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Full text: 61, 1941

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. 61. Band. Nr. 9. 
bei einer groben Störung eintreten. Im allgemeinen braucht nur gefordert zu werden, daß eine 
Gieiehlaufzwangsschaltung innerhalb der Grenzen ± 1 Sek. richtig arbeitet, da größere Ab 
weichungen stets bemerkt werden oder sich selbsttätig melden können. 
Besitzen Haupt- und Nebenuhr keine Kontakte .in'der dargestellten Form, sondern z. B. 
nur kurze Kontakte von 0.1 bis 0.5 Sek. Dauer in minütlicher Wiederkehr, so arbeitet der 
Gl eichlauf zwang in gleicher Weise, solange sich die Kontakte noch zum Teil überdecken oder 
solange eine zwischen ihnen vorhandene Lücke so kurz ist, da 11 sich der Kondensator in dieser 
Zeit nicht genügend auflädt, um das Relais zu betätigen. Durch passende Wahl der Zeitkonstanten 
der Aufladung läßt sich die Lücke auf einige Sekunden ausdehnen. Hält man jedoch die Bedin 
gung aufrecht, daß die Nebenuhr von jedem möglichen Stand unterschied ausgehend in Gleich 
lauf gebracht werden soll, so bedarf es in diesem Falle eines Hilfskontakts. Dieser Koniakt 
kann entweder von der Hauptuhr betätigt werden und muß dann 50 Sek. gegen den Gleich 
laufkontakt verschoben sein, oder er kann der Nebenuhr aufgebürdet werden und muß dann 
gegen deren Gleichlaufkontakt um 30 Sek. verschoben sein. Der Hilfskontakt hat die Auf 
ladung des Kondensators zu bewirken, was nur noch voraussetzt, daß dessen Isolation genügend 
gut ist, damit innerhalb von 30 Sek. kein nennenswerter Ladungsverlust auftritt. Diese Ver- 
hältn isse sind in Fig. 16 und I? dargestellt. 
Synchronisationsschaltung mit 
Hilfskontakt 
Zeitdiagramm 
Umlauf 1 min. 
HU HU HU 
4 * Aufladung durch HUfskontakt der HU 
oder A 1 * i « « u ¡\j(j 
Fig. 16 
Fig. li 
Zur Untersuchung der erreichbaren Ansprechempfindiichkeit cvurde die Kondensator 
en! ladung mittels des tragbaren Schleifenoszillographen von Siemens & Halske aufgenommen. 
Die erste Schleife wurde mit 50 Hz Wechselstrom ausgelenkt zur Erzielung eines Zeitmaß 
stabes. Die mittlere Schleife (Type T 4) lag im Stromkreise der einen, die dritte untere Schleife 
(Type fl) im Stromkreis der anderen Wicklung des untersuchten Relais (die Schleife T4 hat 
etwa die vierfache Stromempfindlichkeit der Schleife Tt). Zwei, den Kontakten HU und NU 
entsprechende Kontakte mit einstellbarem Unterschied der 
Anfänge von 0.000 bis 0.015 Sek. wurden dadurch erzielt, daß 
zwei parallel geschaltete Relais verschieden empfindlich ein 
gestellt w urden. Relais R I war möglichst empfindlich einge 
stellt. während die Empfindlichkeit des Relais II und damit 
seine AiisprechVerzögerung in den entsprechenden Grenzen 
veränderlich war. Die benutzte Schaltung zeigt Fig. 18. 
5 Oszillogramme sind in der Fig. 19 a—e, (s. Tafel 1) wieder 
gegeben. Sie lassen erkennen, daß bei großem Zeitunterschied 
der Kontakte die Entladung in Form einer stark gedämpften 
periodischen Schwingung vor sich geht, wie es cler Selbstinduk 
tion des Relais entspricht. Wird der Zeitunterschied geringer, 
so ändert sich das Bild. Sobald nämlich auch der zweite Kontakt geschlossen ist und dem 
Entladungsstrom der Weg durch beide Spulen offen steht, ist die Selbstinduktion des Relais auf 
gehoben, da seine beiden Wicklungen sich kompensieren. Die Entladung verläuft daher von 
diesem Augenblick an wie über einen reinen Widerstand. Das Relais legt mit Sicherheit um, 
Schaltung für 
oscillographische Messung 
Fig. 18
	        
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