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Full text: 62/63, 1942/43

Ernst Franke n berger: Bericht über zwei Reisen im Polarjahr 1932-33 *— Radiosonden-Aufstiege 
li 
Figur 2 
Figur 3 
Zunächst wird aus dem beim Aufstieg beobachteten Gang der Resonnanzstelle an der Empfän 
gerskala der rohe unkorrigierte Temperaturgang mittels der Eichkurve bestimmt. 
Da der Sender — wenn auch mit starker Verzögerung — der Lufttemperatur folgt, kann als 
Näherung angenommen werden, daß sich die Sonde im Gipfel der Stratosphärentemperatur ange 
glichen hatte. Die Temperaturänderung des Senders ist dann gleich der Differenz zwischen Gipfel 
temperatur und Starttemperatur. Die dieser Temperaturdifferenz entsprechende Verstimmung 
des Senders und seiner Teile ist aus dem 2. Versuch bekannt. Sie wird unter Abzug der Betriebs 
erwärmung als Korrektion an der dem Gipfel entsprechenden Skalenablesung angebracht und 
damit die genäherte Gipfeltemperatur bestimmt. Durch Interpolation entsprechend der Zeit werden 
auch die übrigen Temperaturen mit entsprechend kleineren Korrektionen verbessert. So ergibt sich 
eine besser Näherung des Ganges der Lufttemperatur. 
Nun wird der Gang der Sondentemperatur bestimmt. Am einfachsten ist das durch stufenweise 
Bestimmung der Temperaturdifferenz zwischen Sonde und Luft, durch Bestimmung der dieser 
Differenz entsprechenden Abkühlung während der Stufe gemäß dem 2. Versuch, woraus sich dann 
jedesmal die Temperatur der Sonde beim Beginn der nächsten Stufe ergibt. 
Ist dann der Gang der Sendertemperatur bekannt, so lassen sich auch die an den Ablesungen 
der Skala anzubringenden Korrektionen genau angeben. 
Als weitere kleine Korrektionen werden gegebenenfalls noch die von der Lufttemperatur ab 
weichende Ausgangstemperatur des Senders und seiner Teile und die beim Start festgestellte 
Nullpunktsverschiebung der Eichkurve berücksichtigt, die daher rührt, daß nicht die gleichen 
Antennen benutzt wurden wie bei der Eichung. 
Bei all diesen Rechnungen und Versuchen wurde die Verstimmung in Normalskalen 
teile umgerechnet. Es war nämlich notwendig, wenn nicht in Hertz bzw Khz gerechnet werden 
sollte, so doch wenigstens die Verstimmungen immer auf den gleichen Bereich der Meßkodensator- 
skala zu beziehen, weil die Empfindlichkeit des Meßkondensators in verschie 
denen Skalenbereichen verschieden groß war. Als Normalskalenteil wurde die 
Verstimmung vom Skalenteil 50 zum Skalenteil 51 gewählt. Figur 1 gibt an, in 
welchem Verhältnis die Skalenbereiche des benutzten Empfängers zum Normal 
skalenbereich stehen, z. B. entsprechen beim Skalenteil 30 etwa 1.34 Skalenteile 
teile einem Normalskalenteil. 
Figur 2 zeigt die Verstimmung, gemessen in Normalskalenteilen, als Folge 
der Betriebserwärmung des Senders. Mit wachsender Betriebsdauer 
wandert die Resonnanzstelle nach höheren Skalenteilen. 
Figur 3 zeigt in der Kurve A 
die Verstimmung, gemessen in 
Normalskalenteilen, wie sie beim 
Abkühlungsversuch beobachtet 
is - 
1.7 
1.6 
1.4 
1.3 
12 
0.9 
0.8 
0.7 
0.6 
1 Normal- Ski 
B ohne 
Betriebs erwärm urg 
JL 
20 
30 
40 
50 
60 
70 
60 SM 
Figur 1
	        
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