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Full text: 61, 1941

Edgar Treu sein: Hilfsgeräte zur UJirenpruF iwg, *51 
In diesem Zusammenhänge ist jedoch nur die Tatsache von Wichtigkeit, daß die Zeitwaage 
zur Bestimmung von Gangschwankungen nicht anwendbar ist, da die Gangsdiwankungen ge 
ringer zu sein pflegen als die mittleren Fehler der Gangermittlung. Die Gangsdiwankungen 
können daher nach wie vor nur durch täglichen Standvergleich gefunden werden. Die bisher 
geübte Methode besteht darin, daß von einem Beobachter Zeichen mit einem Handtaster gegeben 
werden, die dironographiseh registriert und zur Standermittlung abgelesen werden. Die Er 
gebnisse enthalten also einen Wert, der von der persönlichen Geschicklichkeit des Beobachters 
abhängt. Da die Gangschwankung, besonders von Chronometern, häufig den Wert von 
0.1 Sek./Tag untersdireitet, sind daneben die Beobachtungsfehler keineswegs zu vernachlässigen. 
Daher ergab sich als weitere Aufgabe, ein Verfahren zur objektiven Standbestimmung zu 
entwickeln, dessen Fehler gegenüber der zu ermittelnden Gangschwankung vernachlässig 
bar sind. 
Gerät zur Standbestimmung 
l m zu einer objektiven Standbestimmung zu gelangen, werden die Geräusche der zu prü 
fenden Uhr wieder mittels Mikrophon aufgenommen, verstärkt und zur Auslösung von Glimm 
entladungen verwendet. Hierdurch wird die erforderliche Energie gewonnen, die z. B. zum 
Registrieren auf Chronographen oder zur Betätigung von Relais u. dgl. ausreicht. Das Problem 
ist jedodi, eine einwandfreie Zuordnung- zwischen dem auf diese Weise registrierten Geräusdi 
und der Stellung der Zeiger zu gewinnen. Bei 1 nschenuhren erhält man 5, bei Chronometern je 
nach Art der Hemmung 4 oder 2 registrierte Geräusche in jeder Sekunde. Man könnte zunächst 
daran denken, wie bisher mittels Handtaster durch den Beobachter einen ungefähren Wert für 
den Stand zu registrieren und danach jenes durch Glimmentladung registrierte Zeichen ausz.u- 
wählen. dessen Ablesung dem vorläufigen Wert am besten entspricht. Abgesehen von einer ver 
mehrten Ablesearbeit haftet diesem Verfahren jedoch der Mangel an. daß man sich bei der 
Auswahl irren kann und dadurch Fehler von einem Vielfachen der Schwingungszahl macht. Die 
Zuordnung muß daher durch eine direkte Beobachtung gesichert werden. Es wurde deshalb 
eine Kippschwingung von der Frequenz I/Sek. hergesteili. welche durch die Geräusche der zu 
prüfenden Uhr synchronisiert wird. Es sei zunächst angenommen, daß es gelungen sei. dieKipp- 
sebwingung gerade von jenem Geräusch zu synchronisieren, welches mit dem Springen des 
Sekundenzeigers auf den Strich des Zifferblattes ztisammenfällt. Dann ist dieses Zusammen 
fällen dadurch der Beobachtung zugänglich, daß die Kippschw ingung hörbar oder sichtbar 
gemacht wird. Beide Wege sind eingeschlagen worden, um der verschiedenen Veranlagung der 
Beobachter Rechnung zu tragen, von denen einer die Auge-Ohr-Methode vorzieht, während 
einem anderen die Mitwirkung des Gehörs Schw ierigkeiten bereitet. Zur Hörbarmachung kann 
von der Kippschwingung ein Relais betrieben oder die Entladung gemeinsam mit den ver 
stärkten Uhrgeräuschen durch einen Kopfhörer geleitet werden. Zur Sichtbarmachung ist da 
gegen ein besonderes Beleuchtungsgerät konstruiert worden. 
Wird nun durch diese Beobachtung festgestellt, daß die Kippsehwingung nicht von dem 
richtigen Geräusch synchronisiert w ird, so muß sie außer Tritt gebracht w erden. Dies ist einfach 
durch Zuschaltung eines Kondensators (oder Widerstandes) zu erreichen. Nach kurzer Frist hat 
sich der Synchronisationszustand mit einem anderen Geräusch wieder hergestellt und es ist 
jedenfalls möglich, auf diese Weise in einem oder mehreren Schritten das richtige Zusammen 
fallen der Kippschwingung mit dem Springen des Sekundenzeigers auf den Strich herbeizu- 
fiihren. Es bedarf nun mir noch der Registrierung dieser Kippschwingung oder eines anderen 
Zeit Vergleichs, um die richtigen Sekundenbruchteile des Standes der beobachteten Uhr zu er 
halten. Die Ermittlung der vollen Stunden. Minuten und Sekunden bereitet daneben keine 
weiteren Schwierigkeiten. Am einfachsten verwendet man dazu eine Stoppuhr mit Schlepp 
zeiger, die nach der Normaluhr in Gang gesetzt w urde. 
Es sei nun zunächst das Gerät zur Standbestimmung beschrieben. Fig. 29 und 30. Taf. 4 zeigen 
Ansichten des Geräts. Fig. 31 die Schaltung. Das Gerät ist wieder für Netzanschluß ausgeführt.
	        
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