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Full text: 61, 1941

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 61. Band Nr. 5 
Dichtcänderung vom ersten zum zweiten Zeitraum (Abb. 22). Offenbar triften die teils warmen, teils kalten 
— die Temperatur spielt hier eine untergeordnete Rolle — und salzarmen Schmelzwasser von der südlichen 
Eisgrenze nach Norden und vermischen sich langsam mit den vorgelagerten salzreichen Wassermassen des 
Weddell-Meeres, die ihre nördliche Grenze in der geschilderten Eisbergzonc finden. 
Aus den vorangegangenen Karten der Oberflächenverhältnisse ist ersichtlich, daß der Zusammenhang 
zwischen Temperatur und Salzgehalt einerseits und der Eisgrenze andererseits sehr locker ist. Die antarktische 
Treibeiszone bildet keine scharfe Grenze nach Norden, sondern ist zerrissen und zerfasert. Dazu wird das Eis 
durch den Wind ständig zusammengeschoben und wieder aufgelockcrt, es vollführt somit Bewegungen, die 
durchaus nicht mit denen der obersten Wasserschichten übereinstimmen. So kommt es, daß bisher eisfreiesWasser 
plötzlich von Eismassen überdeckt wird und umgekehrt Oberflächenwasser vom Eis freigegeben wird, so daß 
sich kein klares Bild in den hydrographischen Verhältnissen der Oberfläche entwickeln kann (Sverdrup 
1928). Von der Eisgrenze der nördlichen Meere sind eindeutige Beziehungen zwischen Temperatur und Salz 
gehalt bekannt und dargestellt durch die t/S-Diagramme aus dem Barentsmeer und der Irmingersee (Schulz 
1929 und Böhnecke 1931). Bei der breiten Abschmelzzonc der antarktischen Eisgrenze zeigt ein t/S-Dia- 
gramm der Oberflächenwerte eine starke Streuung und gibt nur eine gewisse Unterteilung nach jahreszeit 
lichen und örtlichen Unterschieden (Abb. 23). Die cingezeichneten Linien geben die mittlere Lage der Ober 
flächengruppen an, nach der auch oben gebrauchten Einteilung in Zeiträume. Die Werte der Gruppe Ai ent 
sprechen noch stark den winterlichen Verhältnissen mit einem Salzgehalt von 33,80 bis 33,90 °/oo, der im 
Winter noch etwas höher ist, und einer Temperatur von —0,6° bis —1,8°, begrenzt durch die Gefriertempe 
ratur des Meerwassers (gestrichelte Linie, Krümmel 1907, 241), wie sie im Winter unter dem Eis an 
getroffen wird. In den nächsten Zeitgruppen As—C streuen die Werte immer mehr entsprechend der zu 
nehmenden sommerlichen Erwärmung und der stärkeren Beimischung von Schmelzwasser. Erst im 'westlichsten 
Gebiet (Gruppe D), als dem Ausflußgebiet des inneren Weddell-Meeres, sinkt die Temperatur wieder und der 
Salzgehalt steigt bis auf 34,40 bis 34,50 °/oo, dem charakteristischen Salzgehalt an der Oberfläche in dem inneren 
Weddell-Meer. 
2. VERTIKALE VERTEILUNG VON TEMPERATUR, SALZGEHALT, SAUERSTOFF UND PHOSPHAT. 
a) Schwankungsbereich der hydrographischen Elemente. 
Die Lage der Vertikalserien ist aus Karte 8 a zu ersehen (vgl. auch Tabelle 3). Die Verteilung ist ent 
sprechend dem früher Gesagten sehr unregelmäßig, und Gruppen von Serien drängen sich in einzelnen Ge 
bieten zusammen. Dabei ist die westlichste Gruppe zwischen 52 0 und 54 0 W gesondert auf Karte 6 und 7 
verzeichnet, da sie zu stark aus dem Rahmen der übrigen herausfällt; sie wird gesondert behandelt und nur 
Tabelle 3 
Positionen der hydrographischen Serien 
Serie 
Datum 
Ortszeit 
Uhr 
Breite S 
Länge W 
1 
5.11.36 
16.45—18.00 
57° 04' 
21° 00’ 
2 
6.11.36 
13.45-15.00 
57° 05' 
20° 35' 
3 
14.11.36 
10.30-12.30 
55° 58' 
4° 38' 
4 
15.11.36 
16.00-17.30 
56° 30' 
6° 34' 
5 
16.11.36 
11.30-13.00 
56° 39' 
6° 32' 
6 
19.11.36 
13.25-15.00 
57° 26' 
9° 11' 
7a 
22.11.36 
20.45—23.00 
57° 54' 
11° 56' 
unter 100 m 
7b 
23.11.36 
11.00-12.00 
58° 07' 
13° 46' 
0 bis 100 in 
8 
24.11.36 
17.15-21.30 
58° 17' 
12° 38' 
9 
25.11.36 
16.00-19.30 
58° 27' 
12° 16' 
10 
26.11.36 
16.00—21.00 
58° 28' 
12° 56' 
11 
29.11.36 
20.30- 1.00 
58° 29' 
13° 13' 
12a 
1.12.36 
10.30—12.00 
58° 20' 
12° 10' 
auf gleicher Position 
12b 
1.12.36 
17.00-18.30 
58° 20' 
12° 10'
	        
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