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Full text: 61, 1941

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 61. Band Nr. 5 
Zwischenschicht stark von oben her abgebaut und durchkühlt wird. Die größte Höhenlage ist bei den Werten 
um 1,0 0 zu verzeichnen, da hier, wie oben dargelegt, die Diskontinuität in der warmen Zwischenschicht an 
getroffen wird, an der die warmen Wassermassen angestaut werden. Im gleichen Sinne verläuft die Kurve bei 
den zu den t/max-Werten gehörenden Salzgehaltswerten. Je niedriger die Temperaturen und je höher der 
Salzgehalt ist, um so tiefer liegt der Kern der warmen Zwischenschicht. 
Zum Schluß sei noch das gegenseitige Verhältnis der t/min- und t/max-Werte in einem t/S-Diagramm 
gegeben. Die t/min-Werte der Serien 8—55 gruppieren sich in dem Bereich geringen Salzgehalts und niedriger 
Temperatur mit der Basis bei der Gefriertemperatur des Meerwassers (gestrichelte Linie). Die t/max-Werte sind 
enger zusammengefaßt zwischen 2,0® und 0,4® und den in dem Weddell-Meer höchsten Salzgehaltswerten 
zwischen 34,60 und 34,70 ®/oo. Zwischen beiden Gruppen wird aber eine Verbindung hergestellt durch die 
t/min- (®) und die t/max-Werte {+) der Serien 56 bis 62. Hier in der westlichsten Gruppe, die bereits zum 
Teil der antarktischen Flachsee angehören, ist die Vermischung bereits soweit gediehen, daß die t/min- und 
t/max-Werte ineinander übergehen, daß also die Wass?rmassen fast homotherm und homohaiin sind. Denkt 
man sich diese Werte noch durch eine winterliche Salzanreicherung nach rechts verschoben, dann haben wir 
den Kennwert des antarktischen Tiefenwassers erreicht. 
D. Zusammenfassung. 
Die Walfangfclder und damit das Beobachtungsgebiet vorliegender Abhandlung lehnen sich stark an den 
Verlauf der antarktischen Eisgrenze an. Diese ist im Südsommer 1936/37 stark südwärts zu rückgewichen. Das 
Jahr 1936/37 stellt somit nach Anschauung der Walfänger und auch nach früheren Beobachtungen ein eisarmes 
Jahr dar, doch dürften damit die gefundenen ozeanographischen Verhältnisse nicht sonderlich von den üblichen 
an der antarktischen Eisgrenze abweichen, da die Walfangfelder beweglich sind und der Lage der Eisgrenze 
folgen. 
Aus den laufend angestellten Eisbeobachtungen im Fanggebiet der ersten deutschen Walfangcxpedition im 
Jahr 1936/37 wurden Eis- bzw. Oberflächenkarten der hydrographischen Elemente entworfen. Die „Eisgrenze“, 
die hier eine innere Scheide in der Eisverteilung darstellt, wurde nach offensichtlichen Unterschieden der Eis 
massen definiert. Im übrigen geben diese Eiskarten die Kleinformen der antarktischen Eiszone wieder und 
zeigen, daß die Eisverhältnisse in dem Fanggebiet äußerst wechselhaft und unterschiedlich sind. Genau so 
wechselhafte Verhältnisse zeigen die Karten der Temperatur-, Salzgehalts- und Phosphatverteilung, die aber 
im übrigen keine hervortretenden Zusammenhänge aufweisen. Die Oberflächenschicht ist eine Mischung von 
Schmelzwasser, Niederschlagswasser und auf quellendem Tiefenwasser. 
An Hand der in einer langen Zone verteilten Serienmessungen, die im Bereich der Eisgrenze verteilt sind, 
läßt sich der für das Weddell-Meer typische Aufbau nachweisen. Trotz der geringen Unterschiede, die im Be 
reich des Beobachtungsgebietes bei Temperatur und Salzgehalt auf treten, lassen sich Wassermassen und Schichten 
abgrenzen. Von den Beobachtungen wurde die kalte Oberschicht und die warme Zwischenschicht bis zum Über 
gang in das antarktische Tiefenwasser erfaßt. Es zeigt sich, daß die ozeanographisdie Stratosphäre, die hier bis 
an die Meeresoberfläche reicht, von äußeren Faktoren wie Erwärmung und Abkühlung, Verdunstung und 
Niederschlag und Eisschmelze bis zu einer Tiefe von 150 m beeinflußt wird, während die wärme Zwischen 
schicht, aus Tiefenwasser der angrenzenden Ozeane bestehend, eine Fernwirkung dieser Ozeane darstellt und 
nur durch Mischung mit der Oberschicht verändert wird. Durch die günstige Lage unserer Beobachtungen 
wurde eine Unstetigkeit in der warmen Zwischenschicht erfaßt, die durch einen deutlichen Sprung in der hori 
zontalen Verteilung der hydrographischen Elemente das Wasser der zentralen warmen Zwischenschicht mit rund 
0,5 ® und 34,68 ®/oo von dem wärmeren Wasser des nördlichen Randgebiets mit 1,7 ® bis 2,0 ® und 34,60 ®/oo 
trennt. Dieses Wasser unterscheidet sich von dem Wasser des nordatlantischen Tiefenstroms durch geringeren 
Salzgehalt und ist diesem aufgelagert, so daß angenommen wird, daß es eine Beimischung aus dem südlichen 
Pazifischen Ozean ist, während das Wasser der zentralen warmen Zwischenschicht, entsprechend der bekannten 
t/S-Beziehung, aus dem nordatlantiscben Tiefenstrom stammt, natürlich nach einer gewissen Vermischung. Dieses 
dringt im südöstlichen Atlantik und über den südwestlichen Indischen Ozean in das Südpolar-Bcckcn ein und
	        
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