Erwin Prager: Der Einfluß einer Flachküste auf Wind und Niederschlagsfeld
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liegen, da diese hier betrachteten Tabellen nur den „Reststrom“ der Luftbewegung aufzeigen. Auch
liegen diese Stationen teilweise nicht so günstig wie die entsprechenden Niederschlagsstationeil
lagen. Die zweite Form der Tabelle sieht so aus:
Tabelle 12
Über alle Jahreszeiten
und Richtungen
F + S
H +W
Stationen
Küste
— 0,71 —
0,92
— 0,24 ± 0,00
—1,08 —
1,55
46
218°
1,16
270° 0,24
215°
1,89
Land
— 0,42 —
0,87
— 0,09 — 0,33
— 0,66 —
1,23
15
206°
0,97
195° 0,34
208°
1,40
Differenz
— 12° —
0,19
— 75° +0,10
— 7° —
0,49
61
Anzahl der Wetterlagen
218
89
129
Mittel der 9 Stationen
•— 0,72 —
0,94
— 0,41 — 0,08
— 0,94 —
1,53
217°
1,18
258° 0,42
211°
1,80
Man sieht, daß auch hier, genau wie heim Niederschlag der Unterschied zwischen Land und
Küste gegenüber der Tabelle 11 größer geworden ist, daß sich also auch hier im Windfeld der Ein
fluß der Buchten und Flußmündungen in einer der Niederschlagshäufigkeit entsprechenden Weise
zeigt. Während bei der Tabelle 11 die Rechtsdrehung 8° und der Geschwindigkeitsüberschuß der
Küste 0,13 beträgt, steigen beide Werte in Tabelle 12 auf 12° und 0,19m/ps. Hierbei mag es zunächst
wieder befremden, daß absolut gesehen beide Werte für Küste wie für Land linksgedreht und in
der Stärke verringert erscheinen.trotzdem die Differenz soviel größer geworden ist. Das wird aber
klar, wenn man sich den Mittelwert der neun Stationen, die ihren Platz wechseln, betrachtet. Er ist
217° 1,18 mit den Komponenten — 0,72 und — 0,94. Wenn man dem Landmittel der Ostkompo
nente von — 0,53 neun Werte mit einem Mittel von — 0,72 fortnimmt, muß das Mittel sinken
und zwar auf — 0,42. Auch die Nordkomponente muß sinken (auf —0,87) da dem Landmittel
von — 0,89 neun Werte mit einem Mittel von —0,94 entnommen wurden. Da aber, wie die ange
gebenen Zahlen zeigen, die Oslkomponente viel mehr abnimmt als die Nordkomponente, ist das
Vektormittel in der Geschwindigkeit kleiner und in der Richtung linksgedreht. Bei der Küste ist
dasNcunwertemittel der Ostkomponente, das hinzukommt, etwas kleiner als das vorhandene Mittel.
Es sinkt also von —0,73 auf —0,71. Bei der Nordkomponente ist das hinzukommende Mittel
größer als das vorhandene, das Mittel steigt also von —0,91 auf —0,92. Wenn die Ostkomponente
kleiner und die Nordkomponente größer wird, dreht der Vektor in der Richtung ebenfalls links
und bleibt in der Geschwindigkeit praktisch gleich.
Das wichtige Ergebnis, das sich aus dem Vergleich der beiden Tabellen herauslesen läßt, ist
folgendes:
Die Ergebnisse der Betrachtung der Niederschlagshäufigkeit
werden durch die Aufrechnung des Windfeldes voll bestätigt,ob
gleich es sich um ein anderes Netz mit anderer Verteilung der
Küsten- und Landstationen handelt. Nicht nur entspricht der
geringen Niederschlagshäufigkeit über See hohe Windgeschwin
digkeit, und der hohen Niederschlagshäufigkeit über Land eine
geringe Windgeschwindigkeit, sondern genau wie beim Nieder
schlag, verhalten sich die Stationen an Buchten und Flußmün
dungen nicht wie Land-sondern wie Küstenstationen. Die Reibungs
wirksamkeit der Flußmündungen und Buchten, die aus der Ver
teilung der Niederschlagshäufigkeit abgeleitet wurde, wird also
durch das Windfeld bestätigt.