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Aus dem Archiv der Deutschen Seewartc und des Marincobservatoriums. — 61. Band. Nr. 1.
So gibt also die zweite graphische Darstellung (Tafel Nr. 7) F als abhängig von (T 0 — T)
und a. Für a ist dabei zweckmäßigerweise direkt der Luftdrudc in mmHg eingesetzt.
In dem obigen Beispiel war angenommen worden, T 0 sei gleich +25°, T gleich +10°, der
Luftdruck gleich 9.75, was 757 mmHg entspricht, und die Auslegetiefe gleich 125 m. Für diese
Werte gibt unsere zweite graphische Darstellung F = 1.081 und die erste (z — z) — + 5.5; es
ist also ein Vorraum für 150.5 m Auslegetiefe zu benutzen.
Beeinflussung des ersten Verfahrens durch die Tatsache, daß die Vor-
und Druckräume sich nicht stetig ändern, sondern nur für bestimmte
Tiefenbereiche vorhanden sind.
In der Praxis gibt es aber keinen solchen Vorrà um, und es ist nun zu prüfen, welche
Schwierigkeiten daraus entstehen, daß die Räume nicht stetig variabel sind, sondern sich
sprungweise ändern. Jm Beispielfalle käme nur der letzte vorhandene Vorraum für den Be
reich von 117.5 m bis 132.5 m in Frage. Der errechnete Wert 130.5 m liegt nun zwar in diesem
Bereich, der Vorraum ist aber für dessen Mitte gültig, also für 125 m, und die Beispielrechnung
hat gezeigt, daß er darum nicht verwendbar ist.
Es entsteht also folgende Aufgabe. Nach der letzten Untersuchung ist bei der Auslege
tiefe z m für die Wahl des Druckraumes D der Wert z selbst maßgeblich, für den Vorraum V
aber ein von z etwas abweichender Wert z. In der Praxis sind nun genau für diese Tiefen
keine Räume vorhanden, sondern nur für bestimmte Nachbarwerte z, und zj. Infolgedessen
wird sich auch nach Temperatur- und Luftdruckausgleich der Meniskus nicht in die Meßrohr
mitte einstellen, sondern davon um einen Fehler A abv eichen, der berechnet und in Meter
Seewasser angegeben werden soll. Der Fehler + 1 bedeutet also, daß das Wasser sich im Meß
rohr um so viel höher über dessen Mitte einstellt, wie eine Druckerhöhung um 1 m Seewasser
es bewirken würde. Man erkennt bei dieser Maßeinheit sofort, ob der Fehler noch tragbar ist,
d. h. der Meniskus im Meßrohr bleibt (wobei die Wasserstandsschwankung berücklichtigt wer
den muß) oder nicht.
Die Durchführung der Rechnung ist hier besonders deshalb nötig, weil Zj und zj in ver
schiedene der vorhandenen Tiefenbereiche fallen können. Beachtet man nicht, daß der Vorraum
für eine andere Tiefe z gewählt werden muß, als der Druckraum (z), sondern glaubt, nach den
anfänglichen Erörterungen über den Rauschelbachpegel für beide die gleiche Tiefe zugrunde
legen zu müssen, so sind die Überlegungen einfach. Ist die Auslegetiefe z (= z) beispielsweise
gleich 130 m, so gehört dazu der Bereich von 117.5 m bis 132.5 m. Das zusammengehörige Paar
von Vor- und Druckraum dieses Bereichs ist für 125 m Tiefe berechnet. Benutzt man es, so
steht der Meniskus in der Meßrohrmitte, wenn 125 m beim Fieren erreicht sind. Versenkt man
weiter auf 130 m, so bedeutet das eine Wasserstandserhöhung von 5 m, und man kann den
Pegel mit seinen Einsätzen benutzen, wenn die Wasserstandsschwankungen, bezogen auf das
Niveau der Auslegung, den Wert von 2.5 m nach oben hin nicht überschreiten.
Ein genaues Durchrechnen der gestellten Aufgabe ist wegen der Verschiedenheit von z und
z auf alle Fälle zweckmäßig. Da wir aber, wie oben gesagt, in verschiedene Bereiche geraten
können, darf diese Rechnung gar nicht unterbleiben.
Die im Pegel abgeschlossene Luftmasse erfährt beim Auslegen eine Volumverminderung.
Wir können nun von der Vorstellung ausgehen, daß wir zwei Pegel mit verschiedenen Gesamt
volumina (Vor- plus Meß- plus Druckraum) gleichzeitig, also unter gleichen Luftdruck- und
Temperaturbedingungen an derselben Stelle aussetzen. Dann muß trotz der Verschiedenheit
der Gesamt- oder Anfangsvolumina das Verhältnis des Endvolumens (nach erfolgtem Tempe
ratur- und Luftdruckausgleich am Meeresboden) zum Anfangsvolumen bei beiden gedachten
Pegeln das gleiche sein. Bei dem ersten sollen die Räume genau den Werten z und z ent
sprechen, bei dem zweiten, wie es in der Praxis der Fall ist, etwas davon abweichenden Werten
z t und zj. Damit ergibt sich die Ausgangsgleichung der Rechnung:
x D (z) + 0.5
V (z,) + I + D (zj ~ V (z) +1 + I) (z) ;
20.).