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Full text: 61, 1941

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 61. Band Nr. 6 
des Untergrundes über Land nicht gleich, sondern sie wechselt viel mehr als über See, so daß hier 
Turbulenz und Auslösungsvorgänge eine viel größere Rolle spielen. Immerhin aber bleibt doch das 
hohe Niveau, das die Niederschlagshäufigkeit durch die große Störung des Übertritts der Strömung 
von Land auf See erreicht, nicht erhalten, sondern sinkt nach Erreichen eines gewissen Gleich 
gewichts wieder ab. 
Die folgenden beiden Schnitte 3 und 4 schneiden alle drei Flußmündungen der Nordseeküste. 
Sie sind aus Gründen der Deutlichkeit und der Platzersparnis gegen die ersten beiden Schnitte in der 
Abszisse um die Hälfte verkürzt, d. h. es liegt etwa eine Karte halber Größe zugrunde. Da die Ordi 
nateneinteilung dieselbe geblieben ist, erscheinen die Kurven gegen die ersten beiden um das 
Doppelte übertieft. 
Beide Schnitte geben besonders im Vergleich ein sehr interessantes Bild. Der Schnitt 3 liegt 
dicht an der Küste. Er überquert die Ems an der Mündung und geht zwischen Norddeich und 
Nesserland auf deutschen Boden, geht dann über das Harlinger Land durch Schillighörn, Hoheweg 
über Jade und Weser, schneidet die Spitze des Landes bei Cuxhaven, schneidet die Elbmündung 
schräg und geht nördlich Brunsbüttelkoog ein Stück landeinwärts. Der Schnitt 4 läuft genau parallel 
zum ersten ein Stück weiter binnenlands. Er geht bei Leer über die Ems, geht in der Linie Varel— 
Nordenham—Wesermünde über Jade und Weser, bei Drochtersen über die Elbe und dann ein Stück 
über Barmstedt hinaus. Beide Schnitte zeigen noch sinnfälliger als die Karten die tiefen Einker 
bungen des Häufigkeitsreliefs über den Flußmündungen. Auf dem weiter landeinwärts liegenden 
Schnitt liegen die Kurven höher, da die Niederschlagshäufigkeit von der Küste nach Land zunimmt, 
zugleich wird die Amplitude der Einkerbungen geringer, denn es sind vornehmlich die Flußmün 
dungen, die in der geschilderten Form wirksam sind. Die Wirkung muß geringer werden, je mehr sich 
die Täler verengen. 
Auch hier findet man grundsätzliche Unterschiede im Verlauf der jahreszeitlichen Kurven 
nicht. Sowohl für Herbst und Winter wie für Frühling und Sommer zeigen die Kurven dieselbe 
reibungsbedingte Form. Bei dem küstenwärts liegenden Schnitt sind Elbe- und Wesermündung, die 
im spitzen Winkel aufeinander zulaufen, noch ziemlich dicht zusammen; so auch die beiden 
Einkerbungen der Kurve. Bei dem landeinwärts liegenden Schnitt sind beide schon ziemlich aus 
einander gerückt, da die Elbe inzwischen, stromaufwärts gesehen, zwischen Belum und Brunsbiittel- 
koog ihren großen Bogen nach Osten gemacht hat. Auch auf dem landeinwärts gelegenen Schnitt 
sind die beiden Einkerbungen entsprechend voneinander gewandert, so daß sie wieder genau über 
den Flüssen liegen. Bei der Ems freilich trifft die Erscheinung nicht so deutlich zu. Im Gegenteil 
scheint die Einkerbung des landeinwärts gelegenen Schnittes im Gegensatz zur Flußmündung etwas 
nach Westen gerückt. Das mag daran liegen, daß außer Nordhorn und Schöningsdorf westlich der 
Ems gar keine Stationen mehr liegen, was der Ems bei dieser Untersuchung überhaupt weniger Be 
deutung gibt als Weser und Elbe. Es mag aber auch sein, daß die tiefen Senken südlich des Dollarts,
	        
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