Skip to main content

Full text: 61, 1941

Edgar Treu sein: 1 lilisgeiatc zur Ehrenprüfung. 
25 
wenn die Ladungsenergie des Kondensators sich in magnetische Energie hat umsetzen können, 
d. h. wenn der Zeitunterschied etwa einer Viertelperiode gleich ist. Bei reichlicher Bemessung 
des Kondensators läßt sich sogar noch etwa ein Viertel dieser Zeit erzielen. In dem betrach 
teten Beispiel lag die Grenze des Ansprechens bei einem Zeitunterschied der Kontakte von 
0.001 Sek. 
Nach diesem Ergebnis ist es also möglich, mit Hilfe der Methode der Kontaktvergleichuug 
durch Kondensatoren entlad ung die Stände zweier Uhren innerhalb der Grenzen von ± 0.001 Sek. 
gleichzuhalten. Die Einhaltung dieser Grenzen muß für die Zwecke cler Zeitwaage auch ge 
fordert werden, wie weiter unten ausführlich dargelegt wird. Die tatsächliche Durchführung 
ist jedoch an zwei Voraussetzungen gebunden. Erstens dürfen die maximalen Fehler bzw. Un 
sicherheiten der Kontaktanfänge gleichfalls nicht größer als 0.001 Sek. sein und zweitens muß 
die anzuwendende Beeinflussung der Pendelschwingung von ca. ± 0.001 Sek./Min. sämtliche 
möglichen relativen Gangänderungen der beiden Uhren überdecken. Die erste Voraussetzung 
ist im allgemeinen nur durch Pendelkontakte zu erfüllen, die sich beim Durchgang des Pendels 
durch die Ruhelage öffnen und schließen. Radkontakte, wie z. B. durch Nocken oder Ein 
schnitte in einem Rade mit i Min. Umlaufszeit betätigte Kontakthebel erreichen nur Genauig 
keiten von ± 0.002 Sek., meist geringere. Die zweite Voraussetzung bedeutet, daß die relative 
Gangänderung in den Grenzen ± 1.44 Sek./ l ag bleiben muß. Da es sich um Maximalbeträge 
handelt, entfällt bei gleichartigen Uhren auf jede die Hälfte und wenn mit einiger Sicherheit 
gearbeitet werden soll, darf nur ein Viertel dieses Wertes zugelassen werden. Solche Gang 
genauigkeit wird von guten Pendeluhren mit Sekundenpendel verhältnismäßig leicht erreicht. 
Für kleine Pendel nach dem Konstruktionsentwurf Eig. 2 ist dagegen diese Genauigkeit mehr 
als fraglich. Entsprechend der Schwingungsdauer von 1 /.’, Sek. könnte man eine fünffach häufigere 
Kontaktvergleichung vorsehen, müßte aber hierzu von cler Hauptuhr gleichfalls alle 12 Sek. 
einen Kontakt erhalten. Die Hauptuln* müßte dafür entweder 5 Einschnitte oder Nocken an 
einem Rade mit I Min. Umlauf besitzen oder eine besondere Welle mit 12 Sek. Umlaufszeit er 
halten. Beides ist mit der erforderlichen Genauigkeit nicht ausführbar. Die innere Überein 
stimmung von 5 Kontakten auf ± 0.0005 Sek. scheitert an der Unmöglichkeit, Einschnitte oder 
Nocken mit einer derartigen Genauigkeit herzustellen. Ebenso stößt es auf große Schwierig 
keiten. eine Räderübersetzung frei von periodischen und anderen Fehlern dieser Größenord 
nung auszuführen. Auch eine weitere Verkürzung des zeitlichen Abstandes cler Kontakt 
vergleiche verspricht keine günstigeren Ergebnisse, da dann die Beeinflussungszeiten nicht 
mehr lang gegenüber cler Schwingungsdauer des Pendels sind, und daher die Phasendrehungen 
bei der Ein- und Ausschaltung der Zusatzkräfte ins Gewicht fallen, um so mehr als die Zusatz 
kräfte im gleichen Verhältnis größer gemacht werden müssen wie die Intervalle an Länge ab 
nehmen. Schließlich ist dieses Verfahren an die Voraussetzung gebunden, daß das Sek.-Pendel 
mit einem Antriebsmechanismus ausgerüstet ist. Die Abwägung dieser Schwierigkeiten gegen 
die im nächsten Abschnitt beschriebene elektrische Methode zur Erzeugung synchronisierter 
Unterteilungsimpulse führte dazu, von cler tatsächlichen Ausführung der entworfenen Pendel 
Abstand zu nehmen. Da die vorstehenden Ergebnisse vor allem für Uhren mit Sekundenpendel 
von Bedeutung sind, wird sich für diese Methode des Gleichlaufzwangs bei den Signalgebern der 
Deutschen Seewarte und anderen geeigneten Uhren verschiedentlich Anwendungsmöglichkeit 
ergeben.*) 
*) Anm. bei Drucklegung. Die beschriebene neue Methode und Schaltung ist inzwischen schon zum Gleichlauf 
zwang bei selbsttätigen Zeitansagen angewendet worden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.