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Full text: 61, 1941

Erwin Prager: Der Einfluß einer Flachküste auf Wind und Niedersdilagsfeld 
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diese Drehung mit, obgleich das bei seiner westlicheren Lage nicht mehr gut zu erklären ist. Bei 
Norderney und Norddeich ist das Ablenken in die Emsmündung mit der Rechtsdrehung zum Herbst 
und Winter wieder ganz im Sinne der bisherigen Ergebnisse. Leider liegt zwischen Norddeich und 
Friedrich-Schleuse keine weitere Station. Bei Nesserland bestätigt das Linksdrehen das Einbiegen 
der Strömung in den Knick des Flußlaufes an der Mündung in den Dollart. Die Divergenz vor dem 
Elbe-Weserland wird im Rechtsdrehen bei Neuwerk deutlich. Sehr klar zeigen das starke Links, 
und das ebenfalls starke Rechtsdrehen von Brunsbüttelkoog bezw. Glückstadt, wie mit zunehmender 
Windgeschwindigkeit die Strömung auf den Flußlauf einspielt. Auch das Einhiegen in die Eider 
mündung kommt in starker Linksdrehung bei Süderhöft zum Ausdruck. Dasselbe gilt sinngemäß 
für die Rechtsdrehung bei Schleimünde und Marienleuchte. Daß auch Amrumbank undAußeneider 
Feuerschiff, die in der freien Strömung über See liegen, eine Rechtsdrehung zeigen, mag ebenso 
wie bei Friedrich-Schleuse darauf zurückzuführen sein, daß die allgemeine Strömung im Herbst 
und Winter überhaupt etwas nördlicher einfällt als im Frühling und Sommer. Eine entsprechende 
Behandlung der Karten für die ablandige Richtung lohnt die ausführliche Besprechung nicht. Hier 
sind alle Richtungen im Herbst und Winter gegen Frühling und Sommer rechtsgedreht. 
IV. Bewölkung 
Am Beginn der Arbeit wurde gesagt, daß der ganze Arbeitsgang für diese Untersuchung sich 
nicht nur auf Niederschlagshäufigkeit und Wind, sondern auch auf die Bedeckung mit Wolken 
erstreckte. Dieser Teil der Untersuchung, der der Ordnung halber erwähnt werden soll, ist negativ 
ausgefallen. Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Der Hauptgrund ist wohl, daß das verarbeitete 
Material nicht gestattet, zwischen hohen und tiefen Wolken zu unterscheiden. Die hohen Wolken 
gehen also als völlig unkontrollierbares Moment in die Untersuchung ein, obgleich sie mit der 
Reibung nichts zu tun haben. Der Großteil der übrigen Gründe wurde schon in der Einleitung der 
Arbeit bei der allgemeinen Kritik des Materials aufgeführt: Die geringere Zuverlässigkeit der Be 
obachtungen, die Größe des persönlichen Fehlers, die Unterschiedlichkeit der Angaben der Bewöl 
kung nach Vierteln und Zehnteln, endlich das Fehlen vieler Beobachtungen, deren Ergänzung auf 
Grund der Wetterlage ein unsicherer Notbehelf ist. Bei der tabellarischen Betrachtung sind die 
Unterschiede zu gering und auch zu widersprechend, um irgendwelche Schlüsse ziehen zu können. 
Die Kartenbilder sind nicht aufschlußreicher. Auch hier ist alles verschwommen und undeutlich. 
In wenigen Fällen zeigt sich allerdings das Reibungsbild für die Flußmündungen. Diese Fälle sind 
in den Schnitten festgehalten, die zu der Betrachtung des Windes, der Windgeschwindigkeit und 
der Niederschlagshäufigkeit nun auch die Bewölkungszahl in Beziehung setzen. In diesen wenigen 
Fällen ist die Korrelation der drei Elemente überzeugend, Niederschlagshäufigkeit und Bewölkung 
bewegen sich gleichsinnig, die Windgeschwindigkeit gegenläufig. Aus diesen wenigen gelungenen 
Vergleichen darf man immerhin den einen Schluß ziehen, daß auch die Bedeckung mit tiefen 
Wolken den gleichen Regeln folgt, die für Niederschlagshäufigkeit und Wind im Laufe dieser Unter 
suchung abgeleitet wurden. Unterschiede gegenüber der Niederschlagshäufigkeit werden natürlich 
auch reell sein, denn ein Maximum an Sommerschauern beispielsweise braucht keinesfalls einem 
Maximum an Bedeckung zu entsprechen. Es kann also sehr wohl Serien von Niederschlagstagen 
geben, an denen die Bedeckung niemals 10 /l0 erreicht. Andererseits kann es in der kalten Jahreszeit 
Serien von Hochnebeltagen geben, an denen die Bedeckung niemals unter ‘%° sinkt und trotzdem 
kein Niederschlag fällt. Wie weit nun das eine oder andere zutrifft ist über die wenigen positiven 
Schnitte hinaus nicht abzuschätzen. 
Damit ist die praktische Auswertung des bearbeiteten Materials abgeschlossen und es bleibt 
nur noch Raum für eine zusammenfassende Betrachtung der erzielten Ergebnisse.
	        
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