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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 61. Band Nr. 6
Fi 9. 2.0.
fif. 21.
Schnitt 5.
Bewölkung in Zehnteln
V/jndgeschw.in 5
Nisderschlagshäufigkait in %
Rbiandige Strömung Herbst « Winter
Fi9. U.
An den Schluß der Auswertung des Materials sei ein kleiner Kunstgriff gestellt, der man
ches der gefundenen Ergebnisse noch einmal deutlich macht. Es wurden nämlich für die auflandige
Richtung die Richtungskarten beider Jahreszeiten übereinander kopiert. Wenn man die sich er
gebenden Karten, auf der nun jede Station einen „warmen“ (ausgezogen) und einen „kalten“
(gestrichelt) Pfeil trägt, unter dem Gesichtspunkt betrachtet, daß die stärkere Herbst- und
Winterströmung auch intensivere Reibungserscheinungen zeitigen muß, so müssen sich die bei
der Betrachtung der Einzelheiten gefundenen Ergebnisse noch einmal zeigen. Die Betrachtung der
Karte Nr. 17 für auflandige Richtung zeigt das auch sehr deutlich. Es zeigt sich, daß über Land die
Winde in der Jahreszeit größerer Windgeschwindigkeit (Herbst und Winter) fast überall mehr
linksgedreht sind als im Frühling und Sommer. Wäre über See und Küste gar keine Reibung wirk
sam, so müßten bei den Stationen beide Pfeile aufeinander fallen. Das tun sie nicht. Sie sind bei
einem großen Teil der Stationen sogar im Herbst und Winter gegen den Frühling und Sommer
rechtsgedreht. Man sieht diese Rechtsdrehung an der Wangerooger Ecke, w r o die Stationen Weser-
Feuerschiff, Außenjade, Wangerooge und Schillighörn eine deutliche Rechtsdrehung zeigen und
damit bestätigen, was bei der Betrachtung der Einzelkarten schon herauskam, nämlich das Ein
biegen der Strömung in den Jadehusen. Allerdings macht auch Friedrich-Schleuse in geringem Maße