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Full text: 61, 1941

Gerhard Neumann: Eigenschwingungen der Ostsee 
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Meerbusen konstruiert werden konnte, ist in Abb. 19 wiedergegeben. Entweder wäre es ein sehr mühseliges und 
zeitraubendes, oder bei oberflächlicher Approximation sicher nicht sehr genaues Verfahren, wollte man auf 
eine so komplizierte Normalkurve die C h r y s t a 1 sehe Methode anwenden. 
Für die einknotige freie Schwingung im System Ostsee — Finnischer Meerbusen setzen wir als erste Ver 
suchsperiode TV = 30 Stunden und erhalten nach der Def ant sehen Methode für q den Wert 
+ 9785 X 10 3 km*. Dieser Wert TV muß also von der wahren Periode Ti noch sehr verschieden sein. Wir pro 
bieren deshalb mit TY — 28 Stunden und erhalten q = + 1870 X 10“ 3 km*. Extrapolieren wir linear über den 
letzten Wert q, dann müßte die Periode etwa bei 27,5 Stunden liegen. Führen wir die Rechnung mit dieser 
Periode durch (s. Tabelle 5), dann erhalten wir tatsächlich für q den genügend kleinen Wert — 74 X10 ~ 3 km*. 
Die einknotige freie Schwingung im System Ostsee—Finnischer Meerbusen (Lübeck — Leningrad) hat also 
die theoretische Periode Ti — 27,5 Stunden. 
Lübeck 
Obwohl es für die Bestimmung der Periode gar nicht nötig war, wurden nun noch für drei weitere 
Perioden die durch den letzten Querschnitt hindurchgeschobenen Wassermengen q berechnet. 
Das Ergebnis ist folgendes: 
T/ | 24 25 27^5 27,7 28 30 Stunden 
q | —6865 —5924 —74 729 1870 9785 lO^ 3 km 3 
Wir erhalten durch die obigen Werte einen Überblick über den Verlauf von q in Abhängigkeit von T und 
haben außerdem eine Rechenkontrolle. Von der Beziehung ,,q als Funktion von T” werden wir später noch 
Gebrauch machen. 
In Abb. 20 sind die zu der einknotigen freien Schwingung zwischen Lübeck und Leningrad gehörenden 
Amplituden 2 und Horizontalverschiebungen 2 | 0 dargestellt. Die Knotenlinie liegt nicht symmetrisch in der 
Mitte, sondern etwas nach Norden verschoben bei Querschnitt 30, d. i. etwa bei der Nordspitze von Got 
land. Vom Eingang des Finnischen Meerbusens an, wo der flachere und schmalere Teil unseres Beckens beginnt, 
nehmen die Hubhöhen sehr rasch zu und erreichen am östlichsten Ende des Finnischen Meerbusens Beträge, die 
fast doppelt so groß sind wie die in der Lübecker Bucht. Wie zu erwarten war, treten die größten Horizon 
talverschiebungen an der Stelle auf, wo die Normalkurve a (v) = S (x) b (x) ein Minimum zeigt (s. Abb. 19), 
also zwischen den Querschnitten 38 und 46.
	        
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