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Anzahl Männer aufnehmen; sie sind ungefähr 12.2 bis 15.2 Met, lang, ganz schmal
and aus einem einzelnen Baumstamme ausgehauen, mit einem sogenannten Aus-
leger (Träger) an einer Seite versehen und führen Mattensegel. Am Bug und
Heck derselben sind sie mit Kaurimuscheln geschmückt und am oberen Theil
haben sie einen weissen Streifen, der mit einem aus Muscheln bereiteten gyps-
artigen Mörtel (chunam) angestrichen wird.
Einiger Kunstsinn ist den Bewohnern der Admiralitäts-Inseln nachzu-
weisen, da die hölzernen Schalen, welche sie an Bord zum Verkauf brachten,
in einigen Fällen, im Verhältniss zu ihren rohen Instrumenten, sehr hübsch
geschnitzt waren; auch hatten sie einige grobe Abbildungen von Männern und
Frauen an jeder Thüre des Platzes, auf welchem sie in dem Dorfe der Insel
Wild ihren Gottesdienst verrichten.
Die Einsiedler oder Hermits-Inseln.!)
Diese Inselgruppe Hermits oder Los Eremitanos besteht aus 17 Inseln,
welche von einem grossen Riffe eingeschlossen werden; die äusseren Grenzen
desselben sind in der Richtung Nord-Süd ungefähr 12 Seem, und in der Richtung
Ost-West 16 Seem. von einander entfernt. Das Riff dehnt sich bis ungefähr
5 Seem. von den Küsten der grössten Insel nach See zu aus.
Die Znsel Loof ist ungefähr 150 Met. hoch, liegt beinahe in der Mitte der
Inselgruppe und ist das höchste Land in der Umgegend.,
Auf dieser Inselgruppe sind zwei Ortschaften, von denen die eine auf
der Insel Loof und die andere auf der Insel Geloon liegt; die Einwohnerzahl
betrug im Jahre 1874 ungefähr 400 bis 500 Seelen,
Die Insel Pime oder NO-Insel liegt in 1° 28‘ Süd-Br. und 145° 8‘ Ost-Leg.
in dem Riffe befinden sich fünf Durchfahrten, von denen die NW-Durch-
fahrt, die breiteste, ungefähr 1 Seem., 27 bis 46 Met. Wassertiefe hat. Der Raum
zwischen derselben und dem gewöhnlichen Ankerplatz an der Nordseite der Insel
Loof, querab von dem Dorfe der Eingebornen, scheint frei von Untiefen zu sein.
Die Nord -Durchfahrt, welche nach demselben Ankerplatz führt, liegt
NWzW 4 bis 5 Seem. von der kleinen am Nordende der Insel Loof liegenden
Insel Tet; diese Durchfahrt ist nur schmal und gewöhnlich setzt durch dieselbe
eine durch einander laufende Dünung.
Der Alacrity Ankerplatz liegt an der NO-Seite der Einsiedler - Inseln,
wird von dem Riffe gebildet und bietet bei 14 bis 18 Met. Wassertiefe, Sand-
grund, guten Schutz; es führen nach demselben zwei Fahrwasser, von‘ denen
das nördliche Coeran das südliche Sabben heisst. Innerhalb des Riffes ist
zwischen diesem Ankerplatz und demjenigen bei der Insel Loof kein Fahrwasser.
Das Coeran-Fahrwasser ist ungefähr 91 Met. breit und hat in seiner Mitte
7.3 bis 9.1 Met. Wassertiefe,
Die Insel Geloon, welche sich ungefähr 5 Seem. westlich der Insel Tet
befindet, muss man, um das Fahrwasser zu erreichen, nördlich frei der Insel
Loof in WSW!/aW halten und in demselben Augenblick die Insel Tet in Deeck-
peilung mit der Mitte der Insel Geloon haben; um durch das Fahrwasser steuern
zu können, muss man die Mitte der NO- oder Pem6 Insel in NWzW bringen,
Das Sabben-Fahrwasser ist ungefähr !/a Seem. breit und ist von dem
ersteren durch ein ungefähr 366 Met. langes Riff getrennt. Der innere Theil
dieses Fahrwassers wird durch eine nur 0,9 Met. unter der Wasserfläche liegende
Untiefe verengt.
Gezeiten. Auf diesem Ankerplatz bemerkt man nur ungefähr 4 Stunden nach
Niedrigwasser einen Gezeitenstrom; derselbe läuft beinahe 3 Knoten die Stunde
in südwestlicher Richtung. Es scheint, dass nur alle 24 Stunden eine Gezeit
vorhanden ist.
Anmerkung. Es ist nicht anzurathen, dass ein Schiff eines dieser beiden
Fahrwasser unter Segel zur Zeit des starken Gezeitenstromes, ohne günstigen
Wind, benutzt, da die Stromkabbelungen das Erkennen der Riffe erschwert und
85 auch möglich ist, dass noch Untiefen vorhanden sind, die nicht gesehen
worden sind,
') Findlay a. a, O0. pag, 706,