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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums, 61. Band, Nr. 4
q--f2y c ix*)dx
W' 3 hm 3
ergibt sich als theoretische Periode der
einknotigen Schwingung T — 26,9 Stun
den. Bemerkenswert ist die verhältnis
mäßig geringe Änderung der Perioden
der einknotigen Schwingung bei einer
Verlängerung des Talweges bis zum
Kleinen Belt und die weit größere
Änderung der Perioden der zwei
knotigen Schwingung.
Wir gehen nun mit der Grenz
bedingung q = 2 X 3,99 = 7,98 km 3
für Querschnitt 4 in Abb. 23 ein und
entnehmen dafür die Periode 28,4 Stun
den. Die durch den Querschnitt 4 ge
schobene Wassermenge wird aber in
diesem Fall dazu gebraucht, den Wasser
spiegel von der Darsser Schwelle bis
zum Kleinen Belt so zu erhöhen, wie
es einer freien Schwingung entsprechen
würde. Da eine Zunahme der Ampli
tuden nach Westen nicht beobachtet
wird, müssen wir annehmen, daß die
Ausbreitung der durch Querschnitt 4 hin
durchgeschobenen Wassermenge nicht
mehr als stehende Welle erfolgt. Im
Extremfall, bei vollständiger Begren
zung des Beckens bei Querschnitt 4,
würde die Schwingungsdauer 26,9 Stun
den betragen. Da aber im Laufe einer
halben Periode eine bestimmte Wasser
menge durch den Querschnitt strömt,
wird sie in Wirklichkeit etwas verlän
gert, aber sicher nicht 28,4 Stunden
überschreiten, wie es bei einem unge
hinderten Durchschwingen bis zur Kie
ler Bucht, unter Beachtung der obigen
Grenzbedingung, der Fall wäre. Dies
sind zwei Extremfälle, die die wirkliche
Schwingungsdauer einschließen. Für die
theoretische Schwingungsdauer der ein
knotigen freien Schwingung im System
Ostsee — Finnischer Meerbusen können
wir somit T = 27,6 + 0,7 Stunden
angeben. Diese Periode entspricht etwa der einer freien Schwingung zwischen dem Fehmarn Belt und Leningrad.
Lassen wir die bei der einknotigen Schwingung gemachten Voraussetzungen auch bei der zweiknotigen
gelten und nehmen an, daß durch die erste Querschnittsverengung etwas mehr als die Hälfte der theoretisch be
rechneten Wassermenge strömt, dann finden wir für die Periode der zweiknotigen Schwingung T >= 17,5 +
0,6 Stunden.
In Abb. 24 ist die Abhängigkeit der Wassermenge q von der Periode T für das Schwingungsbecken Ost
see — Bottnischer — Finnischer Meerbusen im Bereich T = 38 bis 44 Stunden dargestellt. Wenn das Becken
bei der Darsser Schwelle geschlossen wäre, erhielten wir als Schwingungsdauer der einknotigen Schwingung
Abb. 23: Die durch die Querschnitte 4, 3, IV, III, II, I und 0* hin
durchgeschobene Wassermenge q als Funktion der Periode T (Schwin
gungssystem: Ostsee — Finnischer Meerbusen).