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Full text: 62/63, 1942/43

Walter Gehl haar: Die meteorologischen Meßelemente der Marineradiosonde 
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2. Erweiterung des Druckmeßbereichs 
a) Der neue Druckkörper, seine Berechnung und Eichung 
Zur Lösung der Aufgabe der Meßbereicherweiterung für den Luftdruck ist die Anwendung 
des gasthermometrischen Prinzips und der stufenweisen, eichbaren Frequenzänderung beibehalten 
worden. Die beiden Druckkörper wurden zu einem einzigen mit vergrößerter Meßgenauigkeit ver 
einigt. Nach einer Reihe von Versuchen hat sich die in Abbildung 19 dargestellte Form als sehr 
günstig erwiesen. Das Barometerrohr ist aus drei Teilen von verschiedener Kapillarweite zusammen 
gesetzt; in seinem oberen und mittleren Teil sind 19 Platinkontakte in gleichem Abstand von 5 mm 
eingeschmolzen, seine untere sehr feine Kapillare endet im Quecksilber eines Quecksilbervorrat 
gefäßes, welches auch den Rückführungskontakt enthält. Über dem Quecksilbervorrat befindet sich 
eine genau definierte trockene Luftmenge; der Vorrat und die Eintauchtiefe der Kapillare sind so 
bemessen, daß in jeder beliebigen Lage die Spitze der Kapillare stets von Quecksilber umgeben ist, 
so daß von außen her keine Luft in das Gefäß eintreten kann. Bei Bodendruck steht der Queck 
silberspiegel kurz unterhalb des ersten Kontaktes. Mit abnehmendem Luftdruck dehnt sich die ab 
geschlossene Luftmenge aus und treibt das Quecksilber durch die Kapillare in das Barometerrohr 
hinein. Der wesentliche Unterschied gegen die bisher verwendeten Druckkörper besteht also darin, 
daß ein durchgehender Quecksilberfaden die Reihe der Kontakte schließt, wodurch die stufenweise 
Schaltung einer angezapften Spule erst möglich wird. Die Drucksprünge haben die entgegengesetzte 
Richtung wie die Thermometersprünge bei der Abkühlung, so daß sie auf der kombinierten Re 
gistrierung eindeutig voneinander unterscheidbar sind. Wegen der einseitigen Orientierung der 
Sprünge läßt sich genau angeben, ob der Ballon noch steigt oder schon wieder absinkt. Die unter 
halb des ersten Kontaktes angebrachte mit Quecksilber gefüllte kugelförmige Erweiterung der 
Kapillare (s. Abb. 19) bietet die Gewähr dafür, daß während der Aufbewahrung und des Trans 
portes der Druckkörper bei tiefen Temperaturen (z. B. bei Polarexpeditionen) der Eintritt von 
Außenluft in das Vorratsgefäß infolge der Volumverminderung der abgeschlossenen Gasmenge mit 
Sicherheit vermieden wird. Die untere, feine Kapillare dient zur Dämpfung der Bewegung der 
schweren Quecksilbermasse, welche, insbesondere bei geringem Luftdruck (unterhalb von 
200 mbar), infolge der Pendelung der Sonde unter dem Ballon leicht in Schwingungen gerät. 
Der Berechnung des Druckkörpers liegen folgende Forderungen zugrunde: der erste Kontakt 
soll nahe am Bodenwert des Luftdrucks, also bei etwa 1000 mbar, der letzte bei etwa 10 mbar 
schalten; die Verteilung der Kontakte soll möglichst gleichen Höhenstufen (durchschnittlich 1,5 km) 
entsprechen. Ein überall gleich weites Rohr mit gleichen Kontaktabständen würde die Druckstufen 
verschieden weit auseinander legen. Daher wurde der Bereich in zwei Teile zerlegt: bis einschließ 
lich des 5. Kontaktes beträgt die lichte Rohrweite 1,0 mm, darüber hinaus 2,0 mm. Es ist also die 
untere Kontaktlänge und damit auch die Auflösung des unteren Meßbereiches gegenüber dem 
oberen vervierfacht worden. Zur Berechnung kann der Druckkörper durch einen solchen ersetzt 
werden, der bis zum 5. Kontakt überall gleich weit ist und dessen Länge ein Maß für das abge 
schlossene Luftvolumen gibt (Abb. 20). Dann gilt für den n-ten Kontakt: 
( 8 ) Pn = Pn* — Pn 
worin p n der äußere Luftdruck, 
p n * der Druck der abgeschlossenen Luftmenge und 
p n der Druck der Quecksilbersäule ist. 
Es werde p n unter der Bedingung berechnet, daß am ersten Kontakt pi = 1000 mbar und am 
19. Kontakt p 19 =10 mbar ist. Die Drucke p„ der Quecksilbersäule findet man wegen des gleichen 
Kontaktabstandes von 5 mm zu: 
P) F„ 
= (5 + u.5) . 4/3 H- p n mbar,
	        
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