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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 4 (1876)

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diesem Grunde und wegen der ungemein dichten Vegetation mit fast unüber- 
windbaren Schwierigkeiten verknüpft. Am leichtesten ist dies noch auf der 
sehr hübschen Insel Oger ausführbar, deren steile Ufer mit Korallen ein- 
zefasst sind. 
Die eigenthümliche geologische Bildung der Küste, gewissermaassen ein 
durch Anschwemmung mit einander verbundener Archipel kleiner Felseninseln, 
oringt es mit sich, dass in nächster Nähe der Segaar Bai keine Frischwasser- 
Aüsse sind. Ab und zu findet man indess einen unbedeutenden Abfluss des 
Regenwassers über die Felsen oder den Sand nach der Bai hin, welcher für 
geringen Wasserbedarf genügen würde. In den tiefer hinein gehenden Wasser- 
läufen (Creeks) ist das Wasser, obgleich meilenweit hinauf gefahren wurde, 
immer brack gefunden worden. 
Bei der grossen Anzahl über Wasser gelegener Felsen ist es merk- 
würdig, dass, abgesehen von einer Bank innerhalb der Surega-Inseln und inner- 
halb der Ost-Inseln keine Felsen unter Wasser gefunden worden sind. 
Die im Mac-Cluer-Golf und in dem verhältnissmässig flachen Moerestheile 
zwischen ihm und der Westspitze Neu-Guinea’s, dem Englisch Point, in die 
Karten eingetragenen Untiefen scheinen auch keine Felsen zu sein, sondern den 
Yharakter anlothbarer Bänke zu haben. Vielleicht ist dieser Kalkfels, wenn 
das Seewasser ihn bespült, so leicht löslich, dass alle einstmals unter Wasser 
gelegenen Felsen bereits zerstört sind. Die starken höhlenartigen Aus- 
waschungen in der Wasserlinie der meisten sichtbaren Felsenufer, selbst dort, 
wo kaum je Seegang sein kann, scheint obige Vermuthung zu bestätigen. 
Das Wachsen der Korallen muss durch den aus der Auflösung der Kalk- 
“elsen entstandenen Mud beeinträchtigt sein, da sie nur unmittelbar an den 
steil abfallenden Felswänden selbst gefunden worden sind. 
Weiterer Verlauf der Südküste des Mac-Cluer-Golfs. Die beschriebenen 
Küsten und Inseln sind selten höher als 25 bis 120 Met., nach dem Innern zu 
steigen sie aber zu einem Gebirgslande von 400 bis 600 Met. an. Das circa 
120 Met. hohe und in der Regel nach dem Mac-Cluer-Golf steil abfallende 
Küstengelände erstreckt sich von der Segaar-Bai ungefähr noch 20 Seem. weit 
ostwärts. 
Hier beginnt ganz niedriges Mangrove-Vorland mit zahlreichen Brack- 
wasserläufen die Küste zu bilden, indem sie sich gleichzeitig von ihrer bisherigen 
0SO-Richtung nach NO abwendet und so ca. 40 Seem. weit verläuft, um dann 
die ursprüngliche OSO-Richtung bis zu dem 30 Seem. weiter östlich gelegenen 
Ende des Mac-Cluer-Golfs wieder aufzunehmen. 
Dieser letztere Theil der Küste wird durch zwei tiefe südöstlich ver- 
laufende Buchten, welche Ankerplätze enthalten und wahrscheinlich Flüsse auf- 
1ehmen, unterbrochen. Die zweite Bucht bildet das Südost-Ende des Golfs, 
welcher, indem sich die Küste nochmals nordöstlich wendet, sich indess noch 
in paar Seem. als östliches Ende fortsetzt und dort den tiefen Jeschke- Fluss 
aufnimmt, der südlich des steilen 100 Met. hohen Credner-Berges mündet, Der 
Fluss, welcher sich 5 Seem. von der Mündung gabelt, und in dem einen Armc 
3ine nordnordöstliche, in dem anderen cine südsüdöstliche Richtung hat, ist noch 
nehrere Seemeilen von der Gabelung stromaufwärts schiffbar. Im Hintergrunde 
der Bai läuft ein ferner hoher Gebirgszug scheinbar in südlicher Richtung, wäh- 
rend zwischen ihm und dem Ende der Bai noch niedrigere Bergzüge von ca. 
380 Met. sichtbar sind. 
Obgleich der Mac-Cluer-Golf mehr in der Mitte durchschnittliche Tiefen 
von 33 Met. und darüber besitzt, und sehr erhebliche Tiefen dicht an den 
bergigen steilen Küsten gelothet wurden, ist es gerathen, sich den flachen 
Küsten nur mit Vorsicht auf kürzere Entfernungen als 3 bis 4 Seem. zu nähern, 
weil stellenweise 2 bis 3 Faden- (3.6 bis 5.5 Met.-) Bänke ausspringen. Die in 
den Karten eingetragene 2 bis 4 Faden- (3.6 bis 7.3 Met.-) Bank, einige Seem. 
östlich der Ost-Inseln, ist in ihrem nördlichen Theile nicht ausgelothet worden, 
an ihrer Existenz ist indess nicht zu zweifeln, da in der Gegend ihres südlichen 
Theiles eine erhebliche Abnahme der Tiefe gefunden wurde. Man kann dort 
in Entfernung von 3 Seem. von der Küste nur mit 5.5 Met. Wassertiefe passiren. 
In den Jeschke- Fluss kann man mit 7.3 bis 9.1 Met. Minimaltiefe gelangen,
	        
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