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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 4 (1876)

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Schutz gegen denselben gewährt, so jagt der Wind doch in schweren Böen 
über die Bucht hin; ausserdem steht immer ziemlich starke Dünung in die 
Bucht herein, namentlich während der Fluth. Diese läuft längs Thunder-Head 
jer Windrichtung gerade entgegen; man muss daher, um sicher zu liegen, mit 
zwei Ankern verteien. Ausserdem ist in dem unteren und oberen Theile der 
Bucht schlechter steiniger Ankergrund. KEinen besseren Ankergrund fand 
„Ariadne“ zwischen Pagoda- und Middle-Islands.“ 
Aus den Reiseberichten S. M. S. „Victoria‘“, Corv.-Capt. Donner. 
1. Ansegelung und Ankerplätze der Inseln Orchila und El Roque und von 
Ensenada de San Juan an der Küste von Venezuela, 
(Mit einer Kartenskizze von Ensenada de San Juan.) 
Von La Gwuayra aus, wo S. M. 8. „Victoria“ am 20. Januar d. J, einge- 
troffen war (s. diese Annalen ete. 1876, pag. 147), unternahm der Commandant 
der „ Vietoria‘, Corv.-Capt. Donner, eine Recognoscirungsfahrt zum Zwecke 
der Vermessungen der Inseln Orchila und El Roque, welche von den Capt.- 
Lieuts. Dittmer tnd Aschmann ausgeführt worden sind. Wir theilen aus 
den Berichten dieser Officiere hier vorläufig nachstehende Angaben über die 
Ansegelung dieser Inseln und über die Ankerstellen bei denselben mit. 
1) Insel Orchila.!) Capt.-Lieut. Dittmer berichtet: „Der vulkanische 
Ursprung der Insel hat ihr die charakteristische Form gegeben, welche sie auf 
20—30 Seecm. Abstand nach Norden und Süden hin leicht und sicher kenntlich 
macht (vergl. Hydr. Mitth. 1873, pag. 109).‘ Die östliche Berggruppe der Insel 
erscheint bei diesem Abstande, als von der westlichen, getrennt, weil die zwischen 
beiden liegenden niedrigeren Theile der Insel erst nach der Annäherung bis auf 
atwa 10 Seem. sichtbar werden. Die Insel hat zwei gute Ankerstellen, eine 
westliche und eine nördliche. Je nachdem man die eine oder die andere auf- 
zuchen will, hat man bezw. der westlichen oder östlichen Berggruppe Zzuzu- 
steuern. 
Hat man die Absicht, in der westlichen Bucht zu ankern, so ist der 
allein gefährliche Punkt der Farallonfelsen. Derselbe ist bei klarem Wetter bis 
auf 2 Seem. Abstand deutlich sichtbar (vergl. Hydr. Mitth. 1873 pag. 109). Die 
Wassertiefe gestattet eine Annäherung an allen Seiten bis auf eine Kabellänge. 
Der weisse Sand der westlichen Bucht hebt sich schon auf 11 Seem. Abstand 
von dem grauen Hintergrunde ab und ist ein gutes Kennzeichen des Anker- 
platzes. Einen ferneren Anhalt bieten bei weiterer Annäherung die beiden 
Blockhäuser des Secretairs der Insel, auf welche man direct zusteuern kann, 
nachdem man von dem Felsen frei gekommen ist. Man ankert am besten auf 
3 Kblg. Abstand südwestlich von den Blockhäusern. Die Wassertiefen zwischen 
dem Farallon-Felsen und der Westspitze der Insel soll nach Angabe der Segel- 
karte zum Passiren für grössere Schiffe ausreichend sein. Das Landen ist ohne 
Gefahr für Boote möglich, da man dieselben auf dem sandigen Boden auflaufen 
lassen kann. Sollen indessen Boote am Strande warten, so müssen dieselben 
wegen der vorhandenen Dünung aufgeschleppt, besser aber vor Anker gelegt 
werden, 
Bei dem Einlaufen in den nördlichen Hafen (bei den Häusern der ameri- 
kanischen Salzgewinnungs-Compagnie auf dem Cayo Nordeste) empfichlt es sich, 
ein Boot zum Lothen voraus zu schicken, wenn man keine Personen an Bord 
des Schiffes hat, welche mit den Oertlichkeiten genau bekannt sind. 
Winde. Nach den hier eingezogenen Erkundigungen herrschen in den 
Monaten Januar, Februar und März Nordwinde vor: vom März bis Juli ist der 
Wind ebenfalls nördlich, aber flau: vom Juli bis October nimmt er eine östliche 
) S, The West-India Pilot Part I, pag. 147. Hrydr, Mitth, 1873, pag, 108.
	        
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