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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 4 (1876)

zwischen 30° und 27° Nord-Br. aus einer NEzZN — EzN-Richtung 
” 27° „ 24° ” „»„ NEzN — Ost- ” 
24° » 21° » » » EzN — Ost- » 
41° „20° % » „ Ost —ESE- © 
wehte, fanden wir, dass derselbe Mitte Mai 
zwischen 21° und 22° Nord-Br., eine 
22° „24° » » 
24° „ 27° > 
27° „ 31° » ” 
NEzE-Richtung 
NEzE- 
NE—NEzE-Richtung 
NEzN und NEzE-Richtung 
angenommen hatte, Die nördliche Grenze des Passats erstreckte sich im Monat 
Mai auf noch höhere Breite als im Monat April und verloren wir den Passat 
erst auf ungefähr 33° Nord - Br. und 161° West -Lg. Auf der ferneren Reise 
von Honolulu nach San Franzisco suchten wir oberhalb des Nordost-Passats 
nach besseren Windverhältnissen, fanden dieselben auf eirea 40° Nord-Br. und 
liefen mit steifem Westwinde nach San Franzisco. ; 
Die Reise von San Franzisco nach Valparaiso (s. a. a. O. pag. 422) bot 
uns die merkwürdige Erscheinung, dass statt der erwarteten Calmen innerhalb 
der auf der Karte bezeichneten Region fortgesetzt ein kräftiger Südwind wehte, 
zegen den wir nur langsam aufkreuzen konnten. Da dieser Wind weder eine 
östlichere, noch eine westlichere Richtung annahm, so war ein Streckbug nach 
keiner Seite hin vorhanden und brauchten wir 6 volle Tage Zeit, um von 7° 
Nord-Br. und 104° West-Lg. auf 1%/4° Nord-Br. und 114!%° Weost-Lg. zu ge- 
langen, 
© Ich habe bei dieser Gelegenheit (s. a. a. O. pag. 423) meine Ansicht da- 
hin ausgesprochen, dass — in Anbetracht des so stark setzenden Aequatorial- 
stromes — der Parallel von 10° Nord-Br. östlicher als 1181/2° West-Lg., wie 
dieses die Segeldirection angiebt, geschnitten werden müsste, 
Beim Ansegeln der Küste in der Nähe Valparaiso’s hatten wir diekes 
Nebelwetter, welches einige Tage anhielt. Die Segeldireetionen erwähnen das 
Vorkommen von solchem für die Schifffahrt gefährlichen Wetter gar nicht, ob- 
schon nach Aussage der Bewohner Valparaiso’s dicke Nebel im Winter öfters 
erscheinen sollen. 
In Betreff der Reise von Valparaiso nach Montevideo (s. a. a. 0. p- 447) 
will ich noch Folgendes hinzufügen. Nach Angabe der Segeldirectionen ist 
selbst bis in die neueste Zeit der Widerspruch der Navigateure in Bezug auf 
den Werth der Barometerangaben auf den hohen Breiten des Caps Horn noch 
nicht aufgehoben. Wir haben während der kurzen Dauer unserer Umschiffung 
des Caps gefunden, dass sowohl westlich wie östlich von Süd - Amerika das 
Barometer auf den höher als 50° Süd gelegenen Breiten sich als durchaus zu- 
verlässig bewährte und bei Drehungen des Windes, bei den einsetzenden Stür- 
men und dem plötzlichen Umspringen des Windes von NW auf SW durch sein 
Fallen und Steigen den gehegten Erwartungen entsprach. 
Anders verhielt es sich jedoch östlich von Patagonien und nördlich von 
dem Parallel von 50° Süd-Br., da man sich in dieser Gegend nicht mehr auf 
die Angaben des Barometers in Bezug auf Drehungen des Windes verlassen 
konnte. Zwischen 50° und 45° Süd-Br. hatten wir statt der nach der Wind- 
karte vorherrschenden SW- nur NW-Winde; dieselben wurden mit steigendem 
Barometer allerdings schwächer, drehten aber nicht nach SW, sondern setzten 
immer von Neuem aus NW ein. Zwischen 45° und 40° Süd-Br. wehte der 
Wind bei hohem Barometerstande (769 — 763m) aus nördlicher und nordwest- 
licher Richtung mit Stärke 5—6 und mit verhältnissmässig niedrigem Barometer- 
stande (760—761"m) aus südwestlicher Richtung, während doch gerade das um- 
gekehrte Verhältniss zwischen Windrichtung und Barometerstand stattfinden 
müsste, Erst nördlich von 40° Süd-Br. hatten wir südliche und östliche Winde 
mit dem entsprechend hohen Barometerstand.“ 
Dem Gesammtbestecks-Auszuge S. M. S. „Arcona“, welchen wir bei einer 
anderen Gelegenheit mittheilen werden, hat Capt. Freiherr v. Reibnitz noch 
nachstehende Zusammenstellung der von der „Arcona“ zurückgelegten grösseren 
Reisen beigefügt:
	        
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