nicht ganz in Ueber-
sinstimmung mit den vom Boote geloggten Strömungen grösstentheils !/4 bis
2 Knoten westnordwestlich gefunden wurde,
- Es soll nach den von der britischen Admiralität veröffentlichten Strom-
karten hier ziemlich starker Weststrom laufen. Die Stärke der Passatströmung
hängt aber in der Regel von der Windstärke ab und wir fanden hier nicht den
zewöhnlichen frischen ESE-Passat, sondern längere Zeit nır ganz flaue Brisen.
10. Das Bodenprofil ergiebt hier einen tiefen Kanal südlich der Samoa-
Inseln, der nach.der Bodentemperatur von 1.0° C, bei Beobachtung B V selbst
in der Tiefe in directer Verbindung mit der Hauptbodenströmung des grossen
Deceans stehen kann, wennschon die Temperatur dafür etwas hoch erscheint.
11. Dio Reihentemperatur B II veranschaulicht einen Fall, wo die
Bodenerhebung durch die Temperaturen der darüber gelegenen Wasserschichten
nicht oder doch nur sehr schwach indicirt wird, wie dies sonst, wie früher
nachgewiesen wurde, häufig stattzufinden pflegt. Die Ursache wird in der
fehlenden Strömung der unteren Wasserschichten zu suchen sein, welche ent-
veder durch die südlich vom Beobachtungsorte gelegene Bodenerhebung der Tonga-
inseln oder durch die nördlich davon gelegene der Samoa-Inseln gehemmt wird.
C. Zwischen den Samoa- und Tonga - Inseln.
12. Der zwischen diesen Inseln genommene Beobachtungsschnitt ist als
in meridionaler anzusehen und in Diagramm III dargestellt, während die ent-
sprechenden Reihentemperaturen in Tabelle II sub.B V, IV, III (No. 133, 132,
131) zusammengestellt sind.
13. Auf den Verlauf der Meeresisothermen dieses Diagramms trifft das
sub 9 in Bezug auf Diagramm II hinsichtlich der geringen Gleichgewichts-
störung gesagte‘ ebenfalls. zu, was erklärlich ist, da die Beobachtungen dem-
selben zwischen den Tonga-, Fiji- und Samoa-Inseln gelegenen Wasserbecken
angehören.
Nur bei Beobachtung B IH (No. 131) treten die Temperaturen zwischen 18°
und 24° C. verhältnissmässig‘ nahe an die Oberfläche, d. h, die Durchwärmung
der obersten Schicht ist keine tiefgehende.
Es wird dies auf den Umstand zurückzuführen sein, dass die Beobachtung
in Lee der Insel Vavao und ausserhalb des nördlich dieser Insel ziemlich stark
liessenden Passatstromes genommen wurde, dieselbe Erscheinung, wie sie
früher bezüglich.der Beobachtung in Lee von Neu-Hannover etc. hervorgehoben
wurde. (s. pag. 138). Die Beobachtung in Lee der Insel Matuku (s. pag. 231)
fast auf derselben Breite genommen, verhält sich etwas verschieden. In diesem
‚etzteren Falle fand aber starke Strömung statt, trotzdem die Beobachtung
ebenfalls in Lee der Insel gemacht wurde und es scheint also die Verschieden-
1eit im Verhalten der Temperaturen nur dadurch bedingt zu sein, ob die Be-
nbachtung direct im starken Passatstrom oder ausserhalb desselben Statt hatte.
D. Von den Samoa-Inseln bis 45° 33.e‘ Süd -Br. und 141° 11.4‘
West-Lsg.
. 14. Von den Samoa-Inseln ist ein schräger Schnitt von Lothungen resp.
Reihentemperaturen durch den südlichen Stillen Ocean in einer Länge von’ über
2500 Seem. gelegt worden, der grössere Breiten- als Längenänderung umfasst
ınd daher als meridionaler in Betracht gezogen werden kann. .
‚Die in ihm gewonnenen Beobachtungen sind in Tabelle I sub No. 133—
140 registrir£ und die Reihentemperaturen sind in Tabelle II sub I bis VIII
No, 133—140 zum Vergleiche neben einander zusammengestellt,
15. Bei dem im Diagramm IV gegebenen Bodenprofil fällt zunächst der
aller grösseren Erhebungen mangelnde Verlauf namentlich dann auf, wenn man
38 mit irgend einem Profil des Atlantischen Oceans von ungefähr gleicher Länge
vergleicht. Kigenthümlicher noch wird diese gleichmässige Tiefe, wenn man in
Zetracht zieht, dass die Lothung No. 134 nur in 80 Seem, von Savage Island, die