H e 1 m u t h Geißler: Die deutschen Hochseepegel.
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nur bis zum Niveau N die Bezeichnung s gesetzt worden). Die beiden Summanden h v und h
erhalten, da die mittlere
s s
müssen aber bei Rauschelbach statt des Faktors — einen anderen
s s
Dichte s" der Wassersäule im Vorraum und Unterteil des Meßrohrs nicht die des Bodenwassers
ist, sondern eher der des Oberflächenwassers nahekommt.
Die Formeln 52.) und 33.) sind mit den entsprechenden Unterschieden ebenfalls in der Arbeit
Rauschelbachs angegeben, und zwar unter Nr. 42. Sie lauten dort in den oben angeführten
Bezeichnungen
(V + M + D)
1m+dT
(V + M + D)
D
(1 + a t)
(1 + «t a )
(1 + a t)
(1 + a tj
• b a — b + e' 1 • —- + — (h 0 + h v )
J s s
• b a — b + e' 1 • —3- -1 (h 0 + h v -f- h m ).
J s s
h, und h 2 sind hierbei Meerestiefen und daher um h 0 größer als x 0 bzw. x u .
In ihnen ist unser Wert d 0 ebenfalls unberücksichtigt geblieben, und wieder erscheint bei
den Größen h 0 , h v und h m der Faktor —, der bei h 0 berechtigt ist, da s die mittlere Dichte bis
s
zum Meeresboden und nicht bis zum Niveau der Wassereinströmöffnung bedeutet. Als Faktor
s "
für h v bzw. (h v + h m ) muß aber auch hier ein Ausdruck an die Stelle von — treten, wo
s s
s" die mittlere Dichte der Wassersäule in V bzw. in (V + M) darstellt. Außerdem hat Rauschel-
bach den während des Messungsverlaufs variablen Luftdruck b eingesetzt, während hier der
mittlere Luftdruck gleich 10 m Seewassser der Dichte sm benutzt worden ist.
In seiner Arbeit „Die Hochseepegelbeobachtungen im südlichen Kattegatt im August 1931“
(Ann. d. Hydr. 1934, S. 177 ff.) geht Rauschelbach auf S. 184 auch auf die Genauigkeit dieser
mit seinem Pegel gewonnenen Messungen ein und gibt den mittleren Fehler einer Beobachtung
zu ± 0.08 cm an. Dieser Wert ist folgendermaßen gefunden worden. Durch sechzehn aufein
anderfolgende Beobachtungswerte (Wassertiefen h x ) wurde nach der Methode der kleinsten
Quadrate diejenige Gerade gelegt, die die beste Annäherung darstellt, und die Quadratsumme
der Abweichungen der Einzelwerte von dieser Geraden gebildet. Die Wurzel aus dem sech
zehnten Teil dieser Summe ergab 0.08 cm.
Daß diese Zahl mit den in dieser Arbeit angegebenen Fehlerwerten nicht übereinstimmt,
hängt von der Fehlerdefinition ab. Bei dem Vergleich einer Reihe von Beobachtungswerten mit
einer einfachen durch sie hindurchlegbaren Kurve wird man alle sich stetig verändernden
Fehler nicht erfassen und nur die von einer Einzelbeobachtung zur andern sich sprunghaft
ändernden Fehleranteile auffinden können. Aus diesem Grunde muß die Zahl ± 0.08 cm zwangs
läufig kleiner sein als die in dieser Arbeit aufgestellten mittleren Fehler.
Verwendung der van der Waalsschen Gleichung an Stelle des Gasgesetzes.
Bevor ein Schema für die Auswertung der Messungen mit dem Rauschelbachpegel aufgestellt
werden kann, muß noch untersucht werden, ob die einfache Form des Gasgesetzes
P-v
T
= constans genau genug ist, um beibehalten werden zu können, oder ob an ihrer Stelle die
van der Waalssche Gleichung den Berechnungen zugrunde gelegt werden muß. Diese Gleichung
stellt nur eine Verbesserung des Boyle-Mariotteschen Gesetzes dar, berührt aber nicht das Ein
gehen der Temperatur in das Gasgesetz. Wollen wir eine Vergleichsrechnung durchführen, die
uns die Abweichung der Ergebnisse zeigt, welche wir bei Anwendung beider Formeln — des