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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 62. Band 3Nr. 1
gewesen. Die Weiterentwicklung und Vervollkommnung der „Marineradiosonde“ geschah in den
Jahren 1938/39 durch G. Becker und den Verfasser. Die Konstruktion der Sonde und ihrer Meß
elemente ist zum Patent angemeldet.
Diese Arbeit umfaßt neben der Beschreibung der Marineradiosonde und der Eichverfahren
ihrer Meßelemente als wesentlich neue Teile die Untersuchungen über deren Meßgenauigkeit und
Trägheitserscheinungen. Die Abschnitte I—III behandeln die ursprüngliche Form der Sonde; im
Abschnitt IV ist die Untersuchung der Meßbereicherweiterung für sehr tiefe Temperaturen sowie
die vom Verfasser durchgeführte Weiterentwicklung insbesondere des Druckmeßgerätes dargestellt.
Die Messungen wurden im meteorologischen Laboratorium des Marineobservatoriums Wilhelms
haven durchgeführt. Die dort vorhandene Ammoniaktiefkühlanlage gestattet es, einen Luftstrom
unter gleichzeitiger Druckerniedrigung mit variierbarer Ventilationsgeschwindigkeit bis auf —63 c C
abzukühlen, derart, daß ein normaler Radiosondenaufstieg künstlich nachgebildet werden kann.