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Full text: 61, 1941

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Erwin Prager: Der Einfluß einer Flachküste auf Wind und Niederschlagsfeld 
Niederschlagsbetrachtung eine noch deutlichere Beeinflussung erwarten darf. Der Klima-Atlas 6 ) 
und die Regenkarten des Reichsamts für Wetterdienst 9 ) können hier nicht helfen, weil sie nicht nach 
Richtungen unterscheiden. 
In der Tabelle 6 ist im Frühling und Sommer über Land der Wert um 0,7 kleiner als über See. 
Diese Umkehrung ist jedoch nur scheinbar, da sie durch die Tiefe der Werte der südlichen Stationen 
hervorgerufen wird. Es werden nun wieder in Tabelle 7 die 10 Stationen, die diesmal im Frühling 
und Sommer einen Mittelwert von 27,1 % haben, statt als Land-, als Küstenstationen gerechnet. Da 
die Küste 28,5 % und das Land 27,8 % im Mittel hatte, muß letzteres in Tabelle 7 mehr (28,1 %) und 
ersteres weniger (28,2 %) werden, d. h. diese 10 Stationen, die sich auch hier wie Küstenstationen 
verhalten, versuchen in der Tabelle den natürlichen Zustand Land und Küste wieder herzustellen, 
die negative Differenz zwischen beiden wird geringer. 
Dasselbe gilt für den Herbst und Winter. Hier ist die negative Differenz noch größer, denn 
obwohl die Niederschlagshäufigkeit insgesamt in der kalten Jahreszeit etwas höher liegt, ist auch die 
Windgeschwindigkeit, wie man später sehen wird, höher und die Erscheinungen von Stau und Lee 
lebhafter. Diesmal beträgt der Wert der 10 Stationen, die ihren Platz wechseln 27,0 %. Sie verlassen 
das Landmittel von 29,0 % und vermehren das Küstenmittel von 30,8 %. Letzteres muß also sinken 
(auf 29,9 %) und ersteres steigen (auf 29,6 %). Die negative Differenz wird auf die Art von 1,8 auf 
0,3 % vermindert. Wieder zeigt sich, daß die Differenz zwischen Küste und Land sich im Herbst und 
Winter verhältnismäßig mehr ausgleicht als im Frühling und Sommer, aus Gründen, die strömungs 
mäßig noch zu untersuchen sein werden. 
Daß dies so deutlich erkennbar bleibt, obgleich bei den ablandigen Winden die Werte so verhältnis 
mäßig niedrig sind und die Differenzen so gering, obgleich ferner durch das Hineinspielen der 
Leewirkung der Mittelgebirge das Ergebnis der Tabellen zunächst verkehrt zu sein scheint, zeigt, 
daß es sich hier nicht um Zufallsergebnisse handelt. Nicht einmal die Wetterlagen dieser Tabellen 
decken sich mit denen der ersten Tabellen, da bei dieser Zusammenstellung die ganze West- und 
die ganze Ostgruppe fehlt. Bis zu einem gewissen Grade freilich wird an den hohen Niederschlags 
werten über See auch die Tatsache beteiligt sein, daß die von Land kommende, verhältnismäßig 
trockene Strömung (s. Luftmassen-Tabeilen) sich über See schnell mit Feuchtigkeit anreichert und 
in der kalten Jahreszeit über dem wärmeren Wasser labilisiert wird. 
Es folgen nun die entsprechenden Tabellen für die auflandigen Winde: 
NW + N + NE (auflandig) 
Tabelle 8 
Alle J ahreszeiten 
F+S 
H + W 
Küste 
49,9% 
44,8% 
54,5% 
31 
Land 
63,2 % 
59,7% 
66,4% 
41 
Diff. 
13,3 
14,9 
11,9 
72 
Anzahl d. Wetterlagen 59 
28 
31 
Tabelle 9 
Alle J ahreszeiten 
F+S 
H+W 
Küste 
50,4% 
46,4% 
54,0% 
41 
Land 
66,9% 
62,3% 
70,9% 
31 
Diff. 
16,5 
15,9 
16,9 
72 
Anzahl d. Wetterlagen 59 
28 
31
	        
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