Skip to main content

Full text: 61, 1941

Aus Hem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums, 61. Band, Nr. 4 
46 
in der Beltsee größer als im eigentlichen Ostseebecken. Das bedeutet also eine sehr starke Zunahme der Strö 
mungsgeschwindigkeit, gerade in den stark verengten Querschnitten. Wenn wir im Finnischen Meerbusen 
eine Doppelamplitude von etwa 1 m annehmen, beträgt die theoretische Strömungsgeschwindigkeit auf der 
Darsser Schwelle (mit 2 2; 0 = 18,1 km) im Maximum v =^-j! 2 £ 0 = 1»1 nr/sec. 
Wir haben die Möglichkeit, diese rechnerischen Ergebnisse, jedenfalls soweit sie die Hubhöhenverteilung 
betreffen, durch die Beobachtungen zu prüfen. Die Strömungen sind zwar im Zusammenhang mit den Seiches 
bisher noch nicht gemessen worden, doch scheint es sehr unwahrscheinlich, daß bei den Schwingungen der 
Ostsee derartig große Stromgeschwindigkeiten auftreten. Man muß immer berücksichtigen, daß die theoretische 
Stromstärke von 1,1 m/sec einen mittleren Wert für die ganze Querschnittsflächc bedeutet. 
0/ _ 
/0 
100- 
90- 
80- 
70- 
60- 
50- 
40- 
30- 
20- 
10- 
0 
Abb. 22: Hubhöhen in Marienlcuchte, Warnemünde und Ystad in % der Hubhöhe 
in Gjedser für 6 Schwingungsfälle. Die ausgezogene Linie stellt das Mittel aus 
diesen 6 Fällen dar. 
In Abb. 22 sind für 6 Schwingungsfälle die Hubhöhen im westlichen Teil des Schwingungsbeckens dar 
gestellt. Da es hierbei nicht so sehr auf die absoluten Beträge der Amplituden, sondern mehr auf ihre relative 
Größe ankommt, sind die Hubhöhen bei Ystad, Warnemünde und Marienleuchte in % der Hubhöhe bei 
Gjedser (100 %) ausgedrückt. Die ausgezogene Linie in Abb. 22 stellt die mittlere Hubhöhenverteilung für 
diese 6 Fälle dar. Von Ystad bis Gjedser wachsen die Amplituden noch um etwa 15 % an und erreichen bei 
Gjedser ein deutliches Maximum. Von Gjedser nach Warnemünde nehmen aber die Amplituden um etwa 
30 % ab und steigen bis Marienleuchte auch nicht mehr merklich an. Nur in einem Fall wurde in Marien 
leuchte eine Hubhöhe erreicht, die ebenso groß war wie die in Gjedser. Auf die Tatsache, daß die Ampli 
tuden von Gjedser bis zum Kleinen Belt nicht zunehmen, sondern eher noch kleiner werden, haben wir schon 
in Kap. I hingewiesen (vgl. auch die Linien gleicher Hubhöhe für den Schwingungsfall vom 11. Dezember bis 
15. Dezember 1932 in Abb. 4). Die beobachtete Hubhöhenverteilung westlich der Darsser Schwelle steht aber 
im Widerspruch zu der theoretisch berechneten. Da die theoretische Amplitudenzunahme in der Mecklenburger 
und Kieler Bucht nicht beobachtet wird, ist ein freies Durchschwingen bis zum Kleinen Belt sehr unwahr 
scheinlich. Die Beobachtungen zeigen aber deutlich, daß auch die Buchten westlich der Darsser Schwelle noch 
/ 
/ 
/ 
/ 
/ 
£ 
<b 
< 
T) 
O 
c 
b 
c. 
<L) 
<u 
C 
<b 
Q) 
t; 
T> 
* S 
C 
& 
1 
1 
O"
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.