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bedeutend zu verlängern und gute Moorings an beiden Seiten derselben zu legen,
damit die so an dieser Verlängerung in der Richtung der Strömung verteiten
Schiffe leicht ab- und anholen können. Auch sollen schwimmende Wellen-
brecher an der Nordostseite des Piers verankert werden, um die so leicht ent-
stehende nordöstliche See abzuschwächen. Bis aber ein solches Project zur Aus-
führung gelangt ist, dürfte wohl noch eine geraume Zeit vergehen, und bis dahin
möchte ich meine obige Bemerkung aufrecht erhalten.
Der einzige Vortheil, welcher sich Schiffen, die an besagtem Pier löschen,
darbietet, besteht in der für Buenos Aires’sche Verhältnisse grossen Billigkeit
des Ballastes. Derselbe kostet nämlich 25 Pesos m/c =— 4 MM, per Ton engl.,
wogegen er in Buenos Aires gewöhnlich 38 bis 45 Pesos m/c kostet. Nach
meiner Ansicht gleicht aber dieser Vortheil den etwaigen Schaden am Schiff
und den in keinem Falle ausbleibenden Verlust an Trossen, Kabeltauen u. s. W.
bei weitem nicht aus.
Die Hafenfeuer- und Landes-Abgaben sind dieselben wie in Buenos Aires
und soll Punta Lara gewissermaassen auch nur ein Vorhafen für Buenos Aires
werden“.
Lage der Parry-Insel (Cook’s Gruppe), der Mopelia-Gruppe und
der Scilly-Inseln im Stillen Ocean.
Mittheilung der Deutschen Seewarte.
(Mit einer Kartenskizze,)
Mit dem von Capitain Scheibner, Lieutenant der Seewehr, Führer der
Bark „Unkel Braesig“, mit besonderer Sorgfalt geführten meteorologischen
Journal ging kürzlich der Deutschen Seewarte folgende Notiz zu, die in Bezug
auf die Lage der Parry - Insel (Cooks Gruppe), der Mopelia - Gruppe und der
Secilly-Inseln im Stillen Ocean von Werth sein dürfte,
Es heisst in dem Journal wie folgt:
„Unsern Chronometer hatten wir vor Antritt der Reise in Newcastle
/New South Wales) nach dem Sydney-Zeitballe (telegraphisch nach Newcastle
mitgetheilt) regulirt. Durch Beobachtungen und Peilungen, während wir südlich
von Oahu zwischen den Sandwich- (Hawali-) Inseln kreuzten, sowie durch Ver-
zleichung unseres Instrumentes mit dem des Hafenmeisters in Honolulu —
dessen Chronometer durch Beobachtungen von Sterndurchgängen regulirt wird -—,
janden wir, dass bei Beendigung der Reise unser Chronometer die Länge etwa
zwei 2 Bogenminuten zu westlich gab. Die ungefähr auf der Hälfte der Reise
gefundenen, nach unserem Chronometer gegebenen nachstehenden Positionen
mögen daher als nahezu richtig angesehen werden.
Am 10. Januar 1875 8* p. m. passirten wir Parry Island, Cooks Gruppe *),
und peilten diese Insel West etwa 2 Seem. entfernt. Das Schiff stand zu der Zeit
in 20° 17‘ Süd-Br. und 157° 21‘ West-Lg., die Insel selber würde demnach in
20° 17‘ Süd-Br. und 157° 23‘ West - Lg. von Greenwich liegen. — MHKindlay’s
South Pacific Directory giebt a. a. O. die Lage in 20° 7‘ Süd-Br. und 157° 11‘
West-Lg.
Äm 14, Januar 6* p. m. bekamen wir die Mopelia Gruppe?) in Sicht,
lie Nordspitze etwa N0z0!/20 peilend und nach Schätzung etwa 7 Seem. ent-
{ernt. Um 7 Uhr wendeten wir und stand das Schiff zu der Zeit in 16° 53‘
Süd-Br. und 154° 10‘ West-Lg. v. Greenw.; dies würde für den Ort der Mitte
ler Gruppe, dieselbe in einer Ausdehnung von 6—7 Seem, von Nord.nach Süd
und von 4—5 Seem. Br. von Ost nach West annehmend, 16° 52‘ Süd-Br. und
154° 0‘ West-Lg. ergeben.
') S. Findlay’s South Pacific Directory 1871, pag, 442
) S. Findlay a, a, O. pag. 542 und 543.