keit des Windes war 7.6 Seem. die Stunde. Die Luft war feucht und drückend;
die nasse und trockene Kugel der Thermometer zeigten selten einen Grad Unter-
schied in deren Ständen, grösstentheils wurde die gleiche Temperatur beobachtet.
Bewohner, Die Kingeborenen der Admiralitäts-Inseln scheinen jetzt viel
freundschaftlicher gesinnt zu sein als früher; Carteret schreibt im Jahre 1760,
dass dieselben auf sein Schiff kamen und ihre Speere nach ihm warfen.
Wahrscheinlich ist dies das erste Schiff gewesen, welches sie gesehen hatten und
sie fürchteten sich vor der ungewohnten Krscheinung; D’Entrecasteaux
schreibt im Jahre 1792: es Schiene ihm nicht gerathen zu sein auf einer der
zu dieser Gruppe gefundenen Inseln zu landen, und keiner der Eingeborenen
konnte veranlasst werden an Bord seiner Schiffe zu kommen,
Während des Aufenthaltes des „Challenger“ benahmen sich dieselben
uhig und gut gesinnt; sie legten unserm Landen und Vermessen an den ver-
schiedenen Inseln nichts in den Weg und obgleich ihnen zuerst, wahrscheinlich
ihrer Frauen wegen, unser Kommen nicht angenehm war, so legte sich doch,
als sie sahen, dass wir keine Miene machten mit Gewalt in ihre Hütten ein-
zudringen oder uns den Plätzen zu nähern, wo dem Anscheine nach sie uns
nicht gern sahen, ihr Argwohn und wir konnten in ihren Dörfern ein- und
ausgehen, wie es uns beliebte.
Obgleich wir nicht wissen, ob diese Inseln, seitdem D’Entrecasteaux
la war, jemals besucht worden sind, so kamen doch bei Annäherung des
„Challenger* mehrere Kanoes von Land her, in welchen die Eingebornen Kxem-
plare von Schildkıötschalen und Perlenmuscheln zeigten, um uns anzudeuten,
dass sie Handel treiben wollten. Während der Woche, in welcher das Schiff hier
ankerte, kamen sie alle Tage vor Tagesanbruch bis Sonnenuntergang, um für
Schildrötschalen, Armringe, Speere, grosse hölzerne Schalen und Kokosnüsse,
alte eiserne Haken, bunte Taschentücher, Messer, Beile etc. einzutauschen. Ihre
Kleidung hat sich, obgleich nur wenig, seit dem Aufenthalte von D’Entrecasteaux
verbessert, da der grösste Theil der Kingeborenen ein Stück Zeug um ihre Lenden
trug, obgleich auch viele der Männer nur eine Muschel („Bulla orum“) trugen,
Die einzigen Waffen, welche sie zu besitzen schienen, sind Speere und
Messer, welche beide aus Obsidian gemacht waren und die sie gerne gegen kleine
Stücke eiserner Haken vertauschten. Gefechte kommen unter ihnen wahr-
scheinlich selten vor, da keiner von ihnen Narben hatte und, mit Ausnahme
des leichten Palisaden-Zaunes um das Dorf auf der Insel D’Entrecasteauw,
ihre Häuser offen und unbewacht sind.
Sie schmücken ihren Körper mit Armbändern aus Muscheln und Perlen
und einem Halsband aus Zähnen; einige waren auch tätowirt. In einem oder
zwei Fällen fand man einige menschliche Knochen, welche sie um ihren Hals
an einer Schnur trugen. KEin grosser Theil der Eingeborenen hat kleine runde
Merkmale in Punkten, welche wie eingebrannt aussehen. Ihr Haar lassen einige
zu beträchtlicher Länge wachsen und binden dasselbe dann am Hinterkopf zu
einem grossen Wulst zusammen; in vielen Fällen wird das Haar auch ganz kurz
abgeschoren.
Ihre Hauptnahrung scheint aus Sago zu bestehen; auf den Inseln wächst
eine Art Brodfruchtbaum, da derselbe aber zu der Zeit keine Früchte trug,
konnte nicht festgestellt werden, ob es der echte Brodtfruchtbaum war. Man
Ändet auch Pisang und Kokospalmen, aber die Kokosnüsse und Yamswurzeln
wurden nicht auf den kleinen Inseln wachsen gesehen, dieselben wurden alle von
der gegenüber liegenden grossen Insel gebracht. Die einzigen Thiere, welche zu
der Zeit im Besitz der Eingeborenen waren, sind Hunde und Schweine und
auch diese nur in geringer Anzahl. Geflügel war nicht vorhanden und die
Eingeborenen schienen noch niemals eine Gans gesehen zu haben, da sie es
verweigerten, die für die Inseln von uns bestimmten in der Nähe ihrer Dörfer
hinzusetzen; es wurden deshalb auf einer der unbewohnten Inseln,, und zwar
auf der Insel Sulım, ein Gänserich und vier Gänse ausgesetzt,
Die Eingebornen auf den beiden kleinen Inseln scheinen sich mit Fisch-
fang und mit Sammeln von Perlmutterschaalen zu beschäftigen, während die-
jenigen in der Boudeuse Bucht sich mehr mit dem Anbau der Kokospalme
ate. zu beschäftigen scheinen.
Die hier gebräuchlichen Kanoes sind gross und können eine grosse